Höhenburg

  • Ebringen - Schneeburg (Burg Snewesberg)

    Schneeburg

    Luftbildaufnahme H-J van Akkeren
     Alternativname(n)  Burg Schneeberg
     burg Snewesberg
     núwe unde wilde Snevspurg
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Ebringen
     Entstehungszeit  Ende 13. Jh.
     Ersterwähnung  1312 Mai 5.
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  47.96066/7.79799
     Höhenlage  516 m ü. NHN

    Ebringen - Schneeburg

     

    gut erhaltene Burgruine

      Parkmöglichkeit Gasthaus Schönberghof, Unterer Schönberghof 1, 79285 Ebringen.

    Lage

    Östlich oberhalb von Ebringen auf eine Höhe von ca. 515 m befindet sich die Burgruine Schneeburg. Sie liegt am südlichen Ende eines Bergrückens, der nach Norden sanft abschüssig verläuft, in den anderen Himmelsrichtungen jedoch steil abfällt. Die Angriffsseite befand sich daher an der Nordflanke der Burgstelle, die mit einem 15 m breiten und 10 bis 12 m tiefen Halsgraben als Annäherungshindernis abgesichert wurde. Die West- und Südflanken wurden durch einen vorgelagerten Wall und einem Graben abgesichert. Die Ostseite fällt so steil und tief ab, dass auf einen weiteren Verlauf des Wallgrabens verzichtet wurde. An der Nordwestseite in Richtung Ebringen ist der Wall durch einen Graben unterbrochen. An dieser Stelle könnte sich der Zugangsweg zur Burganlage befunden haben.
    Die Bauzeit der Schneeburg erfolgte vermutlich gegen Ende der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Erbauer sind unbekannt. Die Zerstörung der Burg um 1525 im Bauernkrieg ist unwahrscheinlich, da sie zu der Zeit bereits verfallen war. Der Herrschaftssitz war bereits ins Tal verlegt worden.

    Der rechteckig angelegte Bau der Burg nimmt eine Grundfläche von ca. 38 mal 17 m ein. Die noch sichtbaren zweischaligen Bruchsteinmauern haben eine Stärke von 1,2 bis 1,4 m.
    Im nordwestlichen Teil der Burg steht heute noch ein etwa 13 m hohes Mauerwerk. Die Balkenlöcher im Erdgeschoss weisen auf eine Geschosshöhe von 5 m hin. Darüber befinden sich im Mauerwerk zwei übereinanderliegende Fenster, dessen Stockwerkshöhen etwa 2,5 m hoch waren.


    Wandern zur Schneeburg

    Vom Freiburger Hauptbahnhof beträgt die Wanderstrecke ca. 6 KM.
    Eine kurze Wanderstrecke für Familien mit Kindern bietet sich der Parkplatz bei der Berghauser Kapelle in Ebringen an. Die kurze Wanderstecke von ca. 1,7 KM hinauf zur Schneeburg kann in ca. 30 Min. zurückgelegt werden.


    Gastronomie

    Die Gaststätte Unterer Schönberghof gehörte im 15. Jahrhundert als Wirtschaftshof zur Schneeburg und befindet sich auf der Ostseite der Burganlage. Der Versorgungshof wurde im 30jähringen Krieg zerstört und im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Heute befindet sich darin das Gasthaus Schönberghof (https://gasthaus-schoenberghof.de).
    Die Gaststätte ist auch mit dem PKW erreichbar, die Anzahl der Parkplätze ist begrenzt. Über einen Fußweg ist die Schneeburg in 5 bis 10 Minuten erreichbar.


    Geschichte

    715/716-721 Der Ort Ebringen wird erstmals in einer Urkunde des Klosters St. Gallen genannt.

    817 Kaiser Ludwig der Fromme überträgt dem Galluskloster zustehende Einkünfte von verschiedenen Orten, darunter auch solche aus dem erstmals erwähnten Talhausen.

    1302 Das Vorhandensein der Schneeburg bei Ebringen wird indirekt in einer Urkunde von 1302 als Wilde Schneeburg im Oberrieder Tal als núwe unde wilde Snevspurg bezeichnet. Daraus wird ersichtlich, dass es auch eine „alte“ Schneeburg gegeben haben muss. Hierbei müsste es sich um die Schneeburg bei Ebringen gehandelt haben.

    5. Mai 1312  Erste urkundliche Erwähnung der Schneeburg als burg Snewesberg. In einem Vergleich einigt sich Friedrich von Hornberg, der im Besitz der Schneeburg war, mit dem Zisterzienserkloster Tennenbach. Hierbei ging es um Schäden an der Burg, welche die Mönche bei der Verfolgung eines „Abtrünnigen“ verursacht hatten, da dieser auf die Schneeburg flüchtete.

    1349 überträgt Werner von Hornberg die Burg und den Wirtschaftshof (heute Gaststätte Schönberghof) an das Kloster St. Gallen und erhielt sie als Lehen zurück.

    1387 Beatrix, die Witwe von Johann Schnewilin und Schwester Werner von Hornbergs, und ihre Söhne verzichteten gegen eine Zahlung von 200 Gulden auf Ihre Ansprüche an Ebringen und der Schneeburg.

    1458 Hans von Embs kam durch die Heirat mit der Witwe Konrads von Hornberg, Benignosa von Rathsamhausen, in den Besitz der Herrschaft. Zwei Jahre später wurde er auch vom Kloster St. Gallen belehnt.

    1491/92 Nach dem Tod von Hans von Embs wurde seine Witwe Helena, geborene von Klingenberg, durch ihren Schwiegersohn Jörg von Ebenstein vertreten, dessen Witwe um 1500 Sigmund von Falkenstein heiratete. Nach jahrelangem Streit wurde 1506 Sigmund von Falkenstein durch den Abt von St. Gallen belehnt.

    schneeburg05

    Schneeburg bei Ebringen 7

    • schneeburg06
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    • Beschreibung: Die Schneeburg bei Ebringen (FR) Fotos Hans-Jürgen van Akkeren 18.05.2012
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    • Beschreibung: Scheeburg bei Ebringen. Foto: © Hans-Jürgen van Akkeren 2022
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    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     

    Video: Hans-Jürgen van Akkeren 2014 (https://youtu.be/oBh0q7yXga4)

     

    grundriss_schneeburg_ebrignen

    Quellen:

     


     

     

  • Eichstetten - Burgstelle

    Flurname Burg
    Burg Eichstetten 01

     Alternativname(n)  Burg Eichstetten
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Eichstetten a. K.
     Entstehungszeit  1200 Jhd.
     Ersterwähnung  1113
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Hanglage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.09207/7.74410
     Höhenlage  208 m ü. NHN

    Eichstetten - Burgstelle

     

    ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar

    Am südlichen Ortsrand von Eichstetten befindet sich auf einer Anhöhe eine ehemalige Burgstelle. Eichstetten wird erstmals im Jahr 737 in Zusammenhang mit dem Kloster Murbach urkundlich erwähnt. Die Burg wurde von den im 12. Jahrhundert nachgewiesenen Herren von Eichstetten, einem Zweig der Hessonen und Vorfahren der späteren Üsenberger, erbaut und 1113 erwähnt.

    In einer Urkunde vom 13. November 1315 verkaufen die Brüder Ulrich und Rüdin Herren von Eichstetten ihre Burg an die Brüder Burkard und Gebhart von Üsenberg. Die Burg scheint noch intakt zu sein, denn in dieser Urkunde sprechen Sie von unser Burg. Am 20. September 1356 wird die Burg dann in einer Urkunde als Burgstall bezeichnet (das burgstal ze Eystat).

    Am 10. August 1418 verleiht König Sigmund den Dörfern Emmendingen und Eichstetten das Marktrecht, Jahr- und Wochenmärkte abzuhalten.

    Die Herren von Eichstetten waren ein im 11. und 12. Jahrhundert im südlichen Schwarzwald begütertes Adelsgeschlecht, das sich nach Eichstetten am Kaiserstuhl nannte. Die Herren von Eichstetten gehen vermutlich auf einen im Jahr 1052 urkundenden Adligen Hesso zurück, der in diesem Jahr in Eichstetten eine Kirche errichten und weihen ließ und dort vermutlich ein Eigengut besaß. Hesso gehörte vermutlich zu dem in Süddeutschland weit verbreiteten Adelskreis der Hessonen. Er und seine Brüder werden als Begründer mehrerer im südlichen Breisgau begüterter Adelsgeschlechter angesehen, so der Grafen von Nimburg und der Üsenberger. Die genaue Genealogie und Verwandtschaft ist dabei aber noch nicht abschließend geklärt. Ein weiteres auf Hesso zurückgehendes Adelsgeschlecht sind die Herren von Eichstetten, die unter dem Leitnamen Eberhard ab etwa 1100 über drei Generationen fassbar sind.

     

    Burg Eichstetten 01Burg Eichstetten 02

    Burg Eichstetten 03Burg Eichstetten 04

    Fotos 2020 Hans-Jürgen van Akkeren

     

    1052-1100 In diesem Zeitraum enstand eine erste Turmburg als Sitz eines später nach Eichstetten benannten Adelsgeschlecht.

    um 1130 Erste schriftliche Erwähnung einer Burg Eichstetten im Besitz des adligen Eberhard von Eichstetten.

    1248 5. April 1248. Die Markgrafen Hermann und Rudolf von Baden verleihen ihr Lehen zu Eichstetten, welches bis jetzt die Brüder Rudolf und Burkart von Üsenberg innehatten, an Hesso, den Sohn von Burkart von Üsenberg.
    (GLA KA 21 Nr. 1989)

    1284 13. Oktober 1284. Hesso und Rudolf von Üsenberg verkaufen ihren Hof zu Eichstetten an Johann Bitterolf, Bürger zu Freiburg, um 60 Mark Silber.
    (GLA KA 21 Nr. 1957)

    1303 29. Mai 1303. Dietrich von Tußlingen, Schultheiß von Freiburg, verkauft an Johann Oesen, Bürger zu Freiburg, 1 Mark Silber Gült von der Mühle zu Eichstetten um 10 Mark Silber, die er von Hesso von Üsenberg hatte.
    (GLA KA 21 Nr. 2000)

    1315 13. November 1315. Urich von Eichstetten und sein Bruder Rüdin verkaufen an die Brüder, den Herren Burkard und Gebhart von Üsenberg ihre Burg mit Baumgarten zu Eichstetten um 140 Mark Silber.
    (GLA KA 21 Nr. 1964) Urkunde und Siegel der Herren von Eichstetten.

    1318 20. Februar 1318. Ritter Ulrich der Frye von Eichstetten verkauft seinen Anteil und seine Rechte an dem sogenannten Husenhof zu Eichstetten an Nikolaus Ederlin, Bürger zu Freiburg, um 23 Mark Silber.
    (GLA KA 21 Nr. 1958) Urkunde und Siegel der Herren von Eichstetten.

    1323 31. August 1323. Ulrich von Eichstetten verkauft eine Gült von 7 Mutt Roggen von seinem Hof zu Eichstetten an Wilhelm den Hefenler, Bürger zu Freiburg, um 8 Pfund Stäbler.
    (GLA KA 21 Nr. 1912) Urkunde und Siegel der Herren von Eichstetten.

    1326 23. Juni 1326. Gertrud und Kunigunde, Töchter des verstorbenen Ritters Walther von Buchhein, Klausnerinnen[6, Klausner/in=Einsiedler] zu Eichstetten, übergeben ihre Klause dem Predigerkloster zu Freiburg. 
    (GLA KA 21 Nr. 1966)

    1356  20. September 1356. Johann von Üsenberg urkundet, daß er von den Lehen und Gütern zu Eichstetten, welche er von Graf Friedrich zu Freiburg zu Lehen hatte, den Göttinshof und den Burgstall zu Eichstetten für sich behalten habe.
    (GLA KA 21 Nr. 1990)

    1356 20. September 1356. Graf Friedrich von Freiburg, Landgraf im Breisgau, verleiht auf Bitten von Johann und Hesso von Üsenberg den Kirchensatz und das Dorf Eichstetten dem Ritter Gerhard, Schultheiß, und dem Bürger Johann Kruschli zu Endingen als Lehen.
    (GLA KA 21 Nr. 1991)

    1357 1. Februar 1357. Johann von Üsenberg verspricht der Stadt Endingen Schadloshaltung dafür, daß sie Währschaft für den Verkauf des Dorfs Eichstetten geleistet hat.
    (GLA KA 21 Nr. 2016)

    1357 25. Februar 1357. Margarethe, Witwe von Otte von Keysersberg, gibt ihrer Tochter, Klosterfrau zu Günterstal, mehrere Gülten zu Eichstetten.
    (GLA KA 21 Nr. 1916)

    1357 31. Oktober 1357. Johann von Üsenberg verkauft mit Einwilligung der Pfalzgräfin Klara von Tübingen und seines Bruders Hesso das Dorf Eichstetten mit allem Zubehör an Johann den Malterer, den Ritter Johann Snewli und Dietrich von Falkenstein um 500 Mark Silber.
    (GLA KA 21 Nr. 2017)

    1360 12. Dezember 1360. Graf Egen von Freiburg verleiht auf Bitten seines Vetters Johann von Üsenberg das Dorf Eichstetten mit allem Zubehör Hesso Snewelin im Hof, Johann Snewelin, Konrad Dietrichs Snewelins sel. Sohn, Ritter Dietrich von Falkenstein und Martin Malterer.
    (GLA KA 21 Nr. 1992)

    1366 29. Mai 1366. Abrecht Ruber von Kenzingen, Bürger zu Freiburg, verkauft seinem Sohn Heinrich 5 Pfund Pfennig Gült von Gütern zu Eichstetten um 25 Pfund Stäbler.
    (GLA KA 21 Nr. 1917)

    1372 1. November 1372. Johann von Üsenberg entscheidet als Lehnsherr der Kirche zu Eichstetten, daß die Kapelle des Altars zu St. Niklaus in dieser Kirche 10 Schilling Gült mit Recht zu fordern habe.
    (GLA KA 21 Nr. 1967)

    1376 6. November 1376. Hesso von Üsenberg verschreibt seiner Gemahlin Agnes von Geroldseck 800 Mark Silber zu Eichstetten, Nieder-Rimsingen, Leuselheim und die Leute zu Achkarren.
    (GLA KA 21 Nr. 2010)

    1376 13. Dezember 1376. Johann unterm Rein von Eichstetten gibt seine Rechte an 10 Mannshauet Reben zu Eichstetten auf zugunsten des Predigerklosters zu Freiburg.
    (GLA KA 21. 1982)

    1378 3. Juni 1378. Bischof Heinrich von Konstanz beauftragt den Dekan in Endingen, den von Hesso von Üsenberg präsentierten Albert Fuchs von Ettlingen in die Pfarrei Eichstetten einzweisen.
    (GLA KA 21 Nr. 1968)

    1379 6. Februar 1379. Hesso von Üsenberg verleiht seinem Kaplan Abreht Fusch von Ettlingen die Kirche zu Eichstetten.
    (GLA KA 21 Nr. 1969)

    1379 17. September 1379. Kardinal Pileus bestätigt dem Albert Fusch von Ettlingen den Besitz der Pfarrkirche zu Eichstetten.
    (GLA KA 21 Nr. 1970)

    1379 15. Oktober 1379. Bischof Heinrich von Konstanz stellt ein Vidimus der Urkunde des Kardinals Pileus aus vom 16. September 1379 über die Übertragung der Pfarrstelle zu Eichstetten.
    (GLA KA 21 Nr. 1971)

    1379 10. November 1379. Abreht von Ettlingen, Kirchherr zu Eichstetten, überläßt den Kindern der verstorbenen Hesso und Johann von Üsenberg die Einkünfte der Kirche mit einigem Vorbehalt.
    (GLA KA 21 Nr. 1972)

    1381 18. März 1381. Albertus Fusch, Rektor der Pfarrkirche zu Eichstetten, protestiert durch ein Notariatsinstrument gegen Johann von Ruti, welcher des ersteren Pfarre beansprucht. 
    (GLA KA 21 Nr. 1973)

    1381 6. April 1381. Kardinal Guillermus sichert Johann von Ruti von neuem die Pfarrei Eichstetten zu.
    (GLA KA 21 Nr. 1974)

    1381 15. Mai 1381. Albert Fuchs, welchem die Pfarrei Eichstetten streitig gemacht wird, appelliert durch Notariatsinstrument an den römischen Stuhl.
    (GLA KA 21 Nr. 1975) LOGO des Urkundenschreibes (Et ego Johes... Scriptormonem in... opido friburgen) der Urkunde IOh mit zwei sechsstrahligen Sternen. Vielleicht ein Johans Meyger (von Kürnberg)?

    1381 28. Dezember 1381. Graf Egen von Freiburg übernimmt von Herzog Leopold von Österreich das Dorf Eichstetten nebst Wittumhof und Kirchensatz daselbst als Lehen.
    (GLA KA 21 Nr. 1993)

    1381 28. Dezember 1381. Herzog Leopold von Österreich belehnt Graf Egen von Freiburg mit dem Dorf Eichstetten, dem Wittumhof und Kirchensatz daselbst.
    (GLA KA 21 Nr. 1994)

    1382 5. Juni 1382. Ein Schiedsgericht entscheidet, daß die hinterlassenen Töchter Anna und Agathe des Hesso von Üsenberg das Dorf Eichstetten behalten und dem Lehnsherrn, Graf Egen von Freiburg, einen ebenso guten Träger stellen sollen, als ihr Vater war. Das Schlichtung des Streits zwischen den Parteien wurde in Neuenburg a. R. abgehalten.
    (GLA KA 21 Nr. 1995)

    1383 25. Mai 1383. Graf Egen von Freiburg und Markgraf Hesso von Hochberg, letzterer für sich und seine Vogtkinder von Üsenberg, treffen ein Abkommen wegen des Kirchensatzes zu Eichstetten.
    (GLA KA 21 Nr. 1987)

    1384 23. Juli 1384. Ein Schiedsrichter entscheidet den Streit, welchen das Prediger-Kloster zu Freiburg und Johanns Wißen, Kaplan zu St. Niklaus in Eichstetten, wegen einer Gült von 10 Schillingen zu Eichstetten miteinander haben.
    (GLA KA 21 Nr. 1977)

    1395 1. April 1395. Graf Konrad von Freiburg, Landgraf im Breisgau, belehnt den Markgrafen Hesso zu Hochberg mit dem Kirchensatz zu Eichstetten und dem Wittumhof (7 Witum Widum, Grimm, Idiotikon) daselbst.
    (GLA KA 21 Nr. 1996)

    1395 1. April 1395. Markgraf Hesso zu Hochberg übernimmt vom Grafen Konrad von Freiburg das Dorf und den Kirchensatz zu Eichstetten und den Wittumhof daselbst als Lehen.
    (GLA KA 21 Nr. 1997)

    1397 14. Dezember 1397. König Wenzel gestattet dem Markgrafen Hesso von Hochberg, an einem der Orte Eichstetten, Hochstetten, Theningen oder Weisweil einen Zoll zu erheben.
    (GLA KA D Nr. 445)

    1397 Freitag nach St. Luciae 1397. Freiheitsbrief von König Wenzel für Markgraf Hesso I. von Baden-Hachberg, daß er zu Eichstetten und Theningen, jedoch nur an einem dieser Orten einem jeden mit Kaufmannsware beladenen Wagen zwölf, von jedem so beladenen Karren sechs und von jedem dergleichen tragenden Pferde zwei Straßburger Pfennige Zoll nehmen, ferner zu Weisweil einen Rheinzoll als ein Reichslehen, und zwar von jedem Fardel einen alten großen Turnos (etwa ein alter 6. Bätzner) von Kaufmannsware nach Marzahl erheben dürfe.
    (GLA KA 36 Nr. 2434)

    1399 27. Dezember 1399. Graf Eberhard zu Württemberg entscheidet den Streit, welchen Markgraf Hesso von Hochberg und Kaspar von Klingenberg, Gemahl von Margarethe der Maltrerin, wegen Eichstetten und anderem miteinander führen.
    (GLA KA 46,´Nr. 1563)

    1416 27. August 1416. Kaspar von Klingenberg und seine Gemahlin Margarethe die Maltererin gestatten dem Markgrafen Bernhard von Baden die Wiederlösung des Dorfs Eichstetten mit allem Zubehör um 3.000 Gulden.
    (GLA KA 21 Nr. 2018)

    1418 10. August 1418. König Sigmund verleiht den Dörfern Emmendingen und Eichstetten das Recht, Jahr- und Wochenmärkte abzuhalten.
    (GLA KA D Nr. 619) (Regesta Imperii)

    1422 15. Juni 1422. Fritschi Zund von Neuenburg verkauft den beiden Klausnerinnen in der Klausen zu Eichstetten mehrere Gülten um 27 Pfund Pfennige.
    (GLA KA 21 Nr. 1925)

    1429 19. April 1429. Peter Walter unterm Rein, Schuhmacher und Bürger zu Freiburg, verkauft den geistlichen Schwestern in der Klause zu Eichstetten 1 Zweitel Matten zu Eichstetten um 3 Pfund Pfennige.
    (GLA KA 21 Nr. 1984)

    1430 23. Juni 1430. Markgraf Jakob von Baden urkundet, daß Ihringen, Eichstetten, Baldingen und Malterdingen von der Hälfte der Haftung Endingen gegenüber befreit sind.
    (GLA KA 21 Nr. 2005)

    1420 4. Juni 1420. Der bischöfliche Generalvikar zu Konstanz entscheidet den Streit über das Besetzungsrecht der Pfarrei Eichstetten, welches Herzog Friedrich von Österreich und Markgraf Bernhard von Baden beanspruchen.
    (GLA KA 21 Nr. 1978)

    1432

    5. Mai 1432. Henni Gerung von Eichstetten setzt andere Güter, als bisher verpfändet gewesen, zum Pfand für 1 Saum Wein Gült, welches das Prediger-Kloster zu Freiburg von Gütern zu Eichstetten bezieht.
    (GLA KA 21 Nr. 1928) Siegel der Urkunde des Grafen Cunrat von Tuwingen Herre ze Lichteneyk
     

    1432

    24. Mai 1432. Das Barfüßer-Kloster zu Freiburg verkauft eine Gült von 3 Mutt Roggen und 4 Kapaunen von der mittleren Mühle zu Eichstetten dem Markgrafen Jakob von Baden um 5 Pfund Pfennige.
    (GLA KA 21 Nr. 2001)

    1439 3. Januar 1439. Hans Snewly von Landeck, Ritter, und seine Gemahlin Margarethe von Landsberg verkaufen ihren Hof zu Eichstetten dem Kloster St. Klara zu Freiburg um 900 Gulden.
    (GLA KA 21 Nr. 1986)

    1453 2. Oktober 1453. Fritschi Zund übergibt seiner Tochter (Stieftochter) Margarethe Hetzlin, Meisterin in der Klause zu Eichstetten, mehrere Gülten daselbst.
    (GLA KA 21 Nr. 1934)

    1477 30. Januar 1477. Markgraf Christoph von Baden bestimmt Trutpert, Herrn zu Staufen, und Anton Meyger zu seinen Bevollmächtigten für das auf Montag nach Reminiscere zu Eichstetten am Kaiserstuhl angesetzte Lehngericht.
    (GLA KA 21 Nr. 68)

    1479 2. Juni 1479. Konrad Krebs von Eichstetten verkauft den geistlichen Schwestern in der Klause zu Eichstetten 1/2 rheinischen Gulden von 2 Jauchert Reben und Äckern zu Eichstetten um 10 rheinische Gulden.
    (GLA KA 21 Nr. 1938) Auffällige Ähnlichkeit des Siegelwappens mit dem heutigen Wappen der Gemeinde Eichstetten

    1505 15. September 1505. Andreas Hüpschmann, Edelknecht, verkauft dem Prediger-Kloster zu Freiburg alle seine Gülten zu Eichstetten gegen jährliche 5 Pfund Pfennige.
    (GLA KA 21 Nr. 1940)

    1508 27. März 1508. Markgraf Christoph von Baden leiht von Bastian von Blumnegg 1.100 Gulden, verzinslich mit 55 Gulden, unter Verpfändung der Dörfer Eichstetten, Malterdingen, Denzlingen und Weisweil.
    (GLA KA 21 Nr. 2006)

    1526 19. Juni 1526. Das Kloster St. Agnes zu Freiburg verzichtet auf die Gülten zu Eichstetten, welche Markgraf Ernst von Baden-Hochberg dem Kloster für die Aufnahme seiner Tochter Elisabeth dem Kloster versprochen hat.
    (GLA KA 21 Nr. 1942)

    1527 20. Dezember 1527. Das Kapitel zu Endingen bescheinigt den Empfang von 60 Gulden, auf welche Summe durch Vermittlung der Markgrafen Philipp und Ernst von Baden seine Kostenersatzforderung an den Propst zu Baden aus dem Rechtsstreit wegen der Todfallpflicht von dessen Pfarrei zu Eichstetten verglichen worden ist.
    (GLA KA 21 Nr. 1988)

    1541 12. März 1541. Abt Lorenz und der Konvent des Klosters Ettenheimmünster verkaufen ihre Gülten zu Eichstetten und Bötzingen dem Junker Jakob Vey um 165 Gulden.
    (GLA KA 21 Nr. 870)

    um 1855 Der damalige Besitzer des Burggeländes sprengt die letzten Teile der Ruine mit Schwarzpulver. Viele Befunde, darunter verzierte Fußbodenplatten, Keramik, Armbrustbolzen, Pfeil- und Lanzenspitzen, Hufeisen und Schlüssel werden in das Landesmuseum in Karlsruhe verbracht. Die Fundstücke sind heute größtenteils verschollen.
    Bis 2007 wurde das Gelände für den Rebbau genutzt und ist heute ein Aussichtspunkt.

    Quellen: GLA KA = Permalink des Generallandesarchivs Karlsruhe

    Burg Eichstetten 05 Hinweistafel
    Foto der Hinweistafel auf dem Gelände der ehemaligen Burgstelle


     

  • Emmendingen - Hochburg

    Hochburg


     Alternativname(n)  Burg Hachberg,
     Hochberg (1406)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Windenreute
     Entstehungszeit  vor 1127
     Ersterwähnung  1127
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Kammlage
     Geografische Lage  48.11705/7.90048
     Höhenlage  343,6 m ü. NHN
     Staatliche Schlösser
     und Gärten
    hochburg-emmendingen.de
     Burgverein  hochburg.de
     Burgführungen  www.hochburg.de/start/
     fuehrungen.html
     Burgmuseum  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

    Emmendingen - Hochburg,  Burg Hachberg

    gut erhaltene Burgruine

     

     


    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Stadtgebiet Emmendingen, Gemarkung Windenreute und ist im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Die Hochburg liegt ca. 4,5 km östlich von der Kreisstadt Emmendingen auf einer Felsenerhebung des Hornwaldes.
    Nach der Burg Rötteln bei Lörrach, ist sie die größte Burgruine des badischen Oberlandes.
    Der heutige gewaltige Burgkomplex stammt hauptsächlich aus den Bauten des 13. bis 17 Jh., größtenteils aus der letzten Periode.

     

    Plötzlich über vier Mal so groß!

    Artikel "Burg und Festung Hochburg" von Bertram Jenisch S.53 im Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 1/2017

    Neu entdeckte Festungswerke um die Hochburg bei Emmendingen
    Bei der Erfassung archäologischer Bodendenkmale haben neue Prospektions- methoden wie der Airborne-Laserscan neue Möglichkeiten eröffnet. Gelände- formationen im Wald können damit ergänzend zu der bereits seit Langem sys- tematisch betriebenen Luftbildarchäologie erkannt werden. Das Potenzial, das in der Anwendung dieser Methode liegt, lässt sich anhand der barocken Festungsanlage Hochburg bei Emmendingen veranschaulichen.

    hochburg-emmendingen.LAD.BW

    Emmendingen, Hochburg.
    Airborn-Laserscan ergänzt mit der entzerrten
    Lage der historisch überlagerten Festungswerke.
    1 Hochburg; 2 Festungswerk Hornwald;
    3 Hornwerk am nördlichen Zugang; 4 Meierhof.

    Dr. Bertram Jenisch

    Gesamter Inhalt des Aufsatzes: http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/download/36513/30172

     

    Geschichte zur Burg Hachberg

    Im ll. Jahrhundert gründete vermutlich Dietrich von Hachberg aus dem Hause der Grafen von Nimburg die erste Burganlage.
    1127 Erste urkundliche Erwähnung in einer Urkunde des Bischofs Uldarich von Konstanz - Allodium ad Hachberg

    1161 Vertragsabschluß auf der Burg HACHBERG über den Kauf von Grund und Boden zur Gründung des Klosters Tennenbach in Gegenwart von Markgraf Hermann IV. v.Baden und vielen Adeligen aus dem Breisgau.

    1218 Heinrich I. Markgraf von Baden begründete die Linie der Markgrafen von Baden-Hachberg mit Sitz auf der HOCHBURG.

    1352 Friedrich von Üsenberg († 1354) verkauft die Stadt KENZINGEN samt der Herrschaft Kirnburg für 2440 Mark Silber an seinen Schwager Markgrafen Heinrich IV. von Hachberg. Dieser bestätigt die Rechte der Stadt, anerkennt aber nicht die seit 1298 bestehende österreichische Lehenhoheit.

    1354 Die Kenzinger Linie der Üsenberger stirbt aus. KENZINGEN kommt in den Besitz der Markgrafen von Hachberg.

    1365 Markgraf Heinrich IV. von Hachberg klagt vor dem kaiserlichen Lehensgericht. Ergebnis: KENZINGEN und die Herrschaft Kirnburg bleiben Rudolf von Österreich unterstellt.

    1366 Die Stadt Freiburg erhält den kaiserlichen Befehl zur Lösung des Bündnisses mit KENZINGEN. Erklärung der Reichsacht über Markgraf Heinrich IV. von Hachberg.

    1389 Markgraf Otto I. fällt in der Schlacht bei Sempach auf Seiten der Habsburger gegen die Eidgenossen. Teilung von Burg und Herrschaft HACHBERG zwischen seinen Brüdern Johann und Hesso. Erste schriftliche Benennung von Teilen der Burg.

    1406 Graf Rudolf von Hohenberg, Graf Johann von Lupfen und Walter von Klingen urteilen im Streit zwischen Markgraf Rudolf von Hochberg und Burkart Münch von Landskron wegen der hohen Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 Nr. 6714 / 29. März 1406)

    1415/18 Markgraf Bernhard I. von Baden erwirbt von dem völlig verschuldeten Markgrafen Otto II., Burg und Herrschaft HACHBERG für 80.000 Rheinische Gulden.

    1420 Kaiser Sigismund verpfändet die Stadt Kenzingen und Herrschaft dem Markgrafen Bernhard I. von Baden, später dem Hermann von Snewelin von Landeck.

    1424 Im Krieg des Oberrheinischen Städtebundes gegen Markgraf Bernhard I. v. Baden kann sich die Burg behaupten, während Emmendingen zerstört wird.

    1525 Vergeblicher Versuch aufständischer Bauern, die Burg zu stürmen.

    1553-77 Grundlegende bauliche Neugestaltung der Burg nach den Erkenntnissen der aktuellen Befestigungsbauweise durch Markgraf Karl II.

    Zu Beginn des 17. Jahrhunderts Ausbau zur Landesfestung unter Markgraf Georg Friedrich, durch den Bau von sieben Bastionen rund um die Burg.  

    1634-36 Einschließung der Burg durch Truppen der Katholischen Liga im 30 - jährigen Krieg. Kapitulation der Besatzung nach 2-jähriger Belagerung. Anschließend Demolierung und Schleifung der Anlage.

    1660-78 Wiederaufbau und Modernisierung der Festung.

    1679 Der Friede von Nymwegen beendet den Holländischen Krieg und spricht den Franzosen Breisach und Freiburg zu.

    1681 Freiwillige Zerstörung der äußeren Werke um einem Präventivschlag der Franzosen entgegen zu wirken.

    1684 Ein Brand vernichtet die Oberburg.

    1688/89 Besetzung der Burg durch Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. und anschließende Sprengung der noch vorhandenen inneren Festungswerke.

    1699 Ein Wiederaufbau wird wegen der hohen Kosten und wegen der erwiesenen Wirkungslosigkeit der Festung ohne entsprechende Unterstützung durch Feldarmeen verworfen. Seitdem verfallen die zerstörten Bauten weitgehend.

    Ende des l9.Jahrh. wurden erste bauliche Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen ergriffen, die auch in den Anfangsjahren unseres Jahrhunderts weitergeführt wurden. Die beiden Weltkriege unterbrachen die Arbeiten an der Ruine. Seit 1971 wird die Burganlage durch den Verein zur Erhaltung der Hochburg mit Sitz in Emmendingen und seinen Helfern in ehrenamtlicher Arbeit betreut.  

    Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg e.V. Emmendingen

    https://www.hochburg.de/

    Geschäftsstelle:
    Rathaus, Landvogtei 10, 79312 Emmendingen





    Geschichtliche Austellung in der Burgruine Hochburg
    Emmendingen, Tel: (07641) 452219
    Öffnungszeiten: 01.04. -31.10., So. & Feiertags 14.00-18.00 Uhr
    Gruppen nach Vereinbarung.

    Historix-Führungen in Gewandung auf der Burg Hachberg

      


    Stahlstich von Lederle um 1879

     


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/vMRLhW2dZ5U

    Text/Fotos/Film: Hans-Jürgen van Akkeren
    Quelle: Broschüren von Rolf Brinkmann, Bahlingen.

     


     

  • Endingen - Koliburg

    Koliburg
    Endingen - Koliburg hangabwärts gestürtze Schildmauer Plateau Mitte Westseite
    Mauerreste
     Alternativname(n)  Burg Koliberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Endingen
     Entstehungszeit  um 1200
     Ersterwähnung  1278
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  wenig Mauerreste
     Halsgraben
     Geografische Lage  48.12322/7.69105
     Höhenlage  359,1 m ü. NHN

    Endingen - Koliburg

    Burgstelle erkennbar, keine Ruinenreste

     

    Lage


    Der Standort der Burg befindet sich auf dem Koliberg ca. 2,35 km südlich von Endingen, Gemarkung Endingen.
    Leider konnte ich bis heute noch keine verlässlichen Angaben über die Koliburg finden.
    Überreste der Burg sind heute kaum noch welche zu erkennen. Die Koliburg wird in manchen Karten vermeintlich als Üsenburg bezeichnet.

     

    Geschichte

    1231 und 1239 Der Name Koler wird erstmals erwähnt. Weitere Belge der Koler finden sich 1242, 1251, und 1258.

    1278 Die Burg Coliberc wird von Graf Egen von Freiburg zerstört.

    Im Streit um das Zähringer Erbe geriet Graf Egen von Freiburg 1275 in Opposition zum neuen König Rudolf von Habsburg. In diesem Streit um die Burg Zähringen (Reichsgut) hatten die Herren von Üsenberg sich vermutlich an der Belagerung der Stadt Freiburg beteiligt. Zwischen 1276 und 1281 hielt sich König Rudolf in Österreich auf. Graf Egen von Freiburg blieb betreffs der Burg Zähringen bei seiner Haltung gegen den König und zerstörte wärend der Abwesenheit Rudolfs, wegen der vorausgegangenen Königlich-Üsenbergischen Strafexpedition gegen Freiburg, die Burg Zähringen, die Koliburg und einen namenlosen Turm bei Breisach (Item destructum fuit Zeringen noviter edificatum, et turris probe Brisacum, et Coliberc). Bei diesem Turm könnte es sich um die Überreste der baufälligen Burg Üsenberg gehandelt haben.

    1321 Im sogenannten Kaiserstühler Krieg (1320-1322) stritten sich zu Beginn des 14. Jh. die Herren von Üsenberg mit den Herren von Falkenstein um die Herrschaft Bickensohl. Aus dem Gerichtsurteil von 1321 geht hervor, dass sich Burkhard I. von Üsenberg im Dorf und Bann Bickensohl, Rechte angemaßt hatte, die ihm nicht zustanden. Die Ortsherrschaft von Bickensohl wurde mit dem Urteil den Herren von Falkenstein zugesprochen. Burkhard III. und Gebhard von Üsenberg bestanden auf ihre alten Rechte und akzeptierten das Gerichtsurteil nicht und setzten ihre Fede gegen die Falkensteiner fort. Die Herren von Endingen, die eigentlich als Dienstmannen den Üsenberger unterstanden, unterstützten gemeinsam mit den Kolern (Nebenlinie der Herren von Endingen) die Herren von Falkenstein.

    Die Herren von Üsenberg zerstören im Herbst mit Hilfe der Endinger Bürger die Koliburg oberhalb der Stadt. In dieser Fehde wurden die drei Brüder Thomas, Johann und Walter von Endingen erschlagen. Durch den Tod der Brüder schaltete sich Graf Konrad II. von Freiburg gegen die Üsenberger ein. Die beiden Üsenberger gerieten dadurch in eine verzwickte Lage und baten Herzog Leopold von Österreich und Fürstbischof Johann von Straßburg im April 1322 um Vermittlung zwischen den Kriegsparteien.

    Die Auseinandersetzung endete für die Üsenberger am 19. Juni 1322 in einem Schlichterspruch. Für die drei erschlagenen Brüder mussten sie in einer Breisgau Kirche eine ewige Messpfründe, sowie ein ewiges Licht stiften. Die Messpfründe für Thomas von Endingen wurde in das Münster von Freiburg gestiftet. Dort befindet sich seit dem das "Endinger Chörlein" mit dem Glasfenster der Apostel Thomas und Matthias, sowie das Wappen des Thomas von Endingen (links) und das Wappen eines anderen Herrn von Endingen (rechts). Den Hinterbliebenen, der Witwe des Johann von Endingen, dem Grafen Konrad II. von Freiburg und der Stadt Freiburg mussten die beiden Üsenberger erhebliche Schadensersatzleistungen zahlen.

    Von der Koliburg übte das Geschlecht der Herren von Endingen bis dahin das Vogt- und Schultheißenamt aus. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut. Die Familie von Endingen verzichtete auf das Lehen und wanderte 1333 nach Straßburg aus.

     

    10.04.2009 Exkursion zur Koliburg mit Axel Lott (†)

    Koliburg_Exkursion_01 Koliburg_Exkursion_02

    Koliburg_Exkursion_03 Koliburg_Exkursion_04

    Koliburg_Exkursion_05 Koliburg_Exkursion_06

    Fotos: H-J. van Akkeren

    Quellen:



  • Freiamt - Keppenburg

    Keppenburg
    Burg Keppenbach
     Alternativname(n)  Burg Keppenbach
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Reichenbach
     (Freiamt)
     Entstehungszeit  13. Jh.
     Ersterwähnung  1276
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.16480/7.91689
     Höhenlage  426 m ü. NHN

    Freiamt-Keppenbach - Keppenburg

    gut erhaltene Burgruine

     


    Lage

    Die Burg Keppenbach liegt in der Gemarkung Reichenbach, ein Ortsteil von Freiamt.


    Geschichte

    Die Besiedelung der Landschaft in Freiamt hat wohl im 11./12. Jahrhundert während der großen Rodungsepoche des Schwarzwaldes stattgefunden. Schon damals wussten die Menschen das sich zwischen den Gesteinen im Bundsandstein im Brettenbachtal Silbererzadern befinden könnten. So nahmen sich die Zähringer Herzöge günstiges Gelände und verdrängten dort sicher den mit der Rodung beschäftigten kleineren Adel. Zum Ritter von Keppenbach ernannten die Zähringer einen tüchtigen Untertanen und befahlen ihm, zum Schutze der Silbererzgruben eine Burg zu bauen. Diese erreicht zuletzt eine Länge von 200 Meter und eine Breite von35 Meter. Die Ausbeute an Silber war jedoch geringer als erhofft. Spätestens um 1800 wurde der Bergbau aufgegeben.

    1161 Erste urkundliche Erwähnung über die Ritter von Keppenbach. Hartmut von Keppenbach wird in einer Kaufurkunde von Tennebach als Zeuge aufgeführt. Da das alter der Burg nicht bekannt ist, lässt sich daraus schließen, daß zu dieser Zeit bereits die Burg Keppenbach existiert hat.

    1234 1234 und 1255 wird ein Dietrich, genannt Wilhelm, erwähnt, der bis 1267 lebte und dessen Gemahlin Bertha von Alzenach war. Sie zeigten sich beide als große Wohltäter des Klosters Tennenbach und anderen Klöstern. So schenkte Dietrich laut Urkunde vom 3. März 1255 seinen Hof in Hausen dem Kloster Günterstal und Bertha nach dem Tod ihres Gatten ihren Hof zu Hofstetten dem Johanniterhaus zu Freiburg laut Urkunde vom 9. Dezember 1267. Besonders aber vermachte sie dem Kloster Tennenbach eine Anzahl ihre Güter und Einkünfte in Keppenbach, auch einen Hof in Emmendingen.

    1255 Im Jahre 1255 wird Grossmann von Keppenbach und die beiden Brüder Ellinde und Volmar erwähnt.
    Die beiden Brüder bekamen Streit mit dem Markgrafen, welcher Ansprüche auf das Keppenbacher Gut machte.

    1276 Im Jahre 1276 gerieten vier Brüder von Keppenbach, dessen Namen nicht bekannt sind, mit dem Kloster Tennenbach wegen Weide und Wasser in Steit. König Rudolf von Habsburg, an den sich das Kloster wandte, erließ von Hagenau aus ein Schreiben an Markgraf Heinrich von Hachberg, und forderte ihn auf als Schiedsrichter den Streit beizulegen. Als dieser ablehnte, beauftragte der damit den Schultheißen aus Breisach Ritter Hildebrandt Spenli, der denn auch die Schlichtung vollzog laut Urkunde vom 9. Januar 1276.

    1294 Im Jahre 1294 verkauft Wilhelm von Keppenbach aus Geldmangel Güter an das Kloster Tennebach.

    1303
    Dieser Wilhelm von Keppenbach war ein Schwiegersohn des Ritter Johann von Weisweil den Alten und hatte in Gemeinschaft mit ihm eine Fehde mit dem Ritter Burkhard und seinen Söhnen Rudolf und Johann und der Stadt Freiburg, die aber laut Urkunde vom 16. Februar 1303 gütlich beigelegt wurde. Siegel von Wilhelm von Keppenbach 1303
    Wappensiegel von Wilhelm von Keppenbach von 1303

    1310 Im Jahre 1320 bewilligte dieser Wilhelm von Keppenbach seinem Lehensherrn Graf Egon von Freiburg den Wiederverkauf von 75 Mark Silber Kapital und 15 Pfund Zinz von den Silberbergwerken.

    1312 Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1312 erhält Wilhelm und sein Vetter Johann von Keppenbach von Graf Egon und Konrad von Freiburg die Burg aufs neue verliehen.

    1334 Die Witwe Sophia des Johannes von Keppenbach vermachte dem Kloster Wonnental 10 Mut Roggen von ihrem Hof in Tutschfelden.

    1346 Die Ritter von Keppenbach gerieten erneut mit dem Kloster Tennenbach wegen Weide und Gefälle in Streitigkeiten, worauf zwischen dem Abt des Klosters und den Rittern ein Vergleich geschlossen wurde, 1356 aber von dem Schultheißen Hanemann Snewelin verurteilt wurden.

    1368 Urich von Keppenbach wurde in einem Krieg mit Freiburg verwickelt und schloß 1368 ein Sühne.

    1380 Die Witwe von Ulrich schenkte 1380 all ihr Gut und Recht an der Burg dem Kloster Tennenbach.


    Im laufe der Zeit wurde der Platz auf der Burg Keppenbach zu klein, so daß verschiedene des Keppenbacher Geschlechts abwanderten.

    - Ein Johannes Junior und Johann Walther von Keppenbach siedelten nach Freiburg und wurden dort Bürger. Sie gelangten dort zu Wohlstand und Ansehen.
    - Auch in Kenzingen finden wir im 14. Jahrhundert zwei Keppenbacher, Johann und Kuonze.
    - Eine Bertha von Keppenbach wurde Abtissin des Klosters Wonnental bei Kenzingen, sie starb 1365
    - Walther und Dietrich von Keppenbach gingen nach Ettenheim und erwarben das Dorf Tutschfelden.
    - Ein Dietrich von Keppenbach trat in Freiburg in das Kloster des Johanniter-Ordens ein und wurde 1356 Comtur.  

    1379 Wolfram von Keppenbach (Neffe des Urlich) und Walther sind erneut mit dem Markgrafen in Streitigkeiten wegen der freien Leute und Darkomenleute verfallen, die in einem Vertag von 1379 beendigt werden.
    In dieser Zeit sank allmählig die Burg zu einer Raubritterburg herab.
    Im Jahre 1379 fürchteten die Freiburger Bürger den schädlichen Einfluß der Raubritter und beschlossen dem Unwesen ein Ende zu bereiten. So wurde die Bichiburg bei Bollschweil erobert, wobei sie auch einen Keppenbacher gefangen nahmen. Danach wurde 1390 die Raubritterburg Falkenstein im Höllental zerstört.

    1389 Die beiden Keppenbacher Ritter Hans Hummel und Hanemann fanden wie viele andere Adlige aus dem Breisgau in der Schlacht bei Sempach (CH) 1386 ihren Tod.

    1396 Auf Befehl des Herzogs Leopold von Österreich wurde die Burg Keppenbach belagert und geschleift (zerstört), um dem Raubrittertum ein Ende zu setzten. Die Burg Keppenbach wurde mit all ihren Gütern zu österreichischem Lehen, das nun von den Erzherzögen verliehen wurde und die Ritter von Keppenbach waren von jetzt an österreichische Vasallen.

    1399 Zum ersten mal wurde die Burg von Österreich verliehen. Herzog Leopold von Österreich gibt den Keppenbachern Hans, Hartmann und Bernhard die Burg zu Lehen. Wie im Lehensbrief erwähnt, liegt das Schloß noch in Trümmern.

    1404 Jößli Tegeli von Keppenbach vermachte seinen Schwestern Anna und Gertrud, Klosterfrauen in Günterstal, eine lebenslängliche "Gült" von 12½ fl. von Ober- und Nieder-Emmendingen.

    1406 Walther und Engelhard von Keppenbach erhalten von Markgraf Hesso von Hachberg den Hof in Riegel zu Lehen.

    1408 Die Keppenbacher gelangten wieder zu Gnaden und im Jahre 1408 gab Herzog Friedrich dem Hans Dietrich von Keppenbach und Andreas von Stühlingen die Erlaubnis, die Zerstörte Burg wieder aufzubauen.

    1417 Auch das Wohlwollen der Markgrafen wussten die Keppenbacher wieder zu erwerben, denn 1417 empfing Hartmann von Keppenbach von Markgraf Bernhard "zu einem rechten Mannlehen von der Herrschaft Hochburg und Höhingen die freien Rechte zu Bretheim, Richenbach, Mußbach, Pechofen und Lützenwald".

    1436 Im jahre 1436 beschwerten sich Walther, Dietrich, Friedrich und Humel von Keppenbach (Brüder) und Andreas und Bernhard von Stühlingen, daß die Markgräfin in Ihrem Gebiet hat jagen lassen, obwohl ihnen Wildbänne und andere Rechte von Österreich zu Lehen gegeben wurden.

    1482 Dietrich von Keppenbach verkaufte 1482 sein Dorf Tutschfelden an den Markgrafen Christoph I.

    1503 Veronika von Keppenbach, Tochter von Hesso der 1497 erwähnt wird, vermachte dem Kloster Tennebach laut vorhandenem Testament 6 Viertel ½ Gester Hafer, die sie aus Reichenbach hatte.

    1525 Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg Keppenbach restlos Zerstört und liegt seit dem in Trümmern.
    So endeten die Keppenbacher Ritter völlig verarmt, ohne Wohnsitz und Macht.
       



    Bug Keppenbach - Sicht aus Burggraben  Burg Keppenbach - Treppenaufgang

    keppenbach-plan

     Keppenbacher Relief
    In der Burgruine Keppenbach fanden Waldarbeiter im Jahre 1886 eine Sandsteinreliefplatte aus der Zeit um 1200. Die Darstellung von Figuren unter einem Baum sind noch ungedeutet. Die Ornamente - typisch für die staufische Zeit - dürften auch von byzantinischen Buchillustrationen angeregt worden sein. Heute befindet sich die Reliefplatte im Badischen Landesmuseum Karlsruhe.


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/MqHYtCETMHA

    Quelle:

    • Ortsgeschichte Freiamt von Hans Martin Cordier, Pfarrer i.R.
    • "Ortsgeschichte von Freiamt" Ernst Walther 1903

     Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren


     

  • Freiburg - Schlossberg

    Burg Freiburg
    Mittelalterliche Stadt Freiburg um 1200 von Hans-Juergen van Akkeren_2019_2560x1440
    3D-Rekonstruktion © Hans-Jürgen van Akkeren
     Alternativname(n)  Burghaldenschloss,
     castrum Frieburg (1146),
     Leopoldsburg (1670)
     Landkreis  Freiburg i. B.
     Gemeinde  Freiburg i. B.
     Entstehungszeit  Ende 11. Jh.
     Ersterwähnung  1146
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  47.99368/7.85820
     Höhenlage  347 m ü. NHN
     Literatur Tipp  Auf Jahr und Tag B. 6

    Mittelalterliche Stadt Freiburg - Burg auf dem Schlossberg (eine Zähringer Burg)

    ehemalige Burgstelle auf dem Schlossberg. Keine Ruine erhalten. Kleiner Mauerrest und imposanter Burggraben erkennbar.

       mittelalterliche Festungsstadt

    Freiburg i. Breisgau, Zähringer Stadt. Eine Zähringer Burg auf dem Schlossberg.




    1091 Das Geschlecht der Zähringer erbaute auf dem Schloßberg eine Burg.

    1120 Als auf dem Schloßberg die Burg erbaut wurde, erhoben Konrad und Herzog Bertold III die kleineren Ansiedlungen im Bereich der heutigen südlichen Altstadt und Oberlindens durch die Siegelung der Marktgründungsurkunde zur Stadt.

    1200 Bertold V beauftragt den Bau einer großen Pfarrkirche, des heutigen Münsters. Später übernahmen die Bürger der Stadt die finanzielle Verantwortung für den Bau, der bereits 1513 als einer der wenigen fast ganz im gotischen Stil vollendet wurde.

    1218 Nach dem Tod des letzten Zähringerherzogs, Bertold V, folgte sein Neffe, Egino, aus dem Geschlecht der Grafen von Urach nach, die sich fortan Grafen von Freiburg nannten.

    1272 Graf Konrad I. von Freiburg stirbt. Die Grafschaft erben seine beiden Söhne, die sich die Herrschaft unter einander aufteilen. Dies ist der Beginn des Wirtschaftlichen untergangs der Herrschaft.

    1368 Da sich das Wirken der Grafen von Freiburg vor allem durch Kriege mit anderen Herrschern und Zwistigkeiten mit der Stadtbevölkerung auszeichnete, kauften sich die reichen Bürger für 15.000 Mark Silber von ihnen los und stellten sich unter die Herrschaft der Habsburger.

    1415- 1427 Freiburg war Reichsstadt.

    1457 Die Stadt Freiburg erhielt von Erzherzog Albrecht die Universität.

    17 Jh. Im Dreißigjährigen Krieg musste die Stadt zahlreiche Belagerungen überstehen, die ihre Bevölkerung auf 2.000 Menschen dezimierte und alle Vorstädte weitgehend zerstörte.

    1677 Die Einnahme Freiburgs durch die Französischen Truppen war der Höhepunkt der größten Zerstörung und Veränderung ihrer bisherigen Geschichte. Auf Geheiß Ludwig XIV vollendete der Festungsbaumeister Vauban die von den Österreichern begonnen Baumaßnahmen, ließ die Stadtmauern schleifen und baute um die Altstadt eine Festung mit acht Bastionen. Auf dem Schloßberg ließ er an der Stelle des alten Schlosses drei übereinanderliegende Forts errichten.

    1697 Freiburg wechselte nach 1697 mehrfach zwischen Frankreich und Österreich hin und her, bis es 1745 wieder unter österreichische Herrschaft kam. Bei ihrem Abzug schleiften die Franzosen sämtliche Festungsanlagen.

    1805/06 Napoleon gliederte Freiburg in das neu geschaffene Großherzogtum Baden ein, das 1813/14 mit in die Befreiungskriege hineingezogen wurde.
       

    3D-Rekonstruktionen von © Hans-Jürgen van Akkeren

    Ansichten der mittelalterlichen Stadt Freiburg um 1200
    Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Bertram Jenisch, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
    und Dr. Hans-Peter Widmann, Stadtarchiv Freiburg i. Br. Förderung Sparkasse Freiburg nördlicher Breisgau.

     

    01 Blick über Burg ins Dreisamtal
    Rekonstruktionsversuch der Zähringer Burg auf dem Freiburger Schlossberg. Blick ins Dreisamtal von West nach Ost.

    02 Blick über Martinstor in Marktstrasse
    Südseite der Stadt Freiburg mit Blick auf das Martinstor (im Mittelalter auch Norsinger Tor) und die Gerberau.

    04 Gerberau mit Muehle
    Die Gerberau lag um 1200 noch außerhalb der Stadtbefestigung. Der Gewerbekanal der für die Mühlen das notwendige Wasser lieferte
    wurde von der Dreisam abgeleitet.

    03 Gerichtslaube in der Marktgassse
    Blick in die große Marktgasse, heute Kaiser-Joseph-Straße. Im Bereich der Kreuzung stand die ursprüngliche Gerichtslaube.
    Entlang der Marktgasse befanden sich die verschiedenen Lauben für den Verkauf von Waren. Im Vordergrund die Obere Laube (12. Jh. bis 1454),
    Richtung altes Christoffelstor (13. jh. bis ca. 1460) stand die Untere Laube (Metzig) und die Kramlaube (12. Jh. bis 1454) vor dem Hospital.

    05 Muensterplatz Konradinische Münster
    Der erste Freiburger Kirchenbau, die „konradinische“ Basilika, benannt nach dem Stadtgründer Konrad I. von Zähringen, stammte aus der Gründungsphase der Stadt um 1120–1140.
    Von diesem ersten Bau existieren nur noch Fundamentreste.

    07 Draufsicht_orthographisch
    Draufsicht auf die mittelalterliche Stadt Freiburg um 1200.




    Stadtteil Freiburg-Neuburg

    Vorstadt Freiburg-Neuburg um 1350 Closnergasse - van Akkeren Freiburg Merian 1644

    Stadtteil Freiburg-Neuburg um 1350. 3D-Rekonstruktion von Hans-Jürgen van Akkeren © 2016

    Während der archäologischen Ausgrabung im Jahre 2016 wurde die im 13. Jahrhundert planmäßig angelegte Bebauung dokumentiert. Zusammen mit punktuellen früheren Beobachtungen kann nun ein Teil des ehemaligen Stadtplans der Neuburg rekonstruiert werden. Diese Straße konnte als Closnergasse identifiziert werden.

    Im Kupferstich aus der Topographia Alsatiae von Matthaeus Merian aus dem Jahre 1644 ist links im Bild (roter Kreis) der Bereich der archäologischen Ausgrabung markiert. Die 3D-Rekonstruktion von Hans-Jürgen van Akkeren zeigt, wie die Bebauung in diesem Areal in der Zeit um 1350 ausgesehen haben könnte.

    Link zum Presseartikel: Ausgrabungen in Freiburg-Neuburg: Mittelalterlicher Stadtplan kann aktualisiert werden - Closnergasse entdeckt

    Quelle:

    • "Die Zähringer und Ihre Tradition" herausgegeben vom Archiv der Stadt Freiburg i.Br. und der Landesgeschichtlichen Abteilung des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität.

     



    Fotos/3D-Rekonstruktionen: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Freiburg-Günterstal Kyburg (Kybfelsen)

    Kyburg
    Burg Kybfelsen - Kyburg

     Alternativname(n)  Burg Kybfelsen
     Landkreis  Freiburg i. B.
     Gemeinde  Günterstal
     Entstehungszeit  um 1100
     Ersterwähnung  1484
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Mauerreste
     Geografische Lage  47.96128/7.88548
     Höhenlage  820,8 m ü. NHN

    Freiburg-Günterstal - Die Kyburg

    Andreas Haasis-Berner

    ehemalige Burgstelle, nur Halsgraben und wenige Mauerreste erkennbar


    Auf einem 820 m hohen Berg südlich der Dreisam finden sich die geringen Reste einer mittelalterlichen Burg. Aufgrund der geringen baulichen Reste kann man zwar die Ausdehnung erahnen, datierende Hinweise ergeben sich daraus jedoch nicht. Ebenso fehlen zeitgenössische Schriftquellen zur Burg. Demgegenüber liegt eine große Menge an Keramik vor, die Aussagen zur Entstehung und zum Ende der Anlage erlauben. Es handelt sich überwiegend um sogenannte „nachgedrehte Ware“, die vom 11. bis frühen 12. Jahrhundert üblich war. Anhand dieser Keramik kann auf eine Gründung in der Zeit um 1100 und auf die Hauptnutzung im 12. Jahrhundert geschlossen werden. Vertreter der nachfolgenden, reduzierend gebrannten Ware sind in sehr geringer Anzahl vertreten. Somit muss die Burg noch vor der Mitte des 13. Jahrhunderts – vielleicht sogar am Anfang des 13. Jahrhunderts – aufgegeben worden sein.

    Die Höhenlage und die frühe Datierung sprechen für eine Gründung und Nutzung durch ein mächtiges und einflussreiches Geschlecht. In diesem Zeitraum und nahe dem 1090 gegründeten Freiburg, ist natürlich an die Zähringer zu denken. Aufgrund der Keramik ist dies nicht eindeutig zu entscheiden. Sie kann auch in der Zeit vor der Eroberung des Breisgaus durch die Zähringer im Jahre 1078 durch ein unbekanntes Adelsgeschlecht gegründet worden sein. Dass die Burg jedoch nach diesem Zeitpunkt nicht den Zähringern gehört hat, ist schwer vorstellbar.

    Ob die Kyburger in diesem Zusammenhang gesehen werden müssen, ist eher unwahrscheinlich, ist doch der Name durch zeitgenössische Quellen nicht belegt. Erst 1484, lange nach dem Ende der Burg, taucht diese Bezeichnung erstmals auf. 





     

    Literatur.

    Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, I. Nördlicher Teil: Halbband A-K. (= Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, 2003), 179-185.

     


     

  • Gemeinde Burg (Kirchzarten) - zwei unbekannte Burgstellen

    Burg über dem Laubishof


     Alternativname(n)  
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Burg (Kirchzarten)
     Entstehungszeit  Hochmittelalter
     Ersterwähnung  1341
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Hügellage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Burggraben
     Geografische Lage  47.97430/7.98364
     Höhenlage  457,4 m ü. NHN

    Gemeinde Burg (Kirchzarten) und zwei unbekannte Burgstellen

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Die Gemeinde Burg liegt im Dreisamtal ca. 1,5 km nordwestlich von Kirchzarten. Der auffallende Ortsname Burg leitet sich vermutlich von der keltischen Ringwallanlage Tarodunum ab, der wohl auch auf den 1301 belegten Flurnamen „Burgfeld“ hinweist. (KBFR Bd. 2,1, S. 170).
    Auf der Gemarkung der Gemeinde Burg befinden sich nördlich zwei Burgstellen. Eine liegt oberhalb des Laubishofes auf einem Hügel mit einem Areal von ca. 10 x 10 m, der 1975 einen noch deutlich erkennbaren Graben das Burgareal vom Galgenbühl abtrennte. Lesefunde aus jüngster Zeit brachten Keramikscherben des 13. Bis 15. Jahrhunderts zum Vorschein. Die Burg lag an einer wichtigen Landstraße, die von Freiburg nach Villingen führte, wo eine Brücke über den Wagensteigbach querte.

    Die zweite Burgstelle liegt ca. 300 m nordwestlich im Gewann Steinhalde auf einem Ausläufer des Galgenbühls auf 500 m ü. NN. Im 19. Jahrhundert sollen sich dort noch Mauerreste befundene haben. Im Osten deutet noch schwach im Gelände sichtbar sich ein Teil eines Grabens an. Neuzeitliche Keramikfunde deuten auf eine sekundäre Nutzung hin.  



    Geschichte

    1270 Im St. Märgener Berain wird der Besitz eines Hofguts hof ze Burg und due guot, due darin zinsent genannt. [2, S. 181]

    1308 Das Zisterzienserkloster Tennenbach erhält von Gregor von Falkenstein den Zehnten in Burg. Dieser Zehnt war zuvor im Besitz des Klosters St. Gallen. [1, S. 81]

    1341 Im Tennenbacher Güterbuch [3] wird ein Grundbesitz des Kloster in Burg Istud opidulum sett casalium situm est ob Friburg in dem tal prope castrum et infra wisnegge· genannt. Hierbei handelt es sich vermutlich um einen befestigten Getreidespeicher (Grangie) des Zisterzienserklosters, "die von einer mittelalterlichen Adelsburg zu unterscheiden ist" [1, S. 81].

    1407 In Burg wird der Zoll erstmals urkundlich erwähnt.

    1443 Vertrag zwischen den Gemeinden Villingen und Burg, dass die Leute von Burg gegen den Bezug des Zolls eine strasse, den weg und die bruck ze Burg, die da gat von Zarten bis zuo des smides huß under Wagen staige auf Ihre Kosten reparieren und instand zu halten haben. Hierbei handelt es sich um die Bücke beim Laubishof, die über den Wagensteigbach führt. Daraus geht hervor, dass die Burg unmittelbar mit der Zollstelle in Verbindung stand. [1, S. 79] [2, S. 36]

    1502 Es wird des Burgers gut am Spitzenberg genannt. Heute Galgenbühl.

    1544 In Burg wird an der Straße bei der Brücke über den Wagensteigbach erstmals ein Wirtshaus (Laubischer Hof) mit Herberge und Kapelle und 1598 eine Schmiede bezeugt. Bis 1900 Gasthaus zur Linde. [2, S. 37]

    1661 In einem Urbar wird das sessgut des Hans Loubis im Wyswiler Grund an den Spitzenberg hinuff erwähnt. Mit dem sessgut könnte es sich um die Burgstelle oberhalb des Laubishofes gehandelt haben. Passend dazu auch die Lagebeschreibung und die Namenserwähnung einer Matte die loubysin … oben am thurn an der treisemen.

    1662 wird Hans Loubis der würth ze Burge genannt.



    Weblinks:

    Quellen:

    1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X, S. 79 → Burg (Kirchzarten, FR)
    2. Bernhard Mangei, 2003: „Herrschaftsbildung von Königtum, Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald. Untersuchungen zur Geschichte des Zartener Beckens von der merowingischen bis zur salischen Zeit“, Online: https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:1295/datastreams/FILE1/content
    3. GLA Karlsruhe 66 Nr. 8663,43 Tennenbacher Güterbuch → Burg: Online http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-4038166-1


  • Gundelfingen-Wildtal - Burg Zähringen

    Burg Zähringen

    Luftaufnahme: Armin Keller
     Alternativname(n)  castrum Zaringen (1128)
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Wildtal
     (Gundelfingen)
     Entstehungszeit  1100 Jh.
     Ersterwähnung  1080
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Status  Reichsburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.02532/7.88402
     Höhenlage  478 m ü. NHN
     Gastronomie  Reutebacher Höfe,
     Waldrestaurant
     Zähringer Burg

    Gundelfingen-Wildtal - Die Burg Zähringen

    Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste

     


    Lage


    Der Burgberg wird gekennzeichnet durch das künstlich planierte, mit einem Graben umfasst, ca. 6 ha große Siedlungsareal einer frühalamannischen Höhensiedlung des 4./5. Jhs. n. Chr. Jüngere Siedlungsspuren datieren ins 8. Jh. n. Chr., ältere Besiedlungen ins Neolithikum und in die Hallstattzeit. (H.W.)

    Von den mittelalterlichen Bauten auf der langestreckten Kuppe des Zähringer Burgberges sind heute nur noch geringe Reste erhalten, vor allem der Rundturm, der den Besuchern noch etwas von der einstigen Wirkung der Burg erahnen läßt, wenn er den alten Weg von Süden her hinaufsteigt. Die oberen Teile des Turmes sind zwar in neuerer Zeit rekonstruiert worden, doch zeigen der tief in den Fels gehauene Halsgraben und Reste des Mauerberings, daß die represäntative, demonstrativ- wehrhafte Flanke der Kernburg einst hier im Süden lag, wo auch der nackte Felsrücken der Kuppe den Burgweg rechts begleitet.

    Der Rundturm, der jetzt die Burgstelle beherrscht, stammt nicht mehr aus der Zähringerzeit, er gehört ins 13. Jahrhundert.




    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/dwCUkCsOQOY

    Geschichte

    1008 & 1100 Die beiden ältesten urkundlichen Belege für Zaringenaus den Jahren 1008 und 1100 lassen nicht darauf schließen ob es sich dabei um das Dorf oder die Burg Zähringen handelt.

    1080 Ausdrücklich nach der Burg Zähringen benannt (nomine de castro Zaringen) wird Herzog Berthold II. Otto von Freising im Zusammenhang seines Berichtes über den Tod des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1080.

    1113 In einer Urkunde die anlässlich der Weihe des Zähringer Hausklosters St. Peter erstellt wurde, wird ein »Konrad von Zähringen« erwähnt, dessen Identität ebenso unklar ist wie die des »Kuno von Zähringen«, über welchen die Schriften des St. Peterer Abtes Gremmelsbach (15. Jahrhundert) für 1090 berichten.

    1121 Vielleicht der selbe Konrad tritt 1121 in der Urkunde entgegen, in der die Klöster St. Peter und St. Märgen ihre Besitzstreitigkeiten Beilegten, dort bezeichnet als Schwiegersohn des Grafen Berthold von Nimburg.

    1128 Erste urkundliche Erwähnung der Burg Zähringen in der Urkunde des Rotulus Sanpetrinus die ausgestellt wurde "apud castrum Zaringen", also » bei der Burg Zähringen «.

    1146 Wichtiger für die Geschichte der Zähringer Burg scheint Ottos Schilderung vom Verlauf der Fehde zwischen Herzog Konrad und Friedrich Barbarossa 1146 zu sein: Der Staufer richtete seine Züge zunächst gegen Zürich, das zähringische Reichslehen, das unter anderem den Anspruch der Bertholde auf den Herzogstitel begründete, dann gegen eine »uneinnehmbare Burg« (inexpugnabilis arx), in welcher man gewöhnlich die Freiburg sieht, und schließlich gegen die Burg Zähringen (ad castrum Zaringen usque, eiusdem ducis castrum, pervenit).

    Mai 1152 Vertrag zwischen Friedrich Barbarossa und Herzog Berthold IV. In dieser Conventio (Vereinbarung) verspricht der König dem Herzog die Länder Burgund und Provence und die Hilfe bei der Unterwerfung. In diesen Ländern soll der Herzog die volle Herrschaft während der Abwesenheit des Königs ausüben. Während der Unterwerfung dieser Länder hat der Herzog mit 1000 gepanzerten Reitern den König zu unterstützen und für den Italien-Feldzug 500 gepanzerte Reiter und 50 Bogenschützen zu stellen. Für den Herzog beschworen seine Leute iuraverunt homines Burchardus et Wernherusdie Urkunde. Ist dieser Burchard etwa der Üsenberger, der schon in anderen Urkunden für den Herzog aufgetreten ist? (4)

    1171 Kaiser Friedrich I. urkundet in Nijmwegen. Es geht um die Vergabe eines Lehens des Erzbischofs Arnold von Trier an den Herzog Berthold (IV.) von Zähringen und dessen Sohn. Unter den Zeugen finden wir Burchard von Üsenberg, der hier wahrscheinlich in Vertretung des Herzogs Berthold von Zähringen erschienen ist. (2.)

    1183 Kaiser Friedrich I. bestätigt mit Zustimmung des Herzog Berthold von Zähringen dem Augustiner Chorherrenstift Interlaken den Besitz des Waldes Isewalt, den Herzog Konrad von Zähringen zur Verfügung gestellt hatte. Unter den Zeugen finden wir auch hier wieder Burchard von Üsenberg. Vermutlich hier ebenfalls als Vertreter des Herzog Berhold von Zähringen. (3.)

    1218 Herzog Berthold V. von Zähringen stirbt 1218, danach zog der Staufer Friedrich II. die Zähringer Burg als Reichslehen ein. Der Streit um das Erber der Zähringer beginnt.

    1275 König Rudolf IV. von Habsburg belagerte 1275 Freiburg und hatte wahrscheinlich die Herrausgabe der Burg Zähringen von den Grafen von Freiburg gefordert, weil diese, so nimmt man an, sich als breisgauer Erben der Zähringer, der Burg Zähringen während des Interregnums ermächtigten.

    1278 1278 wurde die Zähringer Burg - so berichten die Quellen- nach dem erst letztem Wiederaufbau wieder zerstört. (Item destructum fuit Zeringen noviter edificatum). Aus diesen 1270er Jahren dürfte der noch heute erhaltene Rundturm entstammen.

    1281 Im Jahre 1281 belagerte König Rudolf Freiburg nochmals, danach kam es zu einem Vertrag, wonach den Freiburgern die Kosten für den Wiederaufbau der Burg Zähringen auferlegt wurden.

    1292-1298 König Adolf von Nassau (1292-1298) verpfändete die Burg an die Grafen von Spitzenberg, von denen die Freiburger Grafen dann die Pfandschaft erwarben.

    1327 Die Freiburger Grafen veräußerten die Burg an den Patrizier Schnewelin Bernlap. Vor allem dessen Erben teilten sich in den folgenden zwei Jahrhunderten den Besitz der Burg.

    1422 Markgraf Bernhard von Baden erwarb 1422 ein Viertel der Burganlage.

    1525 Die Burg wird während des Bauernkrieges endgültig Zerstört.

    1815 Nach dem das Breisgau zu Baden gehörte, erwarben schließlich die Großherzöge von Baden im Jahre 1815 die Burg Zähringen.



    Video: Armin Keller

    Text/Fotos/Film: Hans-Jürgen van Akkeren

    Textquellen:

    1. "Die Zähringer und Ihre Tradition" herausgegeben vom Archiv der Stadt Freiburg i.Br. und der Landesgeschichtlichen Abteilung des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität.
    2. RI IV,2,3 n. 1938, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1171-09-00_1_0_4_2_3_163_1938 (Abgerufen am 02.02.2013).
    3. RI IV,2,4 n. 2718, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1183-06-25_3_0_4_2_4_139_2718 (Abgerufen am 02.02.2013).
    4. Die Zähringer, Anstoß und Wirkung. Hans-Schadek und Karl Schmid. Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986, Seite 86, 452
    5. EBIDAT, Zähringen. (H.W.) Heiko Wagner

     

  • Hecklingen - Burg Lichteneck

    Burg Lichteneck
    Burgruine Lichteneck Kenzingen-Hecklingen

     Alternativname(n)  Liethenekke,
     Lichtenegge
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Hecklingen,
     (Kenzingen)
     Entstehungszeit  1265-1272
     Ersterwähnung  1290 April 5.
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Bauform  Rondellburg ohne
     Wehrturm
     Zerstört  1675 April 15.
     Erhaltungszustand  Ruine, restauriert
     Geografische Lage  48.17244/7.76785
     Höhenlage  227 m ü. NHN
     Förderverein,
     Burgvermietung,
     Burgführungen
     burg-lichteneck.de
     Öffnungszeiten der
     Burganlage
     Privatbesitz,
     nur während den
     Führungen ge-
     öffnet!

    Kenzingen-Hecklingen - Burg Lichteneck

    gut erhaltene Burgruine

    Burg kann man mieten (Tel. 07644/7566 oder Email:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

    Historix-Führungen auf der Burgruine Lichteneck

     

     


    Link: http://youtu.be/JsvIOEadgIs

    Lage

    Am Eingang der Breisgauer Bucht steht die Burg heute auf dem Stadtgebiet Kenzingen, Gemarkung Hecklingen. Sie ist im Privatbesitz, das Gelände kann nur wärend den Burgführungen besichtigt werden. Die innere Burg Lichteneck liegt wie die Mehrzahl der Burgen des 13. Jh. in Spornlage auf der westlichen Spitze einer Muschelkalkplatte, d.h. also auf dem auslaufenden Ende kurz vor dem Abbruch der Gesteinsformation. Nach Norden und Osten wird die Burgstelle durch einen Halsgraben vom anstehenden Berg abgetrennt.

    Die mittelalterliche Bausubstanz ist zum größten Teil ungeklärt. Die Burgruine befindet sich heute im Privatbesitz und wird in Absprache mit der Denkmalpflege Baden-Württemberg in Stand gehalten. Bei den durchgeführten Ausgrabungen fanden sich keine Hinweise auf eine Bebauung vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
    Von einer Vorgängeranlage der Lichteneck, wie Sie in der älteren Forschung (Futterer, Nr 22) vermutet wurde, kann aus mittelalterlichen Schriftquellen nicht abgeleitet werden.

    Geschichte

    Im Jahre 1290 wird die Burg Lichteneck erstmals schriftlich erwähnt, wobei es keine Hinweise der Burg auf eine Herkunft aus dem zähringischen Erbe gibt. Vermutlich besaßen die Grafen von Nimburg über ihre Vogtei herrschaftliche Besitzungen und Rechte auf das Dorf Hecklingen. Ende des 12. Jahrhunderts gingen die nimburgischen Besitzungen an den Bischof von Straßburg über. Die Straßburger Kirche musste 1236 diese Besitzungen bis zu seinem Sturz an Kaiser Friedrich II. als Lehen überlassen. Danach ging der Besitz wieder an den Straßburger Bischof zurück.
    Graf Konrad I. von Freiburg versuchte zwischen 1263 bis 1266 seine Machtstellung im Breisgau weiter auszubauen und setzte sich gegen den Bischof von Straßburg, Walter von Geroldseck, durch. Ebenso gelang es ihm 1265 sich gegen den Markgrafen von Hachberg durchzusetzten und gelangte so an das nimburgische Erbe. Im Jahre 1264 belehnt Graf Konrad I. die Gemeinde Hecklingen mit dem Wald Rumeshart. So gelangte vermutlich Graf Konrad I. an den Besitz des Dorfes Hecklingen und ließ in der Zeit zwischen 1265 und 1271 die Burg Lichteneck erbauen.

    1260-71 Graf Konrad I. von Freiburg erbaut vermutlich die Burg Lichteneck in der Zeit zwischen 1265 und 1271.

    1290 Am 4. April verbündete sich der Graf Egino von Freiburg in St. Dié. Ebendort beurkundete Bischof Konrad III von Straßburg am 5. April die Übergabe Lichtenecks (»Liethenekke«) an Eginos Sohn Konrad (Reg. Bi. Str. 2272, FUB, Hefele II, Nr. 89), der Herzog von Lothringen ist Zeuge. Am gleichen Tage bezeugte der Bischof seinem Schwager Graf Egino, sein Sohn ist für volljährig erklärt und ihm seine Burg Lichteneck mit 80 Mark Einkünften aus anliegenden Ländereien sowie 120 Mark jährlichen Einkünften in Freiburg zu erblichen Eigentum übertragen. (FUB, Hefele II, Nr. 89)

    1316 Erste urkundliche Erwähnung als Eigentum der Grafen von Freiburg.

    1327 gelobten Konrad II. und sein Sohn aus erster Ehe, Friedrich, der Stadt Freiburg,die Burg Lichteneck niemandem zu verpfänden.

    1330 waren die Burgen Lichteneck, Nimburg, Landeck und Kirnburg Pfandobjekte geworden.
    Die Burg Lichteneck dürfte noch einmal militärischer Stützpunkt im Kampf der Grafen gegen die Üsenberger gewesen sein.

    1338 kam es zu einer Auseinandersetzung wegen der verpfändeten Lichteneck.Der Edelknecht Walther von Endingen hatte die Feste als Pfand inne.

    Mitte 14. Jh. Graf Friedrich von Freiburg (1350-56) war als ältester Sohn Konrads Herr von Freiburg geworden, und bei seinem frühen Tod übergab er die Herrschaft einschließlich Lichteneck an seine Tochter Klara, die um 1340 den Pfalzgrafen Götz von Tübingen geehelicht hatte: »Dieselbig Fraw Clara / die was so ein kuen / dapfer weib / das sie die von Freyburg zu einer regierenden Frawen annamen«(Sattler (1698/1979), S. 31).

    1368 Die Burg Lichteneck ist im Besitz der Grafen von Tübingen-Lichteneck.

    1433 Die Grafen von Tübingen-Lichteneck mischten sich im Streit des benachbarten Adels ein, dem Gerolsecker Krieg. Daraufhin wurden die Burg Lichteneck und Forchheim niedergebrannt. Die Burg wurde danach wieder aufgebaut.

       
      Besitzerfolge:

    bis 1368 Grafen von Freiburg

    1368-1660 Grafen von Tübingen, Herren von Lichteneck

    1660-1721 Freiherren von Garnier

    1721-1750 Grafen von Schauenburg

    1750-1773 Freiherr von Grechtler
    1773/74 Kaufvertrag Grechtler mit Markgräfin von Baden
    Die Markgräfin tritt aber vom Kaufvertrag zurück.

    1774-1985 Grafen von Henin


      Lichteneck Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren
    Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren
       
    1525 Im Bauernkrieg paktierte Graf Georg, nicht ganz freiwillig, mit den Bauern - die Burg wurde nicht beschädigt.

    1632 Die Schweden erstürmten die Burg Lichteneck.

    1633 Kaiserliche Truppen eroberten die Burg zurück, doch im selben Jahr kamen die Schweden wieder.

    1634 Die Schweden eroberten die Burg Lichteneck und erschlugen alle Bauern. - 1634 oder 1635 wurde die Burg wieder kaiserlich.

    1638 Die Burg wurde wieder schwedisch.

    bis 1644 lag auf der Burg Lichteneck eine schwedisch-weimarisch-französische Besatzung von 16 Musketieren und dem schottischen Leutnant Molvinus.
    Die Gräfin von Tübingen-Lichteneck war mit ihrer Tochter nach Straßburg geflohen.

    1667-79 Seit dem Devolutionskrieg (1667/68) vermehrte Ludwig XIV. das französische Königreich durch gezielte Angriffskriege, und mit dem Holländischen Krieg gegen das Reich (1672-1679) wurde auch das Breisgau wieder herausragender Kriegsschauplatz.

    1675 Am 15. April des Jahres wurde die Burg durch den französischen General Vaubrun zerstört.

    1776-1985 Vom 31. Mai 1776 bis 1985 war die Burgruine im gräflich Hennischen Händen.

    seit 1985 befindet sich die Burgruine im Privatbesitz. Seitdem wird die Anlage aufwendig, durch einen Förderverein unterstützt, restauriert.
       
    "Förderkreis zur Erhaltung der Ruine Lichteneck e.V."
    http://www.burg-lichteneck.de/

    79341 Kenzingen

    PayPal Spendenkonto des "Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Lichteneck e.V."
     Quelle: Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X


        

     

    Atelier-van-Akkeren.de_1080_Lichteneck-02

    Atelier-van-Akkeren.de_Hecklingen_1080p_02
    2000_lichteneck
    Burg Lichteneck, Südansicht Jul. 2000
    2000_lichteneck2
    Südösliche Palaswand, Jul. 2000

    2000_lichteneck3
    Südösliche Palaswand, Jul. 2000
    2000_lichteneck4
    Links Kernburg, rechts Vorwerk, Jul. 2000

    2000_lichteneck5
    Östliche Palaswand, Jul. 2000
    brueckenpfeiler
    Graben März 2013

    hohlweg
    Der Hohlweg zur Burg

    suedwand_vorwerk
    Südwand des Vorwerks im Graben, März 2013
    lichteneck06g
    Grundriss der Kernburg

    lichteneck2
    Südostansicht aus dem Graben, März 2013
    zwingmauer
    Rest der südlichen Zwingmauer, , März 2013
    lichteneck3
    Südostansicht aus dem Graben, März 2013

    Mit freundlicher Unterstützung durch: Gerhard Flemming

    Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Herbolzheim - Burgstall im Hüttenbühl

    Burgstall Hüttenbühl
    Hüttenbühl GLA KA 66 Nr. 8553-12 Bild 2
    GLA KA 66 Nr. 8553, 12;
    Tennenbacher Güterbuch → Hüttenbühel

     Alternativname(n)  Herbolzheimer Burg,
     burgela (14 Jh.),
     Hüttebühel (TG)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Herbolzheim
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1317-1341
     (TG, S. 209, 227)
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.22553/7.78292
     Höhenlage  266 m ü. NHN

    Herbolzheim - Burgstall im Gewann Hüttenbüh(e)l


    ehemalige Burgstelle, nichts mehr erkennbar



    Beschreibung

    Nordöstlich der Stadt Herbolzheim befindet sich auf der Grundkarte der verzeichnete Flurname "Hüttenbühl", eine vom vorderen Berg vorspringende Kuppe. Die Oberfläche des Hügels ist stark überformt und durch einen Geländeeinschnitt vom südlichen Bereich abgetrennt. Urkundlich ist keine Burg nachgewiesen. Archäologische Lesefunde Nachgedrehter Keramik belegen eine Nutzung des Areals des 12. Jahrhunderts. Der Name "Hüttenbühel" ([2][3]) wird erstmals im Tennenbacher Güterbuch (1317-1341, TG, S. 209, 227) belegt, was darauf hinweist, dass die Burg nicht mehr bestanden hat. Das Zinsbuch von Ettenheimmünster erwähnt in der Mitte des 14. Jhs. für Herbolzheim den Flurnamen burgela ohne Ortsbeschreibung. Der Zugang zu der Burg erfolgte vermutlich über einen Abzweig der Jungkinzig, einem alten Hohlweg, der nach Ettenheim über den verlaufenden Höhenweg führte. [1]


    Herbolzheim Burgstelle Hüttenbühl
    Herbolzheim - Burgstelle Hüttenbühl
    Foto: Hans-Jürgen van Akkeren

    Weblinks:


    Quellen:
    1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X (→ Herbolzheim "Hüttenbühl", S. 195)
    2. Hütten“ = Unterkunftsräume für Soldaten, Meyers Großes Konversationslexikon (6. Auflage, 1905–1909), digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21www.woerterbuchnetz.de/Meyers/Hütten
    3. Hüttenbühel; -bühel =Hügel. „bühel, m.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, www.woerterbuchnetz.de/DWB/bühel



  • Istein - Burg Istein

    Burg Istein
    Burg Istein
    Kapelle St. Veit
     Alternativname(n)  Isteiner Klotz
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Istein
     (Efringen-Kirchen)
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1185
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine,
     Mauerreste
     Geografische Lage  47.66153/7.53027
     Höhenlage  245 m ü. NHN

    Istein - Burg Istein (Isteiner Klotz)

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

     

    Landkreis Lörrach, Efringen-Kirchen, Ortsteil Istein.

    Ältestes Haus in Istein - 1553
    Ältestes Haus in Istein. Auf der Stirnseite am Balkenwerk
    steht die Jahreszahl 1553.

    Lage - Baubeschreibung

    Die Burg Istein stand einst auf dem "Isteiner Klotz", ein großer imposanter Kalksteinfelsen. Sie bestand aus einer Ober- und Unterburg. Die Anlage besteht heute nur noch aus der Hölenkapelle (einst künstlich erweiterte Aushöhlung im Fels), sie ist von April bis Oktober täglich geöffnet. Der heutige Zustand ist saniert.

    Das obere Plateau, auf dem einst die Oberburg stand, ist heute nicht mehr zugänglich. Im hinteren Teil befindet sich noch ein Halsgraben. An der südöstlichen Längseite und an der Spornspitze befinden sich noch Reste von Mauerwerken.

    Die Unterburg stand vermutlich im Bereich des heutigen Friedhofs, die bei Grabungen festgestellt wurden. Darum müsste sich damals schon ein Aufgang zur Oberburg durch die Höhlenkapelle befunden haben. Über eine Brücke gelangte man von der Kapelle auf einen Teil des Plateaus, von dort aus man auf die Oberburg über Aufgang gelangte.
    Bis auf die Brücke, ist dieser Teil heute nicht mehr zugänglich.

    Die Istein diente im 13. Jh. den Domherren von Basel als Aufenthaltsort.
    Zwischen 1327 und 1365 residierte gelegentlich der Basler Bischof Johann Senn von Münsingen auf Istein.

    Geschichte

    1185 Die Burg Istein wird erstmals erwähnt, Sie ist im Besitz des Bischofs von Basel.

    1233 Das castrum Istein wird nochmals erwähnt.

    1242 Albrecht von Habsburg stellt zu Istein eine Urkunde aus. Vermutlich auf der Burg selbst.

    1306 Jakobs von Lörrach wird mit einem Burglehen zu Istein erwähnt.

    1329 Ein weiteres Burglehen ging an die Münch von Landskorn.

    1366 Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen der Stadt Basel, wird mit einem Auszug des Domkapitels und der Verwahrung des Domschatzes auf der Burg Istein gedroht.

    1371 Im Kampf zwischen dem Erzprister Werner Schaler und dem Basler Bischof Johann (Jean) von Vienne (1365-1382), wurde die Istein durch Anhänger Schalers eingenommen.

    1372 Im Bündnis mit der Stadt Basel eroberte der Bischof die Istein zurück, musste sie aber zur Begleichung der Kriegschulden an die Stadt Basel verpfänden.

    1374/75 Dem Bischof gelingt es die Burg wieder auszulösen.

    1376

    Wegen finanzieller Probleme muss der Bischof die Burg Istein erneut verpfänden, diesmal sogar an seinen Gegner Werner Schaler.

    Schaler verpflichtet sich die Burg für 300 Gulden zu renovieren, womit seine Pfandschaft anerkannt wird.

    Der neuer Pfandherr Schaler gibt die Burg später an den Herzog Leopold III. von Österreich weiter. Durch seine Besitzungen im Elsaß und der Schweiz, engt der Habsburger durch seine neue Erungenschaft Istein die Stadt Basel weiter ein.

    1409 Die Stadt Basel sah sich durch den Habsburgerischen Besitz Istein bedroht und zog im Herbst 1409, unterstützt durch die Städte Bern und Solothurn, mit mehreren tausend Kämpfern und schweren Geschützen vor die Burg Istein. Die Burgbesatzung gab nach nur einem Tag Belagerung auf und Istein wurde mit 15 Kriegsknechten durch die Stadt Basel besetzt.

    1410 In einem Vertrag zwischen der Katharina von Burgund, Herzogin von Österreich, wurde festgehalten, dass der Stadt Basel die Burg Istein für alle Zeiten gehören sollte.
    Vom November 1410 bis zum 13. Januar 1411 ließ die Stadt Basel die Burg Istein durch den Büchsenmeister Pfleger schleifen, damit Istein weder eine Bedrohung, noch eine finanzielle Belastung für Basel darstellen wird. Nur die beiden Kapellen sollten verschont bleiben.

    1580 Die Höhlenkapelle St. Veit wird erwähnt. Sie ist bereits im späten 17. Jh. verwahrlost und wurde vermutlich im 18. Jh. wieder hergerichtet.

    1808-10 Ein vorhandener Zugang von der Kapelle zum oberen Plateau wird verbreitert und der heutige Zugang zur Kapelle geschaffen.

     

     

    Isteiner Klotz
    Isteiner Klotz
     Burg Istein
     Kapelle St. Veit
    Burg Istein
    Burg Istein
    Burg Istein
    Burg Istein
    Aufgang zur Burg Istein
    Aufgang zur Kapelle
    Burg Istein_6
    Blick nach Westen
    Figur am Stützpfeiler der Burg Istein
    Figur am Stützpfeiler
    Altar in der Hölenkapelle
    Altar der Hölenkapelle
    Blick zum Altarraum
    Blick zum Altarraum
    Blick zum Brückenausgang
    Blick zum Brückenausgang 
    Brücke
    Brücke
    Verschlossener Aufgang
    Verschlossener Aufgang
     
    Gesperrtes Plateau
    Gesperrtes Plateau
    Brücke - Blick zur Kapelle
    Brücke - Blick zur Kapelle
    Isteiner Schwelle im Rhein
    Isteiner Schwelle im Rhein
     

    Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren
    Quelle: Theiss Burgenführer, Oberrhein Heiko Wagner - 66 Burgen an Basel bis Karlsruhe. Seite 74/75


     

  • Jechtingen - Burg Sponeck

    Burg Sponeck
    DSCF0872

     Alternativname(n)  Sponegge, Spanegge
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Jechtingen
     (Sasbach a. K.)
     Entstehungszeit  Ende 13. Jhd.
     Ersterwähnung  1300 Januar 26.
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Status  Reichsburg
     Erhaltungszustand  Ruine,
     Bergfried teilkonstruiert
     Geografische Lage  48.11421/7.58384
     Höhenlage  196 m ü. NHN

    Jechtingen - Burg Sponeck

    gut erhaltene Burgruine

     

    stahlstich
    Lithograhpie nach einer Zeichnung
    von J. Rothmüller, 1840

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Ortsgebiet Jechtingen und ist im Privatbesitz.
    Die Überreste der Burg liegen etwa 25m über dem Altrhein und ca. 2 km rheinabwärts unterhalb vom Schloss Burkheim. Mit dem Besitz der Sponeck war einst das Überfahrtsrecht über dem Rhein an dieser Stelle verbunden. Der Wohnturm wurde 1930 neu errichtet. Der damalige Besitzer, Kunstmaler, richtete sich ein Atelier im Turm ein.
    Am "Tag des offenen Denkmals" im September, und am 1. Mai besteht die Möglichkeit die Anlage zu besichtigen.

     

    Geschichte

    365 In spätrömischer Zeit, als unter Kaiser Valentinian I. der Limes aus dem Schwarzwald an den Rhein zurückverlegt werden mußte, wurde hier im Jahr 365 n. Chr. ein kleines Kastell errichtet, das nur etwa 20 Jahre seinen Dients tat.

    379 Trotz der Rheinbefestigungen stürmten die Alemannen im Jahre 379 über den zugefrorenen Rhein, um die Römer aus dem Gebiet zu vertreiben.

    1190 Markgraf Heinrich I. erbt von seinem verstorbenen Vater Markgraf Hermann IV. von Baden, Urenkel von Herman I. von Zähringen, im südlichen Breisgau Besitzungen.
    Die Nachkommen von Markgraf Heinrich I. nannten sich später Markgrafen von Hachberg. (Hochburg Emmendingen)
    Zum Nachlass gehörten unter anderem Güter, Zehnten und Gefälle zu Jechtingen, also auch der Bergkegel am Rhein, auf dem später die Burg Sopneck erbaut wurde.

    1281 Am 23. Oktober wird ein Friedensvertrag zwischen, dem 1273 zum deutschen König gewältem, Rudolf IV. von Habsburg und den Grafen und Bürgern von Freiburg abgeschlossen. Graf Egino von Freiburg und seine Untertanen wurden verpflichtet, die im Jahre 1278 zerstörte Reichsburg Zähringen wieder aufzubauen und einem, durch Rudolf ernannten, Amtmann - "oder dem Margrauin von Hahperg ahthundert marc silbert geben, daz es vns ein burg buwe uf ünsirme gvot, swa wir wellen.""Sühneurkunde 23.10.1281"
    Nach der Verpflichtung der Sühneurkunde müsste es sich um die heutige Burg Sponeck handeln.

    1300 In einer Kaufurkunde vom 26. Januar 1300 wird als erster Lehensträger der Burg Sponeck, Ritter Hildebrand Spenli von Breisach genannt. Hildebrand hat wohl der Burg ihren Namen gegeben: Spenli's Eck; Spanegge. Er war 1270 und 1281 Schultheiß der Stadt Breisach, so muss er ein königlicher Amtmann der Stadt Breisach gewesen sein.. In Verbindung mit der Sühneurkunde von 1281 kann man annehmen, das seine Burg ein Reichslehen war.

    1305 Nach dem Ritter Hildebrand von Spenli verstorben war, übernahm sein Sohn Johann von Spanegge das Erbe.
    Am 29. November 1305 beschlossen die Brüder Markgraf Heinrich III. von Hachberg als Landgraf im Breisgau und Markgraf Rudolf I. von Hachberg zu Freiburg, beides Söhne des Markgrafen Heinrich II. und der Anna von Üsenberg, einen Vertrag "vmbe das anvel(das ist also das Rückfallrecht) der burg ze Spanegge", um den Besitz von Johann von Spanegge strittig zu machen. Nach dem Vertrag sollte Rudolf damit machen können was er wolle, es sei denn, der Sohn des Herrn Spenlis würde sterben, dann soll das Lehen wieder beiden Markgrafen gehören und Rudolf nur "zwanzig marke silbers vorvs han".

    1306 Johann von Sponegge erkannte den Anspruch nicht an.
    Am 15. September 1306 hatte Markgraf Heinrich III. von Hachberg und als Vorsitzer eines Gerichts in Burkheim unter der Mitwirkung seiner Männer die Klage seines Bruders des Markgrafen Rudolf gegen "Johansen von Spanegge, Herrn Spenlins seligen sun vmbe ein lehen Spanegke die Bvrgk vnd alles daz darzv höret, daz emales von vns beiden lehen was" - entschieden, "daz ime dü vorgenanten lehen lidig weren worden eigenlich mit allem rechte vnd daz er damitte möchte ton vnd lan waz er wolte".
    Kurze Zeit später teilten sich die beiden Brüder ihre bis dahin gemeinsam verwalteten Güter und Rechte. Markgraf Heinrich erhielt die Herrschaft Hachberg und Markgraf Rudolf, der sich mit der Tochter des Herrn Walter von Rötteln vermählte, die Herrschaft Sausenberg und die Landgrafschaft Breisgau. Dazu gehörte auch die Burg Sponeck mit dem Dorf Jechtingen neben zahlreichen anderen Gütern.

    1309 1309 wurde der Fall noch einmal vor dem Landgericht zu Schliengen verhandelt. Das Urteil gab Markgraf Rudolf recht. Ob und wie lange Johann von Spanegge und seine Nachkommen die Burg noch als Lehen behielten, ist nicht bekannt.

    Graf Walraf von Thierstein beurkundet das Recht des Markgrafen Rudolf von Hochberg auf Jechtingen, die Burg Sponeck, das Gut zu Bischoffingen, Froschbach und die Vogtei zu Grenzhausen. (Urkunde GLA Karlsruhe 21 Nr. 4097 / 16. Juli 1309)

    1314 Markgraf Rudolf von Hachberg Sausenberg Rötteln verstarb. Sein Sohn Heinrich I. von Sausenberg verpfändete bzw. verkaufte die noch vorhandenen Rechte der Landgrafschaft im Breisgau, wohl wegen Erbauseinandersetzungen, um 700 Mark Silber, ausser was zur Herrschaft Sausenberg gehörte, an seinen Schwager, den Grafen Friedrich von Freiburg und dessen Vater.

    1324 Burkard von Üsenberg, der Schwiegervater des Markgrafen Heinrich IV. von Hachberg Sausenberg, verpfändete an Wernher VI. von Hattstatt die Dörfer Riegel, Bischoffingen und das Schloss Höhingen um 700 Mark Silber Kolmarer Gewichts.

    1333 Die Burg Sponeck wurde am 8. November verkauft durch die Erben des Ritter Wernher VI. der Gutemann von Hattstatt, der 1329 verstorben war und die Burg wohl besessen hatte, aber mit ihr belehnt war. Ein im Elsaß hochangesehenes Geschlecht. Conrad Wernher IV. von Hattstatt, mit Stephania Gräfin von Pfirt vermählt, war von 1274 bis 1280 Landvogt vom Oberelsaß.
    Die Erben verkauften die Burg nicht aus Geldnöten, sondern eher wegen der Erbteilung, mit allen rechten und nützen, so wie sie sie erhalten haben, an den Markgrafen Rudolf genannt Hesso von Baden, an dessen Gemahlin Johanna von Mömpelgard und an den Graf Ulrich von Württemberg für 1200 Pfund Basler Pfennige.
    Dadurch gelangten die Württemberger in die Geschichte der Burg Sponeck ein, fasst fünfhundert Jahre blieb die Burg in ihrem Besitz.
    Die älteste Tochter von Johanna von Mömpelgard, Johanna von Pfirt, vermählte sich mit dem Erzherzog Albrecht II. von Österreich.

    1343 Die Württemberger führten mit den Österreichern in der nachfolgenden Zeit immer wieder Kriege, wodurch auch das Schicksal der Burg Sponeck bestimmt war. Dies wirkte sich für Württemberg verhängnisvoll aus, indem der Besitz Sponeck geteilt wurde.

    1349 Nach dem Tod von Johanna von Mömpelgard stellte aus diesem Grund Österreich Erbansprüche an die Burg Sponeck, da die Tochter, Johanna von Pfirt, mit dem Erzherzog Albrecht II. von Österreich verheiratet war.
    Das Haus Würtemberg hatte an dem Kauf der Burg Sponeck das grösste interesse, da mit dem Besitz das Überfahrtsrecht über den Rhein verbunden war, dadurch war auch die Verbindung mit den Besitztümern auf der linken Rheinseite gesichert.
    Der Rheinübergang bei Breisach war unter Reichsaufsicht, also in österreichischem Besitz. Deshalb gab es zwischen Württemberg und Österreich dauernt Streitigkeiten.

    1372 Nach einer Urkunde vom 17. August 1372, viel der dritte Erbanteil des Markgrafen Rudolf Hesso von Baden, an die Grafen von Leiningen, denn eine Urenkelin von Rudolf, Margerete von Baden, war vermählt mit Graf Gottfried von Leiningen. Diese leihten die Hälfte der Sponeck im Elsaß mit allem was dazu gehört, dem Werner von Wittenheim genannt "Gigennagel". Die Ritter von Wittenheim waren Dienstmänner der Herren von Hattstatt.

    1395 Dem Enkel des Markgrafen Rudolf von Hachberg, Markgraf Rudolf II. gelang es die Landgrafschaft Breisgau von seinem Schwager, dem Grafen Egeno IV. von Freiburg (die beiden Geschlechter waren erneut vesippt und Graf Egeno IV. war ein Enkel des Grafen Friedrich von Freiburg) wieder zurück zu bekommen. Die Burg kam aber nicht wieder in den badischen Besitz zurück.
    1401 In einer Urkunde vom 1. Oktober 1401 bestätigt der St. Johanniter Ordensbruder Dietrich von Reppenbach über den Zehnten von Bischoffingen, dass "der fromme Edelmann Hannemann seelig von Sponeck und aber denselben Zehnten dem edlen Junker Hesso von Üsenberg aufgegeben(zurückgegeben) hat". Hanemann von Sponeck müsste der jüngere Bruder von Wernher VII. von Hattstatt gewesen sein, der sich mit dem Beinamen von Sponeck bezeichnete.

    1433 Die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg verpachteten den Salmenfang und die Salmenwag an Johann Zürcher, Bürger aus Basel. Dieser musste jeden neunten Fisch abliefern.

    1461 Graf Eberhard von Württemberg und Mompelgard gab die Burg Sponeck dem Bartholome Schnewelin zu lehen.

    1463 Graf Eberhard von Württemberg vereinbarte mit Balthasar von Ow, dass er ihm das Schlossgut als Lehen auftragen wolle. Ob dies aber sofort eintraf ist nicht belegt.

    1477 Graf Eberhard von Würtemberg und Mompelgard überließ am 16. August 1477 seinem getreuen Balthasar von Ow aus Gnaden und seiner Verdienste wegen, Schloss Sponeck mit Äckern, Wiesen, Auen, Weingärten, Hölzern, dem Salmenfang und den Fischenzen und die Fähre über dem Rhein, zu Lehen. Dafür überliess Balthasar dem Grafen Eberhard für 40 Gulden als Lehen, seine Einkünfte seiner eigenen Güter von Neuershausen, Denzlingen, Sasbach, Riegel, Buchholz, Munzingen, Jechtingen, Amotern und Ziegelau.

    1497 König Maximilian verlieh auf dem Reichstag in Worms, Graf Eberhard die Herzogswürde. Aber bereits ein Jahr später verstarb Rudolf 50jährig.

    1500 Am 11. März 1500 beurkundete der Sohn von Balthasar von Ow, Hans von Ow, gegenüber dem Herzog Ulrich von Würtemberg den Empfang des Schlosses Sponeck als Lehen.

    1502 Am 28. Juni 1502 verkauften Hans von Ow und seine Geschwister das Gut Sponeck für 900 Gulden an den Herzog Ulrich von Württemberg wieder zurück. 100 Gulden werden in Bar ausbezahlt, 800 Gulden werden als Leibrente mit 40 Gulden jährlich verzinst. Hans von Ow erhielt die Güter und Einkünfte, die früher der Familie von Ow gehört hatten, wieder zurück. Hans von Ow bezog ein Lehen der Abtei zu Waldkirch.
    In diesem Verkaufsbrief ist von einem Anspruch der Grafen Tübingen-Lichteneck die Rede, der umstritten war. Dabei handelte es sich wohl wieder um den Anteil der Österreicher, denn die Grafen von Tübingen-Lichteneck besaßen die österreichische Pfandherrschaft von Burkheim.


     
    Mit dem Ausscheiden der Famiele Ow verlor das Schloss Sponeck um die Wende des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich seinen Charakter als Herrensitz und verwahrloste immer mehr, ohne jemals wieder bewohnbar zu werden. Da die Herren von Württemberg selbst nie auf der Burg Sponeck gewohnt hatten, blieb die Sponeck während den friedlichen Zeiten mit den Österreichern einige Jahre ohne Aufsicht. Diese Gelegenheit nutzten die Burkheimer um in den Auen der Sponeck Holz zu schlagen.


     
    1519 Herzog Ulrich von Württemberg wurde durch den schwäbischen Bund vertrieben und Kaiser Karl V. und nam sein Land in österreichische Herrschaft.
    Erzherzog Ferdinant von Österreich, Bruder von Kaiser Karl V., ließ die Burg durch die Burkheimer besetzen.

    1521 Kaiser Karl V. überließ Österreich seinem Bruder Erzherzog Ferdinant von Österreich.

    1522 Kaiser Karl V. überließ seinem Bruder Erzherzog Ferdinant von Österreich den süddeutschen Besitz der habsburgerischen Lande und damit auch Ansprüche an die Burg Sponeck.

    1525 Erzherzog Ferdinant von Österreich verkaufte am 8. November 1525 die Sponeck ohne den dazugehörigen Rheinübergang, an Dr. Caspar Fabri, der nachweislich 1530 der Bischof von Wien gewesen ist, "mit aller zue und ingehörung wie daß kaufswegst zue dem Fürstenthumb Württemberg kommen umb 300 Gulden rheinisch".

    1526 Dr. Caspar Fabri verkaufte die Sponeck am 1. Oktober 1526 zum gleichen Preis an seinen Bruder, den österreichischen Rat Johann Fabri. Dieser verkaufte die Sponeck am 15. Oktober mit einem Gewinn von 450 Gulden an seinen Freund Jakop Wasserhuhn zu Breisach.
    Bald danach soll der der frühere Probst von Waldkirch, der von 1529 bis 1531 Bischof von Konstanz war, Eigentümer der Burg gewesen sein.

    1534 Herzog Ulrich von Württemberg kehrt aus seiner Verbannung zurück in sein Land, er war Mitglied bei den schmalkaldischen Bund und führte von 1546 bis 1547 Krieg mit dem Kaiser. Während dieser Zeit hatte die Burg sehr gelitten.

    1540 Am 11. März 1540 wurde das Schloßgut in Ensisheim von den Landvögten, Regenten und Räten des Königs von Ungarn und Böhmen, im Oberelsaß öffentlich versteigert. Der zuschlag ging für 680 Gulden an Jakop von Bertheim, somit war die Sponeck wieder in der Hand eines Hattstätter Nachkommen, der die alten Rechte gegenüber den Burkheimern geltent machen wollte. Er ließ das verwahrloste Schloss wieder ausbessern.

    1546 Am 26. März 1546 wird die Burg zum gleichen Preis an den Pfalzgrafen Konrad von Tübingen-Lichteneck verkauft.
    Am 24. April 1546 übernahm der Obervogt des Herzogs Ulrich von Württemberg, Rat Josef Münch von Rosenberg, die Kauf- und Lehensbriefe des Pfalzgrafen Konrad von Tübingen-Lichteneck. Josef Münch hatte dem Herzog geraten den Kolmarer Pfaffen Johann Wickram als württembergischen Burgvogt zu belassen. Wickram hatte an der Universität in Freiburg studiert, wurde Pfarrer und war zuletzt seit 1533 Leutpriester in Jechtingen. Zu dieser Zeit gab es ständig streit mit den Burkheimern, welche österreichisches Lehen waren, wegen den Sponecker Auen.

    1547 Am 17. Oktober 1547 kam es zu einem offenen Angriff auf die Burg Sponeck durch die Burkheimer, die den Burgvogt Wickram verjagten und ihm alles was er besaß, gestohlen hatten. Herzog Christoph von Württemberg befahl danch, dass man Wickram als "reichen Pfündner im Spital zu Grieningen aufzunehem" hat.

    1548/49 Die Burkheimer holzten nach dem Überfall auf die Burg die ganzen Sponecker Auen ab und verkauften den Ertrag.

    1556 Um Ordung zu schaffen, ergriff die vorderösterreichische Regierung vorübergehend Besitz, räumten die Burg auf Antrag des Herzogs und auf Befehl des Kaisers und überschrieben es im Passauer Vertrag erneut dem Herzog Christoph von Württemberg. Er übertrug die Burg zusammen mit Mömelgard, Horburg und Reichenweiler im Elsaß durch einen gültigen Vertrag an seinen Vetter, dem Grafen Georg von Württemberg.

    1561 Am 04. Februar 1561 kam es zu einem Urteil, in dem es den Burkheimern untersagt wird, die Rechte der Burg Sponeck nicht zu beeinträchtigen. Die Burkheimer gaben sich damit nicht zufrieden, desshalb rissen die Streitigkeiten nicht ab. Zu dieser Zeit wohnte der Burgvogt Gerfon von Diessenau, ein Nachfolger von Wickram, auf der Burg.

    1582 Der neue Besitzer Graf Friedrich von Württemberg und Mömpelgard beschwerte sich wegen der Burkheimer am 14. Juli 1582 bei dem österreichischem Pfandherr von Burkheim, Lazarus von Schwendi, ohne Erfolg. Danach schrieb er an den sächsischen Churfürsten mit der Bitte, sich bei der Kaiserlichen Majestät, den Churfürsten und den Ständen für ihn zu verwenden, damit er wieder in das, von den Burkheimern streitig gemachten, Zoll- und Fahrrecht über den Rhein gelange.

    1634 Die Burg Sponeck konnte längst nicht mehr als Herrensitz dienen,da es durch den regen Wechsel der Bewohner verfallen und heruntergekommen war.
    Im August hatten markgräfische Truppen die Sponeck wegen dem Fährübergang besetzt und notdürftig instandgesetzt.

    1648 Durch den westfälischen Frieden wurde die Burg Sponeck wieder als Besitz von Württemberg bestätigt und blieb es bis 1806.
       
      Ofenplatte 1711
    Ofenplatte von 1711
    Vollwappen mit drei Helmen. Schriftband mit Initialien:
    (L)eopold (E)berhard (H)erzog (Z)u (W)ürttemberg (M)ömpelgard
    Augustiner Museum Stadt Freiburg
       
    1695 Am 1. Juni 1695 vermählte sich der junge 25jährige Herzog Leopold Eberhard von Württemberg Mömpelgard in morganatischer Ehe mit der schönen 19jährigen Anna Sabina von Hedewiger, die Schwester des Württembergischen Regierungspräsidenten in Mömpelgard, aus einem alten schlesischen Rittergeschlecht.

    1701 Anna Sabina von Hedewiger wurde zusammen mit ihrem Sohn und ihren beiden Töchtern, sowie ihren beiden Brüdern in den erblichen Reichsgrafenstand, mit dem Namen Grafen von Sponeck, erhoben.

    1714 Die Ehe von Anna Sabina und dem Herzog wurde geschieden. Der Besitz Sponeck wird im Vertrag vom 31. Oktober Anna Sabina als Lehen übereignet.

    1723 Herzog Leopold Eberhard von Württemberg Mömpelgard ist im Alter von 47 Jahren verstorben.

    1735 Anna Sabina von Sponeck verstarb am 09. November 1735 im alter von 59 Jahren.

    1748 Nachweislich hat die hedewigerische Familie das Gut bis 1748 besessen.
    Danach viel die Burg Sponeck wieder an Würtemberg zurück.

    1778 Das pachtgesuch des Burkheimer Lehenträgers (österreichisch) Freiherrn von Fahnenberg wurde von der herzoglichen Regierung aus Stuttgart abgelehnt.

    1781 Großmann Beck aus Jechtingen pachtete die Burg und Acker für 12 Jahre.

    1791 Ab dem 09. März 1791 pachtete der Burkheimer Adlerwirt Sebastian Sichler das Schoßgut mit den Feldern und Äckern auf 18 Jahre. Aber bis zum Ende des 19. Jahunderts blieb das Lehen im Besitz seiner Nachkommen, denen das Gut dann als Eigentum zufiel.

    1801 Sebastian Sichler, der inzwischen Bürgermeister von Burkheim wurde, machte dem Württembergischem Haus einen Vorschlag, ihm das Schloßgut als Erblehen gegen eine Abfindungssumme und jährlichem Erblehenzins zu überlassen.
    Daraufhin bewarben sich, Freiherr von Fahnenberg wie bereits 1778, und ein Nachfahre der hedewigerischen Familie, ein Generalmajor Graf von Sponeck, um das Gut.

    1804 Sichler, der weiterhin Lehensträger blieb, verpachtete an einen Wirtschaftsbestäner für 66 Gulden weiter. In den Ruinen wurde ein Schenkhaus errichten.


     
    Durch Napoleons Gnaden wurde das Großherzogtum Baden gebildet. Nach dem Tauschvertrag vom 17. Oktober 1806 zwischen Baden und Württemberg ging das Schloßgut mit allem Zubehör in den badischen Besitz über.  

     
    1823 Nach dem Tod von Sebastian Sichler († 20.03.1823) führte der Neffe und Rechtsnachfolger, Anton Sichler Postverwalter aus Kenzingen, das Lehen weiter.

    1826 Nach fast zwanzig jährigem Streit wegen des Pachtvertrags mit dem Großherzogtum Baden, wurde zugunsten Sichlers am Oberhofgericht in Freiburg ein Urteil gesprochen. Infolge dessen wurde mit Sichler 1828 ein neuer Pachtvertrag abgeschlossen, aber nicht an ihn abgegeben.

    1830 Anton Sichler schloß mit seinem Neffen Sebastian, dem Sohn seines Bruders Theodor, einen Vertrag ab, indem er die letzten Interessen der Familie an ihn übertrug.

    1839 Nach dem Tod seines Onkels, wurde Sebastian Sichler endlich der Pachtvertrag von 1828 übergeben.

    1856 Endlich wurde nach langen Verhandlungen das Sponeckgut gegen eine Ablösesumme an Sichler übereignet.

    1860 Sebastian Sichler und seine Frau Caroline, geb. Bercher, vererbten das Gut an ihre Tochter Emma die mit Xaver Helger verheiratet war.

    1889 Am 08. März 1889 ging der ganze Besitz an den Sohn Franz von Xaver Helger über. Dieser hatte das Gut vollkommen verkommen lassen.

    1905 Franz Helger verkaufte das Gut an Karl Bohn aus Jechtingen Auch der nächste Besitzer hatte mit 34.000 Mark zuviel bezahlt.

    1910 Die neuen Besitzer, Anton Gerhart und seine Frau Theresa, geb. Ehrlacher, aus Jechtingen kauften das Gut für 25.000 Mark.

    1917 Am 12. Juli 1917 kaufte Hans Adolf Bühler das Schloßgut, das bis heute im Familienbesitz geblieben ist.

    2001 Von den Nachkommen der Grafen von Sponeck (hedewigerischer Abstammung) leben heute 10 Familien auf der ganzen Welt verteilt. Sie trafen sich zum 300-jährigen Bestehen des Geschlechts in Jechtingen im Gasthaus "Zur Sonne".

    Godfrey Harry Spencer Reichsgraf von Sponneck




     

     

     

    grundriss-sponeck01g
    Grundriss
    von Frau Dr. Roksanda M. Swoboda
    DSCF0862Sponeck Nordseite
    DSCF0867
    römisches Kastell im Vordergrund, Südseite
     DSCF0869
    römisches Kastell
    DSCF0876
    römisches Kastell
    DSCF0872 
    stark sanierter Turm der Burg Sponeck

     

    BZ_Sa_04-08-2001 
    Badische-Zeitung vom 4. August 2001

     

    Mit der freundlichen Unterstützung durch
    Dr. med. E. Bühler
    79235 Vogtsburg-Oberrotweil


    Quellen:

    • "Sponeck, Weihnachten 1938" von Hermann Eris Busse
    • "Die spätrömische Befestigung Sponeck am Kaiserstuhl" von Frau Dr. Roksanda M. Swoboda


    Text/Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Kenzingen - Burg Kenzingen

    Ersterwähnung: 1094
    Burg Kenzingen
    Südostansicht - Kuppelburg Kenzingen

     Alternativname(n)  Kuppelburg,
     castrum Cancingen (1094)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Kenzingen
     Entstehungszeit  11. Jhd.
     Ersterwähnung  1094
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Burgstall, Hohlwegzugang
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.18176/7.77165
     Höhenlage  212 m ü. NHN

    Kenzingen - Burg Kenzingen im Gewann Eierkuchen

      ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar
     




    Geschichte

    1092  
    capitaneus Arnold von Kenzingen war Zeuge einer Güterschenkung in Endingen und Forchheim des Burkard von Staufenberg an das Kloster St. Georgen.

    1094 Die Burg castrum Canzingen und ihr Besitzer capitaneus Arnold von Kenzingen werden in den Traditionsnotizen des Klosters St. Georgen im Schwarzwald erwähnt.
    Die Burg ist der Sitz der Ortsadligen "von Kenzingen", die im Dorf Kenzingen als Vögte des Kloster Andlaus eingesetzt wurden und das Schultheißenamt ausübten.

    1219 Johannes, scultetus de Kencingen wird als Zeuge erwähnt, als am 19. November Graf Rudolf I. von Habsburg mit Rudolf I. von Üsenberg Äcker und Wiesen zu Langenbogen (Wüstung zwischen Kenzingen und Herbolzheim) gegen ein Gut in Endingen tauschte. Die Urkunde wurde auf der Burg Kürnberg ausgestellt.


    Ostansicht - Kuppelburg Kenzingen


    https://youtu.be/nnxLQ7lmAZQ


    Fotos und Film: Hans-Jürgen van Akkeren

    Quellen:
  • Kenzingen - Nirlinsberg 8.-10. Jh.

    Flur Nirlinsberg


     Alternativname(n)  Nielinsberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Kenzingen
     Flst. Nr.  1964, 1970,
     1971, 1972
     Entstehungszeit  8.-10. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Halsgraben
     Geografische Lage  48.18595/7.78365
     Höhenlage  204 m ü. NHN

    Kenzingen - Nirlinsberg/Nielinsberg | Früh- und hochmittelalterliche Abschnittsbefestigung 8.-10. Jh.

    ehemalige Burgstelle, nur Burggraben erkennbar



    Lage

    Der Nirlinsberg ist eine langgezogene, nach Norden weit ins Tal vorspringende Bergzunge, die nach Norden, Westen und Osten sehr steil abfällt. Ihr südliches, spitzwinklig auslaufendes Ende ist durch einen ca. 15 m breiten Halsgraben vom hinteren Bergrücken getrennt. Von einem anzunehmenden Wall ist im Gelände nichts zu erkennen, das Gelände wurde für die Anlage von Reben verebnet.

    Das durch den Graben abgetrennte Areal misst ca. 140 m in der Länge und an der breitesten Stelle 25 m. Das Gelände stuft sich nach Norden in mehreren flachen Terrassen ab. Der Nordspitze ist vor dem Steilabfall gegen das Tal noch eine breite, etwa dreieckige Terrasse vorgelagert, die zwar tiefer liegt, aber wahrscheinlich in die Befestigung einbezogen war. Am künstlich versteilten (abgegrabenen) Nordhang ist in halber Höhe eine breite umlaufende Berme zu erkennen. Dagegen erscheint der Osthang durch später angelegte Rebterrassen völlig verändert.

    Die Erbauungszeit der Anlage ist nicht geklärt. Jüngere Begehungen lieferten durch Lesefunde hier neue Ansätze. Unklar ist aber immer noch, ob es ein Refugium (nur temporär genutzte Rückzugsmöglichkeit (Fliehburg?) oder ein dauerhaft besiedelter Herrschaftssitz war. (B. Jenisch)

    Archäologische Funde und Datierung

    Karolingische Randscherbe (8./9. Jh.); spätmittelalterliche Scherben (13.-15. Jh.).

    Aufgrund der räumlichen Nähe zum frühmittelalterlichen Altenkenzingen und der karolingischen Scherbe ist eine Erbauung und Nutzung im 8.-10. Jh. sehr wahrscheinlich. Der Nirlinsberg würde damit zur Gruppe der Frühformen mittelalterlicher Burgen zählen. (B. Jenisch)

    Literatur Hinweise: SCHREIBER o.J., Fasc. 24, Nr.  148. | FINGERLIN 1969 | JENISCH 1998 | WAGNER 1998

    Quelle

    1. Bertram Jenisch, 2003 Archäologischer Stadtkataster Bd. 22 Kenzingen


  • Kenzingen - Rauenburg

    Rauenburg


     Alternativname(n)  Ruwenburg,
     Burg Ruwenberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Gemarkung
     Kenzingen
     Entstehungszeit  -
     Ersterwähnung  1315 November 11.
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  abgegangen
     Geografische Lage
     der vermuteten
     Burgstelle
     48.20764/7.93953
     Höhenlage   533 m ü. NHN

    Gemarkung Kenzingen - Rauenburg (Burg Ruwenberg)

    vermutete Burgstelle, nichts ist erkennbar.


    Gemarkung Kenzingen Pflingstberg
    Östliche Gemarkung Kenzingen - Bildausschnitt am Pflingstberg.
    Gelber Kreis, vermutete Burgstelle der Rauenburg (Burg Ruwenberg)
    ______________________________________________________
    Bildquelle: Landesarchiv Baden-Württemberg
    GLA Karlsruhe H-1 Nr. 922, 2 Bild 1
    Permalink: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-3794980-1

     


    Vermutete Burgstelle ist nicht nachgewiesen

    Die Burgstelle der Rauenburg wurde im Gewann Raubühl (Ruhbühl) auf dem Pflingstberg vermutet. Die Stelle befindet sich östlich von der L110 zwischen dem Streitberg und dem Pflingstberg, auf der Bergkuppe des Raubühl auf der Gemarkung Kenzingen.

    In "Burgen, Schlösser und Ruinen, Zeugen der Vergangenheit im Ortenaukreis" Seite 19 wird eine Burg namens "Rauenburg" beschrieben, die einst auf der Höhe zwischen Ettenheimmünster und Schweighausen auf der Gemarkungsgrenze zu Kenzingen auf dem Pflingstberg im Gewann Raubühl gestanden haben soll.

    In einer Urkunde von 1315 wird ein Ruwenberg genannt und in zwei Lehensurkunden des Klosters Ettenheimmünster wird die Rauwenburg 1467 und 1481 erwähnt, sowie 1501 und 1605.

    Der Historiker Gerhard Finkbeiner († 09.04.2009) aus Schweighausen hatte auf dem Raubühl am Pflingstberg einen Platz ausfindig gemacht, die von ihm als Standort der Rauenburg vermutet wurde. Finkbeiner ging davon aus, dass durch den Steinbruchbetrieb auf dem Raubühl die Zeugnisse aus der Vergangenheit für immer verschwunden sind.

    Nach heutigem Kenntnisstand kommt der von Finkbeiner vermutete Standort jedoch nicht in Frage! In der Umgebung des Steinbruchs konnten bisher keine archäologischen Lesefunde dokumentiert werden. Außerdem fehlen topographische Merkmale (Burggraben, Zuwege), die auf eine Burgstelle hinweisen könnten. (H-J van Akkeren)

    Geschichte

    1315 1315, November 11
    Walther, Herr zu Geroltzeck, Sohn des Hermann von Geroldseck, beurkundet, daß er die Gemeinschaft mit seinem Vetter Gf. Georg von Veldenzen, Herr zu Geroldseck, an der Herrschaft Geroldseck mit der Feste Geroldseck, ihrem Teil an Swanauwe, an Schenckenzelle, Ruwenberg und Loseburg verlängert hat. Wenn einer die Teilung fordert, soll sie durchgeführt, Schatzung und Steuer sollen nur in gegenseitigem Einvernehmen erhöht werden.
    S: d.A., B. Johannes von Straßburg, Walther von Geroldseck d.A, Landgraf Ulrich vom Elsaß.
    1315, an sant Martins tage

    Croll, Veldenz 4 S. 311f.
       
    1360 1360, September 28 belehnt Heinrich von Geroldseck von Tübingen die Brüder Henselin und Hartmann Meiger von Kürenberg mit den Lehen in Schweighausen, darunter ein Lehen zum Kilchofe, genannt Wagners Lehen, da die kirch und des pfaffen huße uffstant.

    - Ausf. Karlsruhe, GLA 44/6139; Reinhard, Vorstellung
    ..., Urkunde Iii; Bühler, Geroldseck S.104
       
    1363 1363 Nov. 14 (Di. n. Martins tag)
    Hensli und Hartman Meyger von Kürnberg (Kürenberg), Gebr., tun kund, daß sie für 100 fl. Dienstgeld auf 1 Jahr Helfer der Stadt Freiburg (Friburg) im Breisgau (Brisgow) gegen jedermann geworden sind, ausgenommen gegen die Herren v. Üsenberg, v. Geroltzegg) von Tübingen (Tüwingen), Gf. Hug v. Fürstenberg und das Gotteshaus von Ettenheim.

    S. d. AA. f.
    Ausf. Perg. StadtA. Freiburg i B. II b Nr. 62
    Druck: Schreiber, Urkundenbuch 1, 2 Nr. 257.
       
    1364 1364 Nov. 13 (Mi. v. Otthemars tag)
    Hensli und Hartmarm Meyger von Kürnberg (Kúrenberg), Gebr., tun kund, daß sie für 100 fl. Dienstgeld auf 1 Jahr Helfer der Stadt Freiburg (Friburg) im Breisgau (Brisgow) gegen jedermann geworden sind, ausgenommen gegen die Herren v. Üsenberg, v. Geroltzegg) von Tübingen (Tüwingen), Gf. Hug v. Fürstenberg und das Gotteshaus von Ettenheim.

    S. d. AA. f.
    Ausf. Perg. StadtA. Freiburg i B. IIb Nr. 63.
    Schreiber, Urkundenbuch 1, 2 Anm. zu Nr. 257.
       
    1365 1365 Nov. 29 (an Andreas abent)
    Hensli und Hartmarm Meyger von Kürnberg (Kürenberg), Gebr., tun kund, daß sie für 100 fl. Dienstgeld und 30 fl., sowie für Hensli Meyger weitere 20 fI., für alle Ansprüche auf 1 Jahr Helfer der Stadt Freiburg (Friburg) im Breisgau (Brisgow) gegen jedermann geworden sind, ausgenommen gegen die Herren v. Üsenberg und v. Geroltzegg) von Tübingen (Tüwingen), Gf. Hug v. Fürstenberg und das Gotteshaus Ettenheim.

    S. d. AA. f.
    Ausf. Perg. StadtA. Freiburg i. B. II b Nr. 64.
    Schreiber, Urkundenbuch l, 2 Anm. zu Nr. 257
       
    1467 1467 Febr. 18 (Mi. n. Invocavit)
    Bs. Ruprecht zu Straßburg, Landgraf zu Elsaß, belehnt Thiebold Herrn zu Hohengeroldseck (-geroltzecke) in Gemeinschaft mit seinen jüngeren Brüdern Gangolf und Walter mit der Vogtei zu Ettenheimmünster und der Burg Rauenburg (Ruwenberg).

    S. d. A. besch.
    Ausf. Perg.
    GLA 44/ 160.
       
    1471 1471 März 4 (Mo. n. Invocavit)
    Thiebold Herr zu Hohengeroldseck (-geroltzecke) verkauft Hans Voltz von Straßburg, Amtmann zu Lahr (Lare), um 30 fl. Rh. die Lehen, Zins und Gülten zu Schwighausen (Sweighusen), im Schuttertal, auf dem Reitenhard (Reytenhart) und im Brogginger (Brockinger) Bann, die von seinen Eltern an ihn gekommen sind und die Hans Meiger von Kürenberg (Küremberg) und dessen Eltern in Lehensweise genutzt hatten: Hof gen. zu der Hub, das sind 2 Lehen, zu Dorlinbach (Terlibach), 1 Lehen an dem Pflingstberg (Flinßberg)*, 1 Lehen zu Schweighausen gen. Wageners Lehen, darauf die Kirche und des Pfaffen Haus stehen, 2 Lehen an dem Geisberg (Geißberg), 2 Lehen zu dem Loh (Loche), 1 Lehen auf dem Reitenhard, das des Werlin auf dem Reitenhard war die alle steurig sind, und der Hof zu Broggingen, der ebenso wie die Hub fallbar ist, mit Sperbersgraben, den dazugehörenden Äckern, 2 S. Geld im Burgbacher Bann, Pfennig-, Korn-, Wein- und Kappengülten.

    Sr. : (1) d. A. und sein Amtmann (2) Wilhelm Landeck (Landegg).
    S. : (1); (2).
    Ausf. Perg.
    G LA 21/ 61 a., Kop. 16. Jh. GLA 67/ 1534 f. 1-2

     * Mit dem Lehen am Pflingstberg, wird das Gewann Raubühl als Burgstelle der Rauenburg vermutet.



    1481 1481 Aug. 1 (Mi. n. Germanstag)
    Bs. Albrecht zu Straßburg, Pfalzgraf bei Rhein (Rine) und Landgraf zu Elsaß, leiht Diepold Herrn zu Hohengeroldseck (-geroltzecke) als dem Älteren in Gemeinschaft mit seinem Bruder Gangolf die Vogtei Ettenheimmünster und die in der Kastvogtei gelegene Burg Rauenberg (Ruwenberg) als gemeinschaftliches Mannlehen.

    S. d. A.
    Ausf. Perg. GLA 44/ 161
    Kop. Pap. 15. Jh. Ebd. 67/636 fol. 5
    Reinhard UB Nr. 98
       
    1501 Nach dem Tod des Diepold v. Hohengeroldseck wird sein Bruder Gangolf mit diesem Lehen belehnt; 1501 Juli 13, a. a. O.

    Kop. Pap. 15. Jh. Ebd. 67/636 fol. 5
    Reinhard UB Nr. 98
     
    Quelle: Dissertation 1981, mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Christoph Buehler aus Heidelberg. http://www.buehler-hd.de/reg/regvorw.htm





    li. Historiker Finkbeiner,
    re. Georg Kirnberger, Nachkomme der Meiger von Kürnberg,
    auf der vermuteten Burgstelle der Rauenburg
       
     


    li. Georg Kirnberger, Nachkomme der Meiger von Kürnberg,
    re. Historiker Finkbeiner,
    besichtigen Schweighausen.

    Fotos 2007, Text 2022: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Köndringen – Burgstelle im Gewann „Bürgle“

    Bürgle
    Köndringen Burgstelle Bürgle - Burggraben Westansicht

     Alternativname(n)  Burg Köndringen
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Köndringen
     Entstehungszeit  um 1100
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.13879/7.81327
     Höhenlage  215 m ü. NHN

    Köndringen – Burgstelle im Gewann „Bürgle"

     

    Lage

    Die Gemeinde Köndringen liegt ca. 4 km nordwestlich von Emmendingen. Am östlichen Ortsrand erhebt sich eine knapp 40 m steil aus der Ebene aufsteigende Lößterrasse mit dem Flurnamen „Bürgle“. Weitere 200 m östlich davon ist der Gewannname „Alte Burg“ vermerkt. Auf dem „Bürgle“ hatte sich eine abgegangene mittelalterliche Burg befunden.

    Die Burgstelle befindet sich auf einer langgezogenen, nach Westen vorspringenden spornartigen Terrasse, die nach Osten durch einen bogenförmigen Graben vom ansteigenden Gelände abgetrennt ist. Das ovale Burgareal auf dem Sporn misst eine Größe von 35 x 30 m.

    Auf dem Gewann „Alte Burg“ existiert ein weiteres Grabensystem, das auf eine weitere Nutzung als Vorburg hindeuten könnte.

    Der Zugang zur Burgstelle erfolgt über eine alte Kinzig (Hohlweg), dem „Landecker Weg“.

    Aus dem Verzeichnis des Tennenbacher Güterbuchs unter der Rubrik Köndringen aus der ersten Hälfte des 14. Jhs. geht hervor, dass sich zwei Gartenstücke bi dem burg grabenund an dem burggraben befunden haben. Die landwirtschaftliche Nutzung der Gärten, die sich unmittelbar an der Wehranlage befunden hatte, könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Burg im 14. Jh. bereits abgegangen war. Im Güterverzeichnis des Klosters Schuttern aus dem Jahr 1528 werden diese Flurstücke auf der Altenburg und am burggraben zu Köndringen genannt.

    Vom Hohlweg ausgehend führt ein Wanderweg des Schwarzwaldvereins durch den Burggraben, der über eine Treppe auf das östliche gelegene Plateau in Richtung des Gewanns „Alte Burg“ hinaus geht. Am Ende des Aufstiegs steht eine Informationstafel der Winzergenossenschaft Köndringen. Auf dieser Tafel wird das „Bürgle“ als Wehranlage mit einem Wachturm beschrieben, dass vor 2000 Jahren die Römer an dieser Stelle errichten haben sollen. Eine Quellenangabe zu dieser These ist auf dieser Tafel nicht vorhanden. Im Aufsatz von Alfons Zettler und Thomas Zotz in „Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau- Nördlicher Teil – Halbband A-K“ ist zu der Burgstelle „Bürgle“ bei Köndringen nichts über eine römische Herkunft der Wehranlage erwähnt. Die These, dass die Wehranlage vor 2000 Jahren durch die Römer erbaut wurde, ist wissenschaftlich nicht belegt.

    Bei einer Begehung wurden auf dem Burgareal Tonscherben, Mauerbrocken, Mörtel- und Sandsteinfragmente, Hüttenlehm, Ziegelfragmente und Keramik des 12. bis 14. Jhs. vorgefunden. Ältere Befunde konnten nicht nachgewiesen werden.

     

    Geschichte

    1111 Im Rotulus Sanpetrinus wird der Ortsname Kůnringen erwähnt. Im Beisein des Herzogs Berthold III. von Zähringen und dessen Bruder Konrad werden bei zwei Schenkungen an das Kloster St. Peter ein edelfreier Kuno von Köndringen und dessen gleichnamiger Sohn in der Zeugenreihe erwähnt.
       
    1111-1112 Ein Bertold von Köndringen verkauft einen Acker bei Köndringen an das Schwarzwaldkloster St. Peter (RSP, S. 146).
       
    1111 Kuno von Köndringen befindet sich im zähringischen Gefolge des Herzogs Konrad von Zähringen am Königshof an der Spitze der Zeugenreihe.
       
    1123 Kuno von Köndringen befand sich unter den Antragsstellern, auf dessen Bitte hin Kaiser Heinrich V. dem Kloster Alpirsbach eine Schutzurkunde ausstellte.
       
    1139 Kuno von Köndringen befand sich abermals unter den Zeugen, als König Konrad III. in Straßburg eine Bestätigungsurkunde über einen Tausch ausstellte. Bei dieser Gelegenheit war Kuno von Köndringen im Gefolge des Herzogs Konrad von Zähringen an den Hof gezogen. Nach Kuno von Köndringen werden als Zeugen die Brüder Erlewin, Dietrich und Volkhart von Nimburg aufgelistet. Bei dem bestätigtem Tausch handelte es sich um ein Rechtsgeschäft von 1087, das seinerzeit bereits von einem Kuno von Köndringen (vermutl. gleichnamiger Ahne) und in Anwesenheit des älteren Erlewin von Nimburg vorgenommen wurde (MGH D KIII 25).
       
    1141 Beurkundeter Vergleich zwischen der Basler Bischofskirche und dem Kloster St. Blasien. Unter den Zeugen befand sich abermals Kuno von Köndringen, der mit Graf Bertold von Zähringen anwesend war.
       
    1145 Bischof Hermann von Konstanz entscheidet einen Streit zwischen den Kirchen Achkarren und Bickensohl. Unter den Zeugen befinden sich Konrad und Volkhart von Köndringen. Hinter Konrad dürfte sich der mehrfach belegte Kuno von Köndringen verbergen, der im Jahr 1146 neben anderen herzoglichen Gefolgsleuten eine Schenkung des Ulrich von Alzenach (Ortsburg bei Gündlingen) bezeugte, die in Anwesenheit des Herzogs Konrad von Zähringen stattfand.
       
    1150 Die letzte urkundliche Erwähnung des Kuno von Köndringen ist im Jahr 1150 als Zeuge eines Tauschgeschäfts zwischen den Klöstern St. Blasien und Elchingen belegt, dass in Anwesenheit des Herzogs Konrads von Zähringen und des sanblasianer Vogtes vorgenommen wurde.

    Nach 1150 sind keine weiteren Angehörigen der Edelfreien von Köndringen belegt. Ob die Söhne von Kuno von Köndringen als Teilnehmer des zweiten Kreuzzuges um Leben kamen, wie U. Parlow vermutete, ist durch Quellen nicht zu belegen.
       
    Nach 1150 In der zweiten Hälfte des 12. Jh. wurden aus Köndringen neue Ministeriale benannt, die sich nach dem Ort zubenannten. Sie sind in der Gefolgschaft der Grafen von Nimburg zuzurechnen und waren wegen des unterschiedlichen Standes und der Gefolgschaftsverhältnisse und der unterschiedlichen Namensgüter vermutlich nicht mit den edelfreien Herren von Köndringen vor 1150 verwandt.
       
    1160 Als nimburgischer Ministeriale wird Otto von Köndringen erwähnt, der mit dem Kloster Tennenbach in einen Streit geraten war, den Graf Bertold von Nimburg schlichtete.
       
    1180 Nibelung und Otto von Köndringen werden bei einer Schenkung an die Tennenbacher Zisterze, die auf der Burg Riegel vollzogen wurde, als Zeugen aufgeführt.
       
    1189 Die Brüder Nibelung und Wolfram von Köndringen begleiten Graf Bertold von Nimburg auf den dritten Kreuzzug, von dem sie nicht zurückkehren. Aus dem Tennenbacher Güterbuch geht hervor, dass die beiden Söhne des Nibelung von Köndringen waren und einen weiteren Bruder namens Heinrich hatten, der in Nimburg Dekan war. Ihr Vater Nibelung wird an anderer Stelle des Tennenbacher Güterbuchs ausdrücklich als Adeliger benannt (TG, S. 115). Dekan Heinrich von Köndringen ist weit bis in das 13. Jh. bezeugt.
       
    13. Jh. Die Burganlage wurde vermutlich zu Beginn des 13. Jh. aufgegeben, dafür sprechen archäologische Befunde und die Besitzverhältnisse der Flurnamen am Burggraben im 14. Jh.

     

    Köndringen Burgstelle Bürgle
    Burgstelle "Bürgle". Foto: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022

    Köndringen Burgstelle Bürgle - Burggraben Westansicht
    Burgstelle "Bürgle", Westansicht des Halsgraben. Foto: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau- Nördlicher Teil – Halbband A-K; Alfons Zettler und Alfons Zotz 2003

  • Landeck - Belagerungsburg Schadelandeck

    Schadelandeck


     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Landeck
     (Teningen)
     Entstehungszeit  Ende 13. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Lage  Hügellage
     Verwendungszweck  Belagerungsburg
     Geografische Lage  48.15272/7.83551
     Höhenlage  311 m ü. NHN
     Burg in der Nähe  Landeck i. B.

    Landeck - Belagerungsburg Schadelandeck

     ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar

    Lage

    Die Burgstelle liegt auf der anderen Talseite ca. 470 Meter Luftlinie nordwestlich der Burg Landeck auf einer Erhebung zwischen den Gewannen Gereut und Vogelsang im südwestlichen Distrikt des Vierdörferwald auf eine Höhe von ca. 311 Meter.

    Geschichte

    Die Befestigungsanlage wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Belagerungsburg angelegt. Ihr Name Schadelandeck, sie wurde zum Schaden der Burg Landeck angelegt. Im 13. Jhd. wurde die Burg Landeck zweimal belagert. Es ist nicht überliefert, wann die Belagerungsburg Schadelandeck angelegt wurde.

    Eine der Belagerungen der Burg Landeck hat im Jahre 1298 stattgefunden. Graf Egino II. von Freiburg und Bürger der Stadt Freiburg belagern Landeck.

     

     


     

  • Landeck - Burg Landeck

    Burg Landeck
    Burg Landeck 2019
    Gesamtansicht von Süden
     Alternativname(n)  Schadelandeck
     (Belagerungsburg
     470 m NW)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Landeck
     (Teningen)
     Entstehungszeit  um 1250-1260
     Ersterwähnung  1279
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.14998/7.84052
     Höhenlage  281 m ü. NHN
     Förderverein  burg-landeck.de
     Burgführungen  burg-landeck.de/
     fuehrungen.html

    Landeck - Burg Landeck

    gut erhaltene Burgruine

     

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Gemeindegebiet Teningen, Gemarkung Landeck, heute steht die Ruine unter der Verwaltung des "Staatlichen Liegenschaftsamtes Freiburg"

    Die Burgruine Landeck ist zweigeteilt in eine nördliche Oberburg und eine südliche Unterburg. Die gesamte Anlage erstreckt sich in ca. 110 m Länge auf einem spornartigen Kalksteinfelsen, der nach Süden hin steil abfällt und durch einen breiten Halsgraben – heute Straße – vom nördlichen Vorgelände abgeschnitten war.
     
    Vom hochragenden wehrhaften Hauptbau (Palas) der nördlich gelegenen Oberburg haben sich die Ost-, Nord- und Südwand erhalten. Felsklüfte im Untergrund werden durch Spannbögen im Kellergeschoß überbrückt.
     
    An der Nordwestseite der Unterburg lag wahrscheinlich der Haupteingang der Anlage. Der repräsentative Palas der Unterburg zeigt interessante Baudetails, etwa Innenkamine und frühgotische Doppelfenster.
     
    Die Kapelle am Palas der Unterburg zählt zu den künstlerisch hochwertigsten der Region. Erhalten sind ein hoher gotischer Chorbogen, ein Kreuzrippengewölbe mit Konsolfiguren und die verzierte Nische eines Sakramentshäuschens.

     

    Geschichte

    um 1250 Entstehungszeit der oberen und unteren Burg.

    1260 Die obere Burg wurde von Walter I. von Geroldseck auf dem Grund und Boden des Allmendwaldes ("Vierdörferwald") der Dörfer Malterdingen, Mundingen, Köndringen und Heimbach gegründet zum Schutz der Besitzungen des Klosters Schuttern."Dietrich, der Vogt von Landecke", ein Gefolgsmann der Herren von Geroldseck, wird Urkundlich erwähnt.

    1277 Die Burg ist im gemeinschaftlichen Besitz der Brüder Walther und Heinrich von Geroldseck.

    1279 Burg Landeck erwähnt

    1298 Die Burg wird von Graf Egino von Freiburg und den Bürgern aus Freiburg belagert.

    1300 Heinrich von Geroldseck verkauft die Burg an die Johanniter in Freiburg. Diese tauschen den Besitz kurz darauf mit dem Ritter Johann Snewelin, Bürgermeister zu Freiburg. Die Nachkommen des Johann Snewelin bewohnten beide Burghäuser (Ganerbenburg).

    1300 Johann Schnewli von Freiburg vertauscht seinen Hof zu Schliengen gegen Burg und Städtlein Landeck an den Johanniter-Orden. (GLA Karlsruhe 19 Nr. 1098 / 4. April 1300)

    1315 Erwähnung der Burgkapelle St. Katharina durch den Mitinhaber Heinrich von Rappoltstein.

    1354 Konrad Snewlin nennt sich erstmals "von Landeck".

    1394 Hanman Snewlin von Landeck bewohnt mit seinem Vetter Heinrich von Wiesneck dir Burg.

    1428 Die drei Söhne Hanman's teilen die Burg.

    1489 Die Burg kommt in den Besitz des Markgrafen Christoph von Baden. Dieser gibt sie als Mannlehen an Antony und Bastian von Landeck aus dem Geschlecht Snewelin.

    1490 Anthony und Bastian Snewlin von Landeck prozessieren um die Teilung der Burg.

    1498 Die verschuldeten Snewlin müssen die Burg Landeck von Markgraf Christoph von Baden zum lehen nehmen.

    1511 Bastian Snewlin von Landeck verkauft die hälfte der Burg an Markgraf Christoph.

    1525 Zerstörung im Bauernkrieg durch den Malterdinger und Markgräfler Haufen (Anführer Rüdin Malterdingen und Metzger Denzlingen), nachdem die "rüden Burschen" Antony und Bastian abgezogen waren.

    1538 Markgraf Ernst von Baden kauft den Rest der Burgstelle mit dem Dorf Köndringen.

     



    Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Landeck e.V. Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Landeck e.V.
    Siegfried Markstahler
    Freiämter Straße 23
    79312 Landeck
    Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
    http://www.burg-landeck.de/

     

    Burg Landeck 2019 Oberburg

    Oberburg

    Burg Landeck 2019 Unterburg

    Unterburg

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2019

    Grundriss der Landeck
    Grundriß der Landeck

     


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/WsmGRhvvz34

     


  • Lörrach - Burg Rötteln

    Burg Rötteln


     Alternativname(n)  Röttler Schloss
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Haagen
     (Lörrach)
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1259
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  47.63820/7.66814
     Höhenlage  417 m ü. NHN
     Staatliche Schlösser
     und Gärten
     burgroetteln.de
     Burgfestspiele  burgfestspiele-roetteln.de
     Burgverein  burgruine-roetteln.de
     Gastronomie  Fäulein Burg
     Café & Biergarten

    Lörrach-Haagen - Burg Rötteln

    gut erhaltene Burgruine, teileweise Rekonstruiert.

     

    Lage


    Die Burg steht auf dem Gemeindegebiet Lörrach, Gemarkung Haagen. Ausgedehnte Abschnittsburg mit 300 m Länge. Unterburg mit Burgschenke und Gartenwirtschaft sowie Vorwerke. In den Sommenmonaten finden Burgfestspiele statt (http://www.burgfestspiele-roetteln.de/).


    Ein Museum befinget sich in der Landschreiberei. Die Burgstube kann gemietet werden, Trauungen und Burgführungen nach telefonischer Vereinbarung möglich.


    Wappen Rötteln, aus der Wappenrolle von Zürich um 1340.

     

    751 Erste Urkunde von Rötteln (Kloster St. Gallen in Verbindung mit der Kirche zu Rötteln)

    800 St. Galler Urkunde, ausgestellt am Hagenbacherhof.

    938 Walther v. Rötteln auf Turnier zu Magdeburg.

    1103 In diesem Jahr erhält ein Herr Dietrich von Rötteln die Vogtei über die Güter des jungen Klosters St. Alban zu Basel.



      Die ältesten Teile der Burg waren Lehen der Abtei Murbach/Elsaß an den Grafen von Habsburg und von diesem als Afterlehen an die Herren von Rötteln weitergegeben; sie wurden erst im 18. Jahrhundert durch Kauf abgelöst.


    1259 Unter Konrad I. v. Rötteln wird die Burg Rötteln erstmals urkundlich erwähnt.

    1262 St. Blasische Urkunde nennt Walther, Otto und Liutold v. Rötteln.

    1315 Heinrich, Markgraf v. Hachberg-Sausenberg, empfing aus der Hand seines Oheims Liutold v. Rötteln, ehemals Domprobst von Basel, durch Schenkung und Erbe die Herrschaft über die Burg Rötteln.

    1316 Der letzte der Röttler-Linie, Liutold v. Rötteln, Domprobst von Basel, stirbt; er ist im Dome zu Basel beigesetzt.

    1332 Belagerung der Burg Rötteln durch die Basler, weil ein Markgraf von Rötteln einen Bürgermeister von Basel erstochen hatte. Die Burg wurde nicht erobert, da sich der Adel von Stadt und Land ins Mittel legte und einen Frieden herbeiführte.

    1356 Großes Erdbeben von Basel. Schäden an Burg und Kirche Rötteln.

    1401 Neubau der Kirche von Rötteln durch Rudolf III. v. Hachberg/ Rötteln.

    1428 Markgraf Rudolf der III. v. Hachberg-Sausenberg, Herr zu Rötteln, starb im hohen Alter von 85 Jahren und liegt mit seiner zweiten Gemahlin, der Gräfin Anna v. Freiburg, in der Grabkapelle der Kirche zu Rötteln begraben.

    1490 Vertrag zwischen Markgraf Philipp v. Hachberg-Sausenberg und dem Markgrafen Christoph von Baden (unter dem Namen "Röttelsches Gemächte" bekannt).

    1503 Markgraf Philipp v. Hachberg-Sausenberg stirbt, Lt. Erbvertrag Übergang der Burgen Rötteln, Sausenburg und Badenweiler an Markgraf Christoph von Baden.

    1525 Aufständische Bauern nahmen das Schloß ein und vernichteten das Archiv der Herrschatt.

    1618/48 Die Kaiserlichen und die Schweden hielten abwechselnd das Schloß besetzt (Dreißigjähriger Krieg).

    1678 Am 29.6. Zerstörung des Schlosses durch die Armee des französischen Marschalls Crecque.

    1689 Abtragung der Bastion auf dem Kapf durch den französischen Kommandanten Puycieulx von Hüningen.

    1840 Erfolgte die Zugänglichmachung, verbunden mit den ersten Maßnahmen zur Erhaltung der Ruine.
    1925

    Gründung des Röttelnbundes e. V. Haagen/Baden.

       
    Burgmuseum:

    Öffnungszeiten:
    März bis Oktober: täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
    November bis Februar: Samstag und Sonntag von 11.00 bis 16.00 Uhr
    Bei Schnee und/oder Vereisung geschlossen
    Eintrittspreise nach gültigem Aushang.

    Kontakt:
    Röttelnbund e.V. Haagen
    Burgruine Rötteln
    79541 Lörrach/Baden
    Tel: 0049(0)7621/56494
    Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!




    Lageplan

    Wappen um 1444
       
     Burgruine Rötteln Südansicht
    Oberburg
     Oberburg Burgruine Rötteln Ostansicht
    Oberburg
       
     Burgruine Rötteln Westansicht
    Gesamtansicht von Westen
     Alle Grabungsschnitte - Mauerverlauf zwischen Vorderburg und nördl. Bergfried
    Mauerverlauf zwischen vorderem Burghof und nördl. Bergfried
       
     Burgruine Rötteln - Bewuchsmerkmale in der Vorburg der Oberburg - Westseite
    Bewuchsmerkmale im Burghof der Oberburg
     Nördl. Ansicht auf Schildmauer
    Nördliche Schildmauer mit unterschiedlichen Baufasen
       
     

     

       
     
     

       
     

     

       



     

       
       



    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren, Luftbildaufnahmen mit freundlicher Genehmigung durch den Röttelnbund e.V. Haagen.

    Quelle:

    • Burgen im südlichen Breisgau 1979 ISBN 3-921340-41-1, Bender - Knappe - Wilke S. 142 bis 151; Verlag Karl Schillinger Freiburg

     


     

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