Burgen im mittelalterlichen Breisgau

  • Staufen - Burg Staufen

    Burg Staufen


     Alternativname(n)  
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Staufen i. Breisgau
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1248
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  47.88645/7.73197
     Höhenlage  358 m ü. NHN
     Museum  Badisches Landesmuseum
     Aussenstelle Südbaden

    Staufen - Burg Staufen

    gut erhaltene Burgruine

     


    Urkundlich wird ein Dorf Staufen erstmals im Lorscher Codex mit der am 16. April 770 erfolgten Schenkung von Gütern in der villa Staufen in pago Brisigawo an das Kloster Lorsch genannt. Weitere Schenkungen sind bereits für die Jahre 772 bzw. 773 belegt; so ist auch aufgrund des St. Martin-Patrozinium der späteren Stadtkirche von einer größeren Ansiedlung um einen fränkischen Herrenhof auszugehen.
    Die sich markant über die Rheinebene erhebende Burg wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut - zum Schutz des reichen Silberbergbaus im Münstertal, der die Haupteinnahmequelle für die Herren von Staufen bildete.
    Die Freiherren von Staufen sind seit dem frühen 12. Jahrhundert als Dienstmänner der Herzöge von Zähringen nachgewiesen. Sie sind nicht verwandt mit den Staufern (Hohenstaufen).

    Die Herren von Staufen entstammen einer Nebenlinie derer von Blankenberg, die ihren Sitz vermutlich auf einem kleinen Berg bei Opfingen hatten und im Dreisamtal über Besitz verfügten. Wie auch bei deren Verwandten, den Herren von Weiler/Falkenstein, handelt es sich wahrscheinlich um alten Adel, der mit dem Vordringen der Zähringer in die Ministerialität eintrat, und somit nicht um ursprünglich unfreie Dienstmänner der Zähringer. Eine besondere Stellung der Herren von Staufen unter den Zähringern ist durch die Übernahme des Hofamts des Marschalls belegt.
     

    1111 In diesem Jahr wird im Rotulus Sanpetrinus, dem Schenkungsverzeichnis des Klosters St. Peter, erstmals ein Adelbert von Staufen erwähnt, der Eigengüter im Nachbarort Ballrechten an das Kloster überträgt.

    1115 Die gleiche Quelle belegt die Herren von Staufen als Ministeriale der Herzöge von Zähringen, ebenso eine Urkunde des Klosters Cluny von 1115.
    Adalbert dürfte bereits eine Burg in oder bei Staufen besessen haben, ob es sich dabei bereits um die noch heute sichtbare Burg Staufen handelte ist fraglich. Deren Entstehung wird im Lauf des 12. Jahrhunderts angenommen, dies ist jedoch in Frage zu stellen (Ersterwähnung erst 1248).

    1211 Erwähnung der Herren von Staufen als Vögte des Klosters St. Trudpert.

    1214 Herzog Berthold IV. erkennt zumindest für das Möhlintal 1214 die Obervogtei der Straßburger Bischöfe an.

    1239 Weiterhin scheinen die Herren von Staufen auch unter den Grafen von Freiburg das Amt des Marschalls innegehabt zu haben, in einem Vertrag der Grafen aus dem Jahr 1239 wurden sie als deren Ministeriale bezeichnet, nannten sich jedoch selbst in einem Vertrag mit dem Bischof von Basel 1258 nobilis vir.

    1248 Erste urkundliche Erwähnung der Burg Staufen. Zwei anwesende Üsenberger, schließen auf der Burg einen Vertrag mit dem Kloster Tennenbach ab.

    1269 Staufen wurde noch als villa bezeichnet.

    1275 Die Kirche wird als eigenständige Pfarrei belegt.

    1280/81 Fehde zwischen den Herren von Staufen und der Stadt Freiburg

    1306 Eine Urfehde mit Freiburg ab dem Jahr 1306 endete mit einer Niederlage der Herren von Staufen, die als Sühneleistung ab 1309 der Stadt Freiburg für zehn Jahre Kriegsfolge leisten mussten.

    1321/25 Zwischen 1321 und 1325 mussten Glieder der Familie der Herren von Staufen sogar ihre Anteile an der Burg Staufen verpfänden.

    1323 Erste urkundliche Erwähnung Staufens als Stadt. Staufen selbst wird 1323 in einer Urkunde des Heiligen-Geist-Spitals in Freiburg erstmals als Stadt bezeichnet (für das oft genannte Gründungsdatum 1280 finden sich keine Belege).

    1325/26 Von 1325 bis 1326 befanden sich die Herren von Staufen in einem Kleinkrieg mit Freiburg um den Bergbau im Münstertal und widerstanden dabei angeblich einer Belagerung. Der Konflikt wurde zu Ungunsten der Herren von Staufen im April 1326 beigelegt, möglicherweise aufgrund des späteststens 1327 erfolgten Erwerbs von pfandschaftlichen Anteilen an der Burg Staufen durch die Stadt Freiburg.

    1350 In Staufen herrscht die Pest

    1356 Schweres Erdbeben in und um Staufen.

    1369 Es wurden die Einkünfte der Stadt Staufen an Freiburger Kaufleute verpfändet; die Freiherren von Staufen mussten 1370 die Oberlehnshoheit der Grafen von Freiburg akzeptieren.

      In der Folge wurde die Stadt Staufen ein Teil Vorderösterreichs; die Freiherren von Staufen bekleideten ab dem 15. Jahrhundert verschiedene habsburgische Amtsposten in Vorderösterreich.

       
    1534 Während des Bauernkrieges, Aufstand in Staufen.

    1566 Bau des Stadtschlosses der Herren von Staufen (westlicher Anbau 1725).

    1602 Der letzte Freiherr von Staufen stirbt (das Geschlecht erlischt im Mannesstamm, das Lehen fällt an Österreich).

    1626 Österreich verpfändet die Herrschaft Staufen an Hannibal von Schauenburg.

    1632 Im Dreißigjährigen Krieg besetzen schwedische Truppen Staufen und brennen die Burg nieder (seither Ruine), danach wechselnde Besetzung der Stadt durch kaiserliche und schwedische Truppen, Brandschatzungen und Plünderungen.

    1643 Staufen ist Hauptquartier der schwedisch-französischen Armee, Bevölkerung lebt vier Monate in den Wäldern.

    1676 Errichtung des Kapuzinerklosters (heute Goethe-Institut).

    1676/79 Holländischer Erbfolgekrieg: französische Truppen besetzen Staufen, Plünderungen, die Bevölkerung flüchtet in die Wälder.

    1688/89 Pfälzischer Erbfolgekrieg: Französische Truppen besetzen die Stadt und reißen die Stadtmauer nieder.

    1722 Die Herrschaft Staufen fällt wieder direkt an Osterreich.

    1725 u. 1732 Die Stadttore werden wieder aufgebaut.

    1738 Staufen geht als Lehen an das Kloster St. Blasien.

    1792 Französische Revolutionskriege: Staufen wird Hauptquartier der französischen Emigrantenarmee.

    1800 Staufen wird durch französiche Truppen geplündert.
    1806 Staufen kommt nach Napoleons Sieg im Preßburger Frieden zum neugegründeten Großherzogtum Baden.

    1813/15 Erneute Einquartierung wahrend der Befreiungskriege gegen Napoleon.

    1827 Die Stadttore werden abgerissen.

    1848 Badische Revolution: Besetzung Staufens durch Freischärler und Erstürmung der Stadt durch Großherzogliche Truppen (24.September), Ende des sogenannten Struve-Putsches

     

    Badisches Landesmuseum Außenstelle Südbaden



    Fachbibliothek zur Kulturgeschichte Badens (ca. 40.000 Bände)
    Bildarchiv aus allen Bereichen der badischen Kulturgeschichte (ca. 300.000 Bildquellen)
    Printmedienarchiv vor allem sog. graue Literatur (Prospekte, Festschriften, Heimatblätter)
    Film- u.Videoarchiv sowie Ton- u.Schallarchiv zur badischen Kulturgeschichte
    Goethe-Sammlung Staufen (ca. 1.600 Bände Primär- u. Sekundärliteratur um Goethe)

    Ort: Badisches Landesmuseum - Außenstelle Südbaden
    Stadtschloss Staufen, Hauptstr. 11, Telefon: 07633- 806 450

    Geöffnet: Montag bis Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr
    Zusätzlich Mittwoch 14.00 bis 16.00 Uhr

       
       

    Burgruine Staufen
    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/IZ71wA1Ipjc



    Fotos 2001: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Waldkirch - Kastelburg

    Kastelburg
    Kastelburg Waldkirch

     Alternativname(n)  Burg Kastelberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  1250-1260
     Ersterwähnung  1289
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.09750/7.95753
     Höhenlage  368,3 m ü. NHN
     Arbeitsgruppe  heimatverein-waldkirch.de/
     html/aktion_kin.html
     Führungen  heimatverein-waldkirch.de/
     html/burgfuhrungen.html
     Elztalmuseum  elztalmuseum.de/

    Kastelburg

    gut erhaltene Burgruine

    Verwandte Links: Waldkirch - Schwarzenburg | Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen

     


    Kastelburg, Stich nach einer Zeichnung v. R. Höfle, um 1850/60

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Stadtgebiet Waldkirch und ist seit 1970 im Besitz der Stadt Waldkirch.

    Geschichte

    Die Kastelburg wurde in den Jahren 1250 bis 1260 von den Herren von Eschenbach-Schnabelburg und Schwarzenberg erbaut. Die Neuerbauung dieser Burg, wesentlich näher an der Stadt als die Schwarzenburg, war Teil eines großen Planes des herrschenden Adelsgeschlechts derer von Schwarzenberg, die im Tal eine neue Stadt gründeten und diese 1280 bis 1290 mit Mauern, Toren und Türmen versahen. Diese sollte durch die nähergelegene Burg besser geschützt werden. Gleichzeitig war sie auch Zeichen des macht- und wirtschaftspolitischen Anspruchs der Schwarzenberger. Aber aus wirtschaftlichen Gründen konnte die Burg nicht gehalten werden. Die Schwarzenberger mussten sie verkaufen und so ging sie im Laufe der Jahre durch viele Hände. Die Besitzer waren unter anderen der Patrizier Martin Malterer, Graf Hermann von Sulz, das Geschlecht der Staufer, Direktverwaltung durch die vorderösterreichische Landesregierung. In dieser Zeit wurde die Kastelburg, die eine Nasenburg ist, da sie auf einer vorgeschobenen Bergnase steht, in drei Bauperioden ausgebaut. Eine romanische um 1260, eine gotische 1450 und nochmals um 1510. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Kastelburg am 14. März 1634 von den eigenen vorderösterreichischen Truppen als Taktik des verbrannten Bodens in Schutt und Asche gelegt. Noch heute kann man an der relativ gut erhaltenen Ruine der die klassische Burganlage des Mittelalters erkennen und nachvollziehen. Ganz besonders lohnenswert ist die Besteigung des 28 m hohen Bergfrieds, von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Waldkirch und das Elztal genießt. (Thomas Kern)



    Kastelburg Waldkirch  Waldkirch Kastelburg - Aquarell Hans-Jürgen van Akkeren

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/VCwWJjEs11Y

    Fotogrammetrische 3D-Aufnahme der Innen- und Außenfassaden (Zustand 2016).


    2021 © Landesamt für Denkmalpflege im Regeierungspräsidium Stuttgart, Fotos: Christoph Steffen & Markus Steffen, Modell: Christoph Steffen.

    3D-Modell Kastelburg, Waldkirch

    Fotogrammetrische 3D-Aufnahme der Gesamtanlage Kastelburg Waldkirch


    2018 © Landesamt für Denkmalpflege im Regeierungspräsidium Stuttgart, Fotos: M. Schaich
  • Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg

    Kyffelburg
    Waldkirch 1784 - Kyffelburg

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  1280-1290
     Ersterwähnung  1454
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Bauform  Motte
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.09092/7.96473
     Höhenlage  278 m ü. NHN

    Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg

    ehemalige Burgstellen, nichts ist mehr erkennbar

    Verwandte Links: Waldkirch - KastelburgWaldkirch - Schwarzenburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen

     

    Lage

    Unmittelbar neben dem Kloster St. Margarethen in Waldkirch sind zwei befestigte Adelssitze bekannt: Die Küchlinsburg und die Kyffelburg. Beide sind heute vollständig verschwunden.

     

    Kyffelburg

    Andreas Haasis-Berner

    Als Erbauer der Kyffelburg sind die Herren von Vischerbach zu nennen. Diese Familie stammt aus dem gleichnamigen Tal bei Haslach im Kinzigtal. Die Lage ihres Stammsitzes ist hier noch zu sehen. Vertreter dieser Familie sind in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Dienstmannen der Schwarzenberger in das Elztal gekommen. Wolfram von Vischerbach ist ab 1287 im Rat der Stadt Waldkirch nachzuweisen. Vermutlich noch vor 1300 erwirbt die Familie von Vischerbach eine Liegenschaft („des winterturers hofstat „) östlich des Klosters und „umzäunt“ sie. Damit ist der Bau einer Mauer gemeint, was das Kriterium einer Befestigung erfüllte. Im Inneren dürfte wohl nur ein steinernes Wohnhaus bestanden haben. Später wird hier auch ein Graben erwähnt. Allem Anschein nach hängt an diesem Besitz auch das Meiertum Waldkirch und Buchholz. Nach dem Aussterben der von Vischerbach verleihen die Schwarzenberger im Jahre 1454 den Besitz an Hans von Sulz, genannt Harmer. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwirbt schließlich das Stift St. Margarethen 1490 den Besitz. Hier wohnen bis zum Abbruch im Jahre 1762 Amtsleute des Stifts. Dann wird ein noch heute erhaltenes, barockes Gebäude errichtet. Die Burg lag 100 m östlich des Klosters.

    1280/90 Bau der Kyffelburg. Sie ist Sitz der Familie von Vischerbach.
    1454 Nach dem Aussterben der Vischerbach geht der Besitz an verschiedene Besitzer.
    1490 Das Stift St. Margarethen erwirbt die Kyffelburg.
    1762 Die alte Kyffelburg wird abgerissen und durch einen barocken Neubau ersetzt.

     

    Küchlinsburg
    Waldkirch 1784 - Küchlinsburg

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  um 1250
     Ersterwähnung  1300
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Bauform  Motte
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.09049/7.96687
     Höhenlage  282 m ü. NHN

    Die Küchlinsburg

    Andreas Haasis-Berner

    Der Verwalter der Schwarzenberger ist Johannes Amman. Er besitzt die Küchlinsburg. Er oder sein Vater dürften auch die Erbauer der Burg gewesen sein. Er ist bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1300 im Rat der Stadt. Im Jahre 1300 verkauft Johannes Ammann die Burg – ein freier Adelssitz – an den Freiburger Patrizier Egenolf Küchlin. Dieser war im Jahre 1300 aus dem Freiburger Rat ausgeschlossen worden. Johannes Ammann stiftet mit dem Geld das Allerheiligenkloster in Freiburg. Die Burg verbleibt bis vor 1494 im Besitz der Familie Küchlin. Die Witwe von Rudolf Küchlin, Beatrix von Rechberg, heiratete Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein, der jedoch in der Stadt Kenzingen wohnen blieb. In der Folgezeit kam es zu mehrfachen Besitzwechsel. 1639 brannte das Haus vollständig ab. 1682 wurde die ruinierte Burg mitsamt dem zugehörigen Besitz vom Stift erworben. Der Burggraben diente noch bis ins 19. Jahrhundert als Löschwasserteich. Der Teich wurde verfüllt, das Anwesen ist vollständig bebaut.

    Den Schrift- und Bildquellen nach zu folgen handelt es sich um eine Niederungsburg, die auf einem wasserumgebenen Hügel („Motte“) stand. Der runde Burghügel mit einem Durchmesser von ca. 10 m war von einem 4,5 m breiten Wassergraben umgeben. Die Burg lag 200 m östlich des Klosters.

    Um 1250 Bau der Küchlinsburg durch die Familie Ammann
    1300 Verkauf an Egenolf Küchlin. Sie bleibt fast 200 Jahre im Besitz dieser Familie.
    1494 Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein wird neuer Besitzer.
    1682 Das Stift St. Margarethen erwirbt den Besitz. Die Reste der zerstörten Burg werden abgetragen.

     

    Quellen
    Hermann Rambach, Die Küchlinsburg bei Waldkirch, in: Schau-ins-Land 93, 1975, 5-46.
    Boris Bigott / Andreas Haasis-Berner, Artikel „Waldkirch“, in: Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z (2006), bes. 490-493 (Küchlinsburg), 493-495 (Kyffelburg).


    Waldkirch, die Kyffelburg.
    Doku mit Dr. Andreas Haasis-Berner, Archäologe
    Link: http://youtu.be/gd_5C8UQtdE

     


     

  • Waldkirch - Schwarzenburg

    Schwarzenburg


     Alternativname(n)  Burg Schwarzenberg,
     Swarzenberg,
     de suarcinberc
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  um 1110
     Ersterwähnung  1136
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.06994/7.96344
     Höhenlage  656,2 m ü. NHN
     Elztalmuseum  elztalmuseum.de/

    Waldkirch - Schwarzenburg

     Verwandte Links: Waldkirch - Kastelburg | Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen

     


    Federzeichnung von F. Lederle 1891, Südseite


    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Stadtgebiet Waldkirch auf dem Schwarzenberg und ist im Besitz der Stadt Waldkirch.

    Geschichte

    Die Schwarzenburg wurde um 1110 von Conrad von Waldkirch, dem Schirmvogt des Klosters St. Margarethen, auf dem Schwarzenberg erbaut. Von da an nannte er sich Conrad von Schwarzenberg. Er war der Stammvater des Adelsgeschlechtes derer von Schwarzenberg, das vom 12. bis zum 15.Jh. im Elztal residierte und herrschte. Die Schwarzenburg ist eine sogenannte Höhenburg und wurde eine gute Fußstunde von Waldkirch entfernt auf dem 656 m hohen Schwarzenberg erbaut. Es wird vermutet, dass die Burg an dieser doch recht entlegenen Stelle aus machtpolitischen Gründen angelegt wurde, um die Position der Schwarzenberger als freiem, nur dem Kaiser unterstellten Adelsgeschlecht zu betonen. War die Schwarzenburg doch bis weit ins Rheintal hinein zu sehen. Bis in die Mitte des 15.Jh. diente die Burg den Schwarzenbergern als Wohnsitz, anschließend als Zweitwohnsitz für Jagdgesellschaften. 1590 war nach einem Chronisten des Margarethenstifts von den Dachstühlen nichts mehr zu sehen und die Mauern eingefallen. Und so ist auch bis heute nicht viel mehr zu sehen als ein paar zerfallene Mauern. (Thomas Kern)


    Weblink:



    Wirtschaftsräume/Bergfried
    Rheintalblick, am Horizont
    sieht man die Vogesen.
    Wirtschaftsräume/Bergfried
    Wirtschaftsräume, Bergfried.
    Kapelle
    Kapelle
         
      Wirtschaftsräume
    Wirtschaftsräume
    Schalenturm
    Schalenturm





    Text: Thomas Kern
    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Winden im Elztal – Burgstall

    Burg Winden
     
     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Niederwinden (Winden
     im Elztal)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.14818/8.02319
     Höhenlage  360 m ü. NHN

    Winden (EM) im Elztal – Burgstall



    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

     

    Beschreibung

    Die Gemeinde Winden im Elztal liegt zwischen Waldkirch und Elzach und besteht aus den Teilorten Ober- und Niederwinden.

    Die ehemalige Burg lag nördlich von Niederwinden auf einem Sporn an der nördlichen Talseite westlich des Scharbaches im Gewann "Burgstal". Der unmittelbar angrenzende "Herrenwald" weist auf den herrschaftlichen Besitz hin. Durch Wegebauarbeiten wurde die Anlage im norden und östlichen Bereich stark verändert. Die Reste der Anlage zeichnen sich als leichte Erhebung von ca. 1,5 m im Gelände ab. Westlich und südlich der Burgstelle ist ein verbleibender, etwa 5 m breiter Rest eines stark einsedimentierten Grabens im Gelände ersichtlich.

    Die Grundfläche der Ortsburg von Winden hat einen Durchmesser von ca. 20 m. Im östlichen Bereich wurden nach den Wegebauarbeiten an der Hangkannte eine Vielzahl von Dachziegeln vorgefunden, die auf eine ehemalige Bebauung hinweisen.

    An der steilen Westflanke befindet sich eine Terrasse von 100 x 50 m ab, die westlich des Burggrabens durch einen Hohlweg erschlossen ist, der vermutlich als alter Zugang zur Anlage zu bewerten ist. Unterhalb der Burg befanden sich in der Elzniederung zwei Mühlen, von denen eine im Jahr 1347 als Burgenders múli bezeugt wurde, das auf die mögliche Burgstelle hinweisen könnte.

    Der flache Hügel und die Erkenntnis, dass im Burgareal bislang keine Mörtelreste oder ortsfremdes Gesteinsmaterial vorgefunden wurden, lässt den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine Motte handelt, dessen Gebäude in Fachwerksbauweise errichtet wurden. Vorgefundene Hüttenlehmfragmente stützen diese These.

    Ein Ortsadel für Winden ist nicht bekannt. Die Erbauer der Burg sind daher im Umfeld der Vögte des Klosters St. Margarethen von Waldkirch zu vermuten. Die Entstehung der Burg ist durch die Erschließung des Elztals und seinen Seitentäler durch die Hintersassen des Klosters Waldkirch zu vermuten.



    Geschichte

    1178 In einer Urkunde des Papst Alexander III. wird der Besitz des Klosters im Ort Winden erstmals urkundlich als Windenden inferius et superius genannt. Niederwinden ist die ältere Siedlung. Die spätere Entstehung Oberwindens geht auf einen Fronhof zurück.

    1293 Die Herren von Schwarzenberg gelangten als Vögte des Klosters St. Margarethen in Waldkirch an die Lehen in Ober- und Niederwinden, das sie gemeinsam mit anderen Orten an die Waldkircher Herren von Hübschmann weitergaben. Die Herren von Hübschmann übten in Winden fortan die Niedergerichtsbarkeit aus. Bis 1670 blieb der Ort in ihrem Besitz.

    1592 Juni 23 Das Basler Domkapitel beurkundet den Rückkauf folgender verpfändeter Quarten durch den Bischof Andreas von Konstanz: Ihringen, Rothweil, Malterdingen, Köndringen, Kems und Leiselheim um 1.400 fl.; zu Umkirch oder Gottenheim, Wolfenweier, Kirchhofen, Mengen oder "Burckhenkilch", Bötzingen, Gundelfingen, Oberwinden und Niederwinden um 1.500 fl.; zu Säckingen, Zell im Wiesental, Schopfheim, Egringen, Kirchen, Mappach, Schliengen, Endingen und Riegel um 1.600 Goldgulden. (Text und Quelle: GLA KA 5 Nr. 4219)

    1762 Inhaber des Hübschmann'sches Lehens zu Niederwinden ist Freiherr von Bollschweil. (Quelle: GLA KA 229 Nr. 75008)

    Quelle:

    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 513 → Winden (EM)


     

     

     

     

     

  • Wyhl - Burg Schafgießen

    Burg Schafgießen


     Alternativname(n)  Schoffgiessen (1406)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Wyhl
     Entstehungszeit  13. Jhd. o. um 1300
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Typ  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Burgstall,
     Wassergraben
     Geografische Lage  48.17446/7.64478
     Höhenlage  170 m ü. NHN

    Wyhl (Ldkr. Emmendingen) - Burg Schafgießen

    Dr. Andreas Haasis-Berner

    ehemalige Burgstelle, außer dem Wassergraben ist nichts ist mehr erkennbar

     

    Beschreibung

    Die Ortschaft Wyhl befindet sich im nördlichen Kaiserstuhlvorland nahe des Rheins. Hier hatte vermutlich Graf Guntram umfangreicheren Besitz, der nach der Konfiskation durch Otto I. im Jahr 970 an das Kloster Einsiedeln sowie das Kloster St. Margarethen von Waldkirch gelangte. Leider gibt es zu den Verbindungen zum Kloster Waldkirch nur wenige Quellen. Es wird immerhin deutlich, dass zu Waldkirch Teile der Wyhler Gemarkung sowie der heute verschwundene Ort Wöllingen gehörte. Unmittelbar westlich dieses Ortes stand eine „Schafgießen“ genannte Niederungsburg. Dieser Name bezieht sich auf einen Altrheinarm. Sie wird 1311 zusammen mit Wyhl und Wöllingen erstmals genannt. Aus der Quelle geht hervor, dass diese Güter im Besitz der Familie Koler waren.  Diese Familie stand vermutlich in einem nicht näher bestimmbaren Verhältnis zum Kloster St. Margarethen. Aus diesem Grund dürfte der Bau der Burg zumindest mit Billigung des Klosters erfolgt sein. Doch scheint das Kloster seine Rechte früh verloren zu haben. Zwischen 1351 und 1406 sind die Herren von Weisweil Besitzer der Burg und ihrem Zubehör. Kurz danach geht der Besitz zunächst an Smasman von Rappoltstein, dann an die Stadt Endingen über. 1499 wird die Burg erstmals als „Burgstall“ erwähnt, was anzeigt, dass sie nicht mehr bewohnt und verfallen war. Zu Anfang des 19. Jahrhundert wurden ihre Reste abgetragen. Lesefunde (Keramik) aus dem Burgareal können in das späte 13.-15. Jahrhundert datiert werden. Zusammen mit den Schriftquellen kann daraus abgeleitet werden, dass die Burg am Ende des 13. Jahrhunderts oder um 1300 als Sitz der Ortsherrschaft Wyhl und Wöllingen gegründet wurde und im Verlauf des 15. Jahrhunderts als Wohnsitz aufgegeben worden war. Heute ist obertägig nichts mehr erkennbar. [1]

    Geschichte

    1406 Katherina von Burgund, Herzogin von Österreich, bestätigt den Besitz von Wernher von Wiswiler, welchen er gemeinschaftlich mit Smaßmann Herr von Pappoltstein besitzt, am hauses Schoffgiessen mit seiner zugehoerung, das ein Lehen der Herrschaft von Österreich ist. [2]

    Ritter Werner von Weisweil beurkundet die Gemeinschaft, in welcher er Smaßmann, Herr zu Rappoltstein, sowohl für das österreischische Lehen der Burg Schafgießen und der dazu gehörigen Dörfer Wyhl und Wellingen als auch für seinen in dem halben Dorf Amoltern bestehenden Eigenbesitz aufgenommen hat. [3]

       

    Literatur:

    1. Boris Bigott, Burg Schafgießen (EM), in: Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z (2006), 524-530.

    2. Karl Albrecht 1846-1902: Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass. II (S. 543, →709a/709b): Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f557
    3. Karl Albrecht 1846-1902: Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass. II (S. 543, →710): Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558

     


     

     

  • Yach (Elzach, EM) - Schlossbühl

    Burg Yach "Schlossbühl"
    Burg Yach bei Elzach - Nordansicht
    Nordansicht auf das Schlossbühl.
    Foto: Hans-Jürgen van Akkeren

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Yach (Elzach)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.14636/8.09481
     Höhenlage  560,4 m ü. NHN

    Yach (Elzach, EM) - Schlossbühl

    Burgstall in der Flur »Schlossbühl« im Yacher Hinterzinken südlich vom Adamshof. Eine weitere Burg bei Yach, genannt "Schlössle", befand sich am Vorderzinken am Bigertlochfelsen westlich vom Schneiderbauernhof.

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Der Berg besteht aus Gneis und erstreckt sich von Nordwest nach Südost und fällt zum Tal des Rauchgrundbaches steil ab. Nach Norden zum benachbarten Adamshof fällt das Gelände sanfter ab. Südwestlich des Zusammenflusses der beiden Bäche, Rauchgrundbach und Hintererzinkenbach befindet sich ein steiler Aufstieg zum Burgplateau, der vermutlich den alten Zugang markiert.

    Die Burgstelle ist westlich zur Rauchenbühlhalde durch einen Halsgraben mit einem vorgelagerten, bis zu 1,5 m hohen Wall abgetrennt. Östlich davon erhebt sich ein künstlich aufgeschütteter Hügel mit einem Durchmesser von ca. 25 m, der von der Grabensohle etwa acht Meter aufragt. Seine abgeflachte Kuppe hat einen Durchmesser von ca. 7 m.

    Am östlichen Rand des Burgstalls befindet sich ein weiterer Hügel, dessen Durchmesser ca. 15 m beträgt.
    Die Fläche zwischen beiden Hügeln hat eine Länge von 20 m und ist 14 m breit, an deren nördlichen Längsseite ein Trockenmauerwerk erhalten ist. An der Ostflanke befindet sich ein 4 m breiter Graben mit einem bis zu einem Meter hohen vorgelagerten Wall. Hier schließt eine Geländestufe an, die den ganzen Bergsporn als Wall-Graben-Anlage umläuft. Die Gesamtlänge der gut erhaltenen Anlage beträgt 80 m.

    Archäologisches Fundmaterial liegt nicht vor. Dies ist auf die schlechten Erhaltungseigenschaften der sauren Gneisböden zurückzuführen. Die Errichtung der Burg hat vermutlich im 11./12. Jahrhundert stattgefunden. Aufgrund fehlender Schriftquellen, sowie fehlende Ziegel- oder Mörtelreste ist ein Ende der Anlage vor dem 13. Jahrhundert denkbar.




    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung unter der Herrschaft des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch, dessen Grundbesitz im Elztal in verschiedene Meiertümer aufgeteilt war. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herren von Schwarzenberg als Vögte mit den Güter in Yach belehnt. Wilhelm von Schwarzenberg gab am 9. September 1293 die Güter an die Gebrüder Hübschmann von Elzach weiter. Es konnte nicht geklärt werden, wo die Vögte der Yacher Ortsherrschaft ihren Sitz hatten.
    Der Bau der Burganlage „Schlossbühl“ steht möglicherweise mit dem Bergbau in Verbindung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Flurnamen „Silberlöchle“ und „Fahr ins Loch“.

    1148 Erste Erwähnung des Adelsgeschlechts „von der Eich“ – quidam vir nobilis Cuono de Eicha vocatus.

    Zwischen 1291 – 1338 In verschiedenen Urkunden wird ein Konrad von der Eich als Zeuge erwähnt. Darunter zweimal jedoch als Verkäufer genannt. Am 11. Juni 1314 verkaufte er an den Freiburger Bürger Gutmann den Heuener eine Gült (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 91). Am 25. März 1338 veräußert Konrad von der Eich, Kirchherr zu Ballrechten, an Johans den Scherren Reben im Zähringer Bann (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 254). Ob es sich bei den letzten beiden Urkunden um denselben Konrad von Eich gehandelt hat, ist ungewiss, da er sonst als Ritter bezeichnet wurde. Zwischen den beiden Urkunden liegen 47 Jahre.


    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben - Westansicht 
    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben Nordansicht

    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben - Ostansicht Burg Yach bei Elzach - Blick vom Bergfried nach Osten



    Weblinks:

    Quelle:
    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 531 → Yach (Elzach EM)

    Literaturhinweis:


    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022


  • Yach (Elzach, EM) - Schlössle

    Burg Yach Schlössle
     
     Alternativname(n)  .
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Yach (Elzach)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Verwendungszweck  Burgwarte der Burg
     Yach im Gewann
     Schlössbühl
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.15426/8.11821
     Höhenlage  590,9 m ü. NHN

    Yach (Elzach, EM) - Schlössle

    Burgstall »Schlössle« bei Yach im Vorderzinken am Bigertlochfelsen westlich vom Schneiderbauernhof. Eine weitere Burgstelle bei Yach hat sich im Hinterzinken im Gewann »Schlossbühl« befunden.

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Zwischen dem Ringwaldhof und dem Schneiderbauernhof erstreckt sich am Vorderen Zinken eine steile Talflanke, die den Flurnamen „Schlössle“ trägt. Der Bigertlochfelsen liegt östlich des Ringwaldhofes an einer Einmündung eines kleinen Seitenbaches des Vorderen Zinkens, der an drei Seiten in die Talaue hinein steil abfällt. Der Zugang zu einem 25 m langen und 5 m breiten Burgplateau erfolgt aus nordöstlicher Richtung. An der nördlichen Seite zeichnet sich ein etwa 10 m breiter und teilweise bis zu 3 m tiefer Halsgraben ab, der durch Erosionen stark verfüllt wurde. Auf dem Burgplateau sind keine Siedlungsspuren erkennbar. Bei dieser Burgstelle handelt es sich vermutlich um eine dem „Schlossbühl“ zugeordnete Burgwarte, die als Beobachtungsposten verwendet wurde (sogenannter Wartturm). Die Burg auf dem „Schlossbühl“ und die Burgwarte „Schlössle“ kontrollierten vermutlich eine Pass-Straße, die vom hinteren Elztal über den Rohrhardsberg nach Trieberg und Furtwangen und weiter auf die Baar führte. Dies wird durch den Bergrücken „Paßeck“ und durch die Flurnamen „Am Schlagbaum“ an der Grenze zwischen Yach und der Schonacher Gemarkung deutlich. Die heutige Hauptstraße im hinteren Prechtal bis zum Rohrhardsberg wurde erst im 18. Jahrhundert erschlossen.




    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung unter der Herrschaft des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch, dessen Grundbesitz im Elztal in verschiedene Meiertümer aufgeteilt war. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herren von Schwarzenberg als Vögte mit den Güter in Yach belehnt. Wilhelm von Schwarzenberg gab am 9. September 1293 die Güter an die Gebrüder Hübschmann von Elzach weiter. Es konnte nicht geklärt werden, wo die Vögte der Yacher Ortsherrschaft ihren Sitz hatten.
    Der Bau der Burganlage „Schlossbühl“ steht möglicherweise mit dem Bergbau in Verbindung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Flurnamen „Silberlöchle“ und „Fahr ins Loch“.

    1148 Erste Erwähnung des Adelsgeschlechts „von der Eich“ – quidam vir nobilis Cuono de Eicha vocatus.

    Zwischen 1291 – 1338 In verschiedenen Urkunden wird ein Konrad von der Eich als Zeuge erwähnt. Darunter zweimal jedoch als Verkäufer genannt. Am 11. Juni 1314 verkaufte er an den Freiburger Bürger Gutmann den Heuener eine Gült (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 91). Am 25. März 1338 veräußert Konrad von der Eich, Kirchherr zu Ballrechten, an Johans den Scherren Reben im Zähringer Bann (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 254). Ob es sich bei den letzten beiden Urkunden um denselben Konrad von Eich gehandelt hat, ist ungewiss, da er sonst als Ritter bezeichnet wurde. Zwischen den beiden Urkunden liegen 47 Jahre.


    Weblink:

    Quelle:

    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 531 → Yach (Elzach EM)

    Literaturhinweis:



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