Burgstall

  • Landeck - Belagerungsburg Schadelandeck

    Schadelandeck


     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Landeck
     (Teningen)
     Entstehungszeit  Ende 13. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Lage  Hügellage
     Verwendungszweck  Belagerungsburg
     Geografische Lage  48.15272/7.83551
     Höhenlage  311 m ü. NHN
     Burg in der Nähe  Landeck i. B.

    Landeck - Belagerungsburg Schadelandeck

     ehemalige Burgstelle, nichts ist mehr erkennbar

    Lage

    Die Burgstelle liegt auf der anderen Talseite ca. 470 Meter Luftlinie nordwestlich der Burg Landeck auf einer Erhebung zwischen den Gewannen Gereut und Vogelsang im südwestlichen Distrikt des Vierdörferwald auf eine Höhe von ca. 311 Meter.

    Geschichte

    Die Befestigungsanlage wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Belagerungsburg angelegt. Ihr Name Schadelandeck, sie wurde zum Schaden der Burg Landeck angelegt. Im 13. Jhd. wurde die Burg Landeck zweimal belagert. Es ist nicht überliefert, wann die Belagerungsburg Schadelandeck angelegt wurde.

    Eine der Belagerungen der Burg Landeck hat im Jahre 1298 stattgefunden. Graf Egino II. von Freiburg und Bürger der Stadt Freiburg belagern Landeck.

     

     


     

  • Nimburg - Burg Nimburg

    Burg Nimburg
    Burgstelle Nimburg - Luftaufname Hans-Jürgen van Akkeren
    Luftbildaufname H-J van Akkeren
     Alternativname(n)  
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Nimburg
     Entstehungszeit  11. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.10312/7.77705
     Höhenlage  235,8 m ü. NHN

    Gemeinde Nimburg - Burg Nimburg

    Burgstelle erkennbar, keine Ruinenreste

     

    Lage

    Die Burg stand auf dem nördlichen Ende des Nimbergs, auf ca. 236 Meter Höhe. Dieser langgestreckte Höhenzug liegt im Norden der Freiburger Bucht zwischen der Dreisam und der Glotter.

    Der Name Nimburg zeigt einen echten Burgnamen an. Siedlungen mit dem Namen -burg (wie z.B. Straßburg, Offenburg, Nimburg, Freiburg, Neuenburg) verdanken ihren Ortsnamen nicht von einer Adelsburg, sondern von einer damals im Gelände ablesbaren vormittelalterlichen Besiedlung oder einem spätrömischen Kastell. Der älteste Teil der Siedlung Nimburg hat sich vermutlich im Umfeld der Bergkirche befunden und ist in die Zeit vor die Jahrtausendwende zu datieren, noch bevor die Grafen von Nimburg sich hier nieder ließen. Die Siedlung des heutigen Nimburgs ist den Grafen von Nimburg zuzurechnen.

    Die Grafen von Nimburg erhielten den Grafentitel im Zusammenhang mit dem Investiturstreit, also noch vor 1094. Vermutlich errichteten sie die Burg noch im 11. Jh. mit Erlangung des Grafentitels. Es ist nicht bekannt wie die Adelsfamilie von Nimburg den namengebenden Ort erworben hat. Ebenso unklar bleibt, wie die Herrschaft und ihre Rechte ausgesehen haben. Auf dem Nimberg hat sich ein Kloster der Augustinermönche befunden, das an der Stelle der Bergkirche gestanden hat. Die Vermutung liegt nahe, dass die Grafen von Nimburg vor 1200 das Kloster gestiftet haben. Die heutige Kirche ist auf den Resten einer romanischen Kirche erbaut und hat eine ungewöhnliche N-S Ausrichtung. Es wird vermutet, dass der kirchlich-klösterliche Komplex Mauerzüge aufweist, die aus römischer Zeit stammen. Darum wird an diesem Platz eine frühmittelalterliche Kirche angenommen. Jüngste archäologische Untersuchungen lassen an dieser Stelle sogar einen hölzernen Bau aus merowingischer Zeit vermuten.

    stammtafel_grafen_von_nimburg 
    Stammtafel der Grafen von Nimburg, 1:1 nach Kindler von Knobloch,
    Oberbadisches Geschlechterbuch, dritter Band Heidelberg 1919

     

    Geschichte

    977 Ein Weiler Nimburg mit Kirche wird in einer Urkunde Kaiser Otto II. genannt. Diese Urkunde ist allerdings eine Fälschung aus dem Kloster Murbach des 12. Jh.

    11. Jh.      Seit dem 11. Jh. ist der Ort Nimburg Namengeber und Herrschaftsmittelpunkt der Adelsfamilie von Nimburg. Zwischen 1087 und 1200 wurden sie in Zahlreichen Urkunden als Zeugen aufgeführt. Seit 1094 tragen sie den Grafentitel.

    1094 Erlewin von Nimburg erhält den Grafentitel.

    11. Jh. Die Grafen von Nimburg werden ebenso wie die Herren von Üsenberg zu der im Breisgau weitverzweigten Familie der Hessonen gezählt.

    1148 In Riegel verfügen die Grafen von Nimburg über Güter und Herrschaftsrechte.

    1189 Graf Berthold III. von Nimburg nahm an der Seite Friedrich Barbarossa am 3. Kreuzzug teil.

    1200 Die Grafen von Nimburg (Berthold III. und dessen Sohn Berthold IV.) verkaufen ihren gesamten Besitz an den Bischof von Straßburg und begeben sich auf den 4. Kreuzzug. Sie kehren nie wieder zurück. Somit endete die Geschichte der Grafen von Nimburg.

    1214 König Friedrich II. bestätigte dem Straßburger Bischof den Besitz des Hofes zu Riegel und weist somit die Ansprüche des Zähringer Herzogs zurück. Demnach müssen die Grafen von Nimburg eine wichtige Position in Riegel besessen haben, denn in der Urkunde von 1214 wird von einer curtis in Riegel und einer advocatia der Kirche gesprochen. Demnach verfügten die Grafen von Nimburg über Patronat und Gerichtsrechte in Riegel.

    1265 Nach einer Fede zwischen dem Grafen Konrad I. von Freiburg und dem Markgrafen Heinrich von Hachberg um das Nimburger Erbe, wird dem Grafen von Freiburg neben alten Zähringer Besitzungen auch das guot (...) grave Bertholdes von Núwenburg zugesprochen. Seit dem Interregnum vergrößerte sich die Konkurrenz zwischen den Markgrafen von Hachberg und den Grafen von Freiburg. Beide sahen sich als legitimierte Erben der alten Zähringer Linie und beanspruchten daher die Landgrafschaft Breisgau. Dabei spielte Nimburg als alter Grafensitz eine wichtige Rolle. So gelangte auch der alte Besitz der Nimburger Grafen, das Dorf Hecklingen an den Grafen Konrad I. von Freiburg. Vermutlich ließ Graf Konrad I. von Freiburg als Zeichen der Machtausbreitung in den nördlichen Breisgau hinein zwischen 1265 und 1272 die Festung Lichteneck über dem Dorf Hecklingen erbauen.

    1316 Die Herrschaft und Burg Nimburg werden urkundlich als Besitz des Grafen Egen von Freiburg genannt, als dieser sie seinem Sohn übergibt. Mit der Herrschaft Hecklingen, Burg und Herrschaft Nimburg und den Vogteien St. Ulrich und Sölden verfügen die Grafen von Freiburg über die wesentlichen Bestandteile der ehemaligen Nimburger Herrschaft.

    1351 Neben der Burg und Herrschaft Lichteneck verfügt die Gräfin Anna von Freiburg auch über die Burg Nimburg.

    1368 Graf Egen II. von Freiburg verpfändet die Burg Nimburg an seine Nichte Gräfin Klara von Tübingen-Lichteneck.

    1456 Ein Nimburger Urbar verzeichnet landwirtschaftliche Nutzung im Bereich des Burgareals, das guetter in der burg und darumb, ein gertlin und Reben uff der Burg nennt. Vermutlich ist zu der Zeit die Burg bereits längst abgegangen.

    1465

     

    Gräfin Anna von Tübingen-Lichteneck und ihre Söhne verkaufen dem Karle Marggrafen zuo Baden die zwei doerfere Numburg und Bottingen.
    Markgraf Karl von Baden stiftet auf dem Nimberg bei der Bergkirche das Antoniterpräzeptorei.

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006

    Ausschnitt Nimburg - Burg und Kirche aus der Landtafel von ca. 1587 - LAD KA H Eichstetten 2
    Ausschnitt Nimbúrg, Burg und Kirche, aus der Landtafel von ca. 1587 (Generallandesarchiv Karlsruhe, Signatur: H Eichstetten/2)
    Quelle: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1700495-1

    Burgstelle_Nimburg_2000  Sicht_auf_Breisgauer_Bucht_2000
    Links, Burgstelle Nimburg, rechts Blick auf die Breisgauer Bucht.

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2000


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/GPisgLOEwvg

    Fotos: H-J van Akkeren 2000

     


     

  • Riegel - Blumecksches Wasserschloss

    Blumecksches Wasserschloss


     Alternativname(n)  Altes Schloss,
     Neues Schloss
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Riegel a. K.
     Entstehungszeit  1410
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Niederungsburg
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Lage/Bauart  Wasserburg
     Geografische Lage  48.15119/7.75160
     Höhenlage  185 m ü. NHN

    Riegel - Blumecksches Wasserschloss - Altes Schloss, Neues Schloss

    Siehe auch: "Einmal über Schloss und Riegel" von Stefan Mäder. Archäologische Schlaglichter auf neu entdeckte Baumerkmale des „Alten“ und „Neuen Schlosses“ in Riegel, Lkr. Emmendingen.

    Das ehemalige Wasserschloss befand sich östlich der St. Martinskirche, im Bereich zwischen der Herrengasse/Schulstraße und östlich der Schlossgasse.

     

     

    1410 Im 14. Jh. teilen sich elf Malterer-Enkel die Herrschaft Riegel, darunter auch aus der Blumeckschen Familie Heinrich und 1484 Bastian von Blumeck. 1410 erbauen die Blumecker in Riegel ein Wasserschloß.

    17. Jh. Mitte des 17. Jh. befindet sich das Schloss im Besitz von Generalmajor Johann Schütz.

    1661 Der neue Besitzer Freiherr Johann von Garnier lässt das niedergebrannte Schloss wieder aufbauen. Er ist zugleich Besitzer der Burg und Herrschaft Lichteneck.

    1683 Freiherr Leopold Heinrich von Garnier, Sohn Johanns, lässt das Schloss neu errichten oder umbauen.

    1721-1750 Die Familie von Schauenburg sind Besitzer der Herrschaft Lichteneck mit Riegel. Über die das Schloss an die Prinzessin von Baden überging, die es im späten 18. Jh. bewohnte.

     

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006


     

  • Riegel - Burg Riegel

    Burg Riegel
    Burg und Michaelskapelle Riegel am Kaiserstuhl - Luftbuldaufname Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Luftbildaufname Hans-Jürgen van Akkeren 2014
     Alternativname(n)  castro Riegol
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Riegel
     Entstehungszeit  anfang 11. Jh.
     Ersterwähnung  zwischen 1152-1171
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.14733/7.75216
     Höhenlage  241 m ü. NHN

    Riegel - Burg Riegel (castro Riegol)

     

     

    Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste. Kapelle erhalten.

     

    Lage

    Die Burgstelle befindet sie südlich von Riegel in 241 m Höhe auf dem heutigen Michaselsberg, einem Ausläufer des Kaiserstuhlmassivs.
    Riegel bildete zusammen mit Sasbach das Zentrum des umfangreichen Königs- und Reichsgutkomplexes im Breisgau, des Kaiserstuhls und seiner Umgebung.

    Über die Gestalt und Baugeschichte der Burg lässt sich heute keine verbindliche Aussage treffen. Vermutlich wurde die Burg Riegel von den Zähringer Herzögen Mitte des 12. Jh. als Vögte des Klosters Einsiedeln durch dessen Auftrag erbaut. In der Literatur wird unter Verweis archäologischer Funde eine hallstattliche oder merowingerzeitliche Befestigung angenommen. Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Sie wird eindeutig im Jahre 1399 letztmals genannt.

    Die mittelalterliche Burganlage gliederte sich in drei ablesbare Bereiche ab: den kegelstumpfförmigen Burgberg, heute Kapellenberg, sowie die vordere und hintere Burg. Die Gräben wurden rund um den Kapellenberg angelegt und somit der Burgplatz aus dem Areal herausmodelliert. Die Ringmauer hat sich weitgehend erhalten.

    Seit 1465 erhebt sich die weithin sichtbare Michaelskapelle über den Resten der abgegangen Hauptburg. Den ältesten Teil der Kapelle bildet der spätgotische Chor. Das Langhaus stammt aus der Zeit des Umbaus des frühen 18. Jh. Ob die St. Michaelskapelle schon in der Burg einen Vorgänger hatte, bleibt offen. Denn die Annahme, dass die Kapelle auf dem Michaelsberg stand, wie es in der älteren Ortsgeschichte beschrieben wird, erbringt ebenso wenig einen Beleg dafür, wie die Lokalisierung der im 10. Jh. genannten Michaelskirche zu Riegel. Es ist möglich, dass die Michaelskirche zuvor an anderer Stelle gestanden hat.

    Geschichte

    762 Nach einer wohl im 12. Jh. verfälschten oder gefälschten Urkunde stattete Bischof Heddo von Straßburg laut seinem Testament sein Eigenkloster Ettenheimmünster mit Güter in Riegel aus.

    781 Eine Hildegrund überträgt ihre Güter in der villa Riegel an die einige Jahre zuvor gegründete Abtei Lorsch.

    9. Jh. In Riegel und Sasbach werden Königshöfe angenommen. Sie sind Stationen des Kaiser Karl III. und Kaiser Otto III.

    862 König Ludwig der Deutsche überträgt seinem Sohn die Orte Riegel und Endingen.

    10. Jh. Die Abtei Einsiedeln erlangte zahlreiche Güter im Bereich des alten Kaiserstühler Reichsgutkomplexes: die curtis Riegel mit dem loca Endingen, Wöllingen (einer abgegangen Siedlung bei Wyhl), Kenzingen, Teningen, Burkheim, Bahlingen, Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg, Kirchzarten, Liel, Tutschfelden, Riedlingen und Unterbirken. Diese Güter stammten aus dem Besitz eines Grafen Guntram, den König Otto I. 952 auf dem Augsburger Reichstag beschlagnahmen ließ.

    10. Jh. Eine Einsiedler Handschrift nennt die Martinskirche zusammen mit den anderen Kirchen zu Riegel, St. Michael, St. Maria und St. Stephan. Diese vier Kirchen bestanden nebeneinander und stehen für die verschiedenen Grundherrschaften und Siedlungskerne, die in Riegel bestanden haben.

    1004 Riegel wird in einem Diplom König Heinrichs II. als curtis regii quondam iuris, als ein ehemaliger Königshof bezeichnet. Die Riegeler curties übernahm offenbar auf Grund ihrer ehemaligen Qualität als königlicher Hof im Reichsgutkomplex die Funktion einer Verwaltungszentrale für die Breisgaues Güter des schwäbischen Klosters. Der Fronhof des grundherrschaftlichen Höfeverbands stand an der Stelle des heutigen Friedhofs, auf der Flur dem Fronhofbuck.

    1148 In Riegel verfügen die Grafen von Nimburg über Güter und Herrschaftsrechte.

    11. Jh. Als Vögte des Klosters Einsiedeln in Riegel werden ein Dietrich und danach sein Sohn Hesso genannt. Dieser Hesso wird zu der im Breisgau weitverzweigten Familie der Hessonen gezählt. Zu den Nachfahren dieser Hessonen werden die Grafen von Nimburg und die Herren von Üsenberg eingestuft.

    1094 Durch Zuwendungen eines Dietrich gelangte das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen zu Güter in Riegel. Dieser Dietrich ist möglicherweise identisch mit dem Dietrich von Emmendingen. Wahrscheinlich war er Ministeriale der Grafen von Nimburg.

    12. Jh. Ersterwähnung der Burg Riegel. Anlässlich eines Aufenthalts (zwischen 1152 und 1171) Herzog Bertolds IV. von Zähringen und seinem Sohn in castro Riegol wird die Burg erstmals erwähnt. Der Herzog vollzog eine Schenkung seines Ministerialen Werner von Roggenbach und dessen Söhne an das Kloster Tennenbach. Dieser Werner von Roggenbach ist wahrscheinlich als Burgherr des Zähringer Herzogs in Riegel eingesetzt worden. Werner von Roggenbach ist mehrfach als Zeuge bei Rechtsakten des Herzogs in Erscheinung getreten. Wie die Herzöge von Zähringen in Riegel zu Besitz kamen, bleibt unklar. Wahrscheinlich vor 1161 über die Einsiedler Vogtei, welche die Zähringer auf die Roggenbacher als Untervögte übertragen hatten.

    1200 Die Grafen von Nimburg verkaufen ihre Herrschaft zu Riegel an den Bischof von Straßburg und beteiligen sich als Kreuzfahrer und Tempelritter am vierten Kreuzzug.

    1214 König Friedrich II. bestätigte dem Straßburger Bischof den Besitz des Hofes zu Riegel und weist somit die Ansprüche des Zähringer Herzogs zurück. Demnach müssen die Grafen von Nimburg eine wichtige Position besessen haben, denn in der Urkunde von 1214 wird von einer curtis in Riegel und einer advocatia der Kirche gesprochen. Demnach verfügten die Grafen von Nimburg über Patronat und Gerichtsrechte in Riegel.

    1218 Nach dem Tod des letzten Zähringer Herzogs, übernehmen die Üsenberger die Rechte der Burg auf dem Michaelsberg, sowie auch die Rechte an dem abgegangen Ort Niedingen zwischen Riegel und Kenzingen.

    1238 Nachweislich sind die Üsenberger seit 1238 Burgherren in Riegel. Burkhard und Rudolf urkundeten in castro Rieggol anlässlich eines Verkaufs und einer Schenkung von Kirchen und Gütern an das 1227 gegründete Zisterzienserkloster Wettingen.

    1240 Riegel wird für die Üsenberger eine wichtige Herrschaftsposition, von der sie aus das Kloster Wonnental und die Stadt Kenzingen gründeten. Um 1240 ruft Rudolf von Üsenberg im Weiler Niedingen ein Frauenkloster ins Leben und stattet es mit Holzungsrechten und dem Patronat zu Amoltern, sowie dem Recht zum Bau von Mühlen, Grundbesitz und Einkünften in Kenzingen aus. Dieses Kloster in Niedingen verlegt Rudolf von Üsenberg später nach Kenzingen und gehörte 1244 dem Dominikanerorden an, wurde dann aber 1248 Zisterze und unterstand den Äbten von Tennenbach und Salem. Befürworter für diese Änderung war neben Rudolf von Üsenberg, der Bischof Heinrich II. von Straßburg, denn beide standen politisch im Kampf gegen den Kaiser Friedrich II. von Staufen.

    1249 Burkhard und Rudolf II. von Üsenberg beurkunden auf der Burg Riegel die Stadtgründung von Kenzingen.

    1286 Im Jahre 1286 urkundeten die Söhne der Brüder Burkhard II. und Rudolf II. von Üsenberg, Hesso IV. und Rudolf III.in Wonnentaler Angelegenheiten auf ihrer Burg in Riegel castro nostro Riegol.

    1291 Die Herrschaft der Üsenberger teilt sich. Als Bestandteil der nunmehr oberen Herrschaft fällt Riegel an Hesso IV. von Üsenberg. Nachfolger im Besitz der Burg und dem Ort Riegel wird später Burkhart III.

    1336 Burkhart III. von Üsenberg häufte so viele Schulden an, das nach seinem Tod sein Schwager und Vormund Markgraf Heinrich IV. von Hachberg dem Rat und der Gemeinde von Endingen und den Bürgern von Freiburg die Burgen und Herrschaft Höhingen und Riegel zusammen mit Dorf, Höfe und Mühle, Dorf Eichstätten, die Leute zu Bahlingen und Forchheim verpfändete, mit der Auflage über Endingen, Riegel und Höhingen nicht weiter zu verfügen.

    1346 Johann von Üsenberg öffnet dem Rat und den Bürgen von Freiburg die Burg Riegel. Er stelle gleiches für Endingen und Höhingen in Aussicht, wenn diese an ihn gefallen sind.

    1355 Nachdem Johann Malterer den Fronhof zu Riegel vom Kloster Einsiedeln gekauft hatte, ging von den Snewelin Burg und Dorf mit der Mühle an die Familie Malterer über, nachdem 1353 Johann Malterer den Fronhof zu Riegel bereits gekauft hatte. Diese Herrschaft Riegel, bestehend aus Fronhof, Burg und Dorf, ging später an die Enkel Martin Malterer über, darunter auf Graf Konrad von Tübingen-Lichteneck, dessen Vater mit der Tochter Martin Malterer, Verena, verheiratet gewesen war.

    1356 Johann von Üsenberg gelang es nicht, Burg und Dorf zu Riegel zu halten. Er sah sich gezwungen Burg und Dorf Riegel an Johann Snewlin, sowie an Dietrich von Falkenstein zu verkaufen. Snewelin hatte später (1358) auch in Neuershausen üsenbergisches Lehen inne und auch als solches seit 1345 einen Hof in Riegel, wohl die üsenbergische curia.
    Über die Burg und Dorf Riegel schloss der Sohn Hesse mit der Stadt Freiburg ein ewiges Bündnis.

    1399 Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Die wird im Jahre 1399 letztmals eindeutig genannt. Danach soll sie entweder verfallen sein und von den Herren von Blumeck abgebrochen oder im Bauernkrieg zerstört worden sein.

    1407 Hanmann Snewlin von Landeck kaufte sich in die Herrschaft ein. Dabei wurde der gesamte Komplex des Dorfes Riegel und einem Burgstall beschrieben.

    1484 Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Im Jahre 1484 wird eine Dorfordnung erwähnt, die eine geweihte und vom Papst zugelassene Kapelle nennt. Diese lässt annehmen, dass die Burg anlässlich des Kapellenbaus im 15. Jh. bereits nicht mehr bestanden hat.
       

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006 

    Burg_Michaelskapelle_Riegel_2000 (1)  Burg_Michaelskapelle_Riegel_2000 (2)
    Michaelskapelle Riegel
    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2000


    Video: Hans-Jürgen van Akkeren
    Link: http://youtu.be/CTf1BC3R5MY

     


     

  • Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg

    Kyffelburg
    Waldkirch 1784 - Kyffelburg

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  1280-1290
     Ersterwähnung  1454
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Bauform  Motte
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.09092/7.96473
     Höhenlage  278 m ü. NHN

    Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg

    ehemalige Burgstellen, nichts ist mehr erkennbar

    Verwandte Links: Waldkirch - KastelburgWaldkirch - Schwarzenburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen

     

    Lage

    Unmittelbar neben dem Kloster St. Margarethen in Waldkirch sind zwei befestigte Adelssitze bekannt: Die Küchlinsburg und die Kyffelburg. Beide sind heute vollständig verschwunden.

     

    Kyffelburg

    Andreas Haasis-Berner

    Als Erbauer der Kyffelburg sind die Herren von Vischerbach zu nennen. Diese Familie stammt aus dem gleichnamigen Tal bei Haslach im Kinzigtal. Die Lage ihres Stammsitzes ist hier noch zu sehen. Vertreter dieser Familie sind in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Dienstmannen der Schwarzenberger in das Elztal gekommen. Wolfram von Vischerbach ist ab 1287 im Rat der Stadt Waldkirch nachzuweisen. Vermutlich noch vor 1300 erwirbt die Familie von Vischerbach eine Liegenschaft („des winterturers hofstat „) östlich des Klosters und „umzäunt“ sie. Damit ist der Bau einer Mauer gemeint, was das Kriterium einer Befestigung erfüllte. Im Inneren dürfte wohl nur ein steinernes Wohnhaus bestanden haben. Später wird hier auch ein Graben erwähnt. Allem Anschein nach hängt an diesem Besitz auch das Meiertum Waldkirch und Buchholz. Nach dem Aussterben der von Vischerbach verleihen die Schwarzenberger im Jahre 1454 den Besitz an Hans von Sulz, genannt Harmer. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwirbt schließlich das Stift St. Margarethen 1490 den Besitz. Hier wohnen bis zum Abbruch im Jahre 1762 Amtsleute des Stifts. Dann wird ein noch heute erhaltenes, barockes Gebäude errichtet. Die Burg lag 100 m östlich des Klosters.

    1280/90 Bau der Kyffelburg. Sie ist Sitz der Familie von Vischerbach.
    1454 Nach dem Aussterben der Vischerbach geht der Besitz an verschiedene Besitzer.
    1490 Das Stift St. Margarethen erwirbt die Kyffelburg.
    1762 Die alte Kyffelburg wird abgerissen und durch einen barocken Neubau ersetzt.

     

    Küchlinsburg
    Waldkirch 1784 - Küchlinsburg

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  um 1250
     Ersterwähnung  1300
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Bauform  Motte
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.09049/7.96687
     Höhenlage  282 m ü. NHN

    Die Küchlinsburg

    Andreas Haasis-Berner

    Der Verwalter der Schwarzenberger ist Johannes Amman. Er besitzt die Küchlinsburg. Er oder sein Vater dürften auch die Erbauer der Burg gewesen sein. Er ist bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1300 im Rat der Stadt. Im Jahre 1300 verkauft Johannes Ammann die Burg – ein freier Adelssitz – an den Freiburger Patrizier Egenolf Küchlin. Dieser war im Jahre 1300 aus dem Freiburger Rat ausgeschlossen worden. Johannes Ammann stiftet mit dem Geld das Allerheiligenkloster in Freiburg. Die Burg verbleibt bis vor 1494 im Besitz der Familie Küchlin. Die Witwe von Rudolf Küchlin, Beatrix von Rechberg, heiratete Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein, der jedoch in der Stadt Kenzingen wohnen blieb. In der Folgezeit kam es zu mehrfachen Besitzwechsel. 1639 brannte das Haus vollständig ab. 1682 wurde die ruinierte Burg mitsamt dem zugehörigen Besitz vom Stift erworben. Der Burggraben diente noch bis ins 19. Jahrhundert als Löschwasserteich. Der Teich wurde verfüllt, das Anwesen ist vollständig bebaut.

    Den Schrift- und Bildquellen nach zu folgen handelt es sich um eine Niederungsburg, die auf einem wasserumgebenen Hügel („Motte“) stand. Der runde Burghügel mit einem Durchmesser von ca. 10 m war von einem 4,5 m breiten Wassergraben umgeben. Die Burg lag 200 m östlich des Klosters.

    Um 1250 Bau der Küchlinsburg durch die Familie Ammann
    1300 Verkauf an Egenolf Küchlin. Sie bleibt fast 200 Jahre im Besitz dieser Familie.
    1494 Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein wird neuer Besitzer.
    1682 Das Stift St. Margarethen erwirbt den Besitz. Die Reste der zerstörten Burg werden abgetragen.

     

    Quellen
    Hermann Rambach, Die Küchlinsburg bei Waldkirch, in: Schau-ins-Land 93, 1975, 5-46.
    Boris Bigott / Andreas Haasis-Berner, Artikel „Waldkirch“, in: Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z (2006), bes. 490-493 (Küchlinsburg), 493-495 (Kyffelburg).


    Waldkirch, die Kyffelburg.
    Doku mit Dr. Andreas Haasis-Berner, Archäologe
    Link: http://youtu.be/gd_5C8UQtdE

     


     

  • Winden im Elztal – Burgstall

    Burg Winden
     
     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Niederwinden (Winden
     im Elztal)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.14818/8.02319
     Höhenlage  360 m ü. NHN

    Winden (EM) im Elztal – Burgstall



    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

     

    Beschreibung

    Die Gemeinde Winden im Elztal liegt zwischen Waldkirch und Elzach und besteht aus den Teilorten Ober- und Niederwinden.

    Die ehemalige Burg lag nördlich von Niederwinden auf einem Sporn an der nördlichen Talseite westlich des Scharbaches im Gewann "Burgstal". Der unmittelbar angrenzende "Herrenwald" weist auf den herrschaftlichen Besitz hin. Durch Wegebauarbeiten wurde die Anlage im norden und östlichen Bereich stark verändert. Die Reste der Anlage zeichnen sich als leichte Erhebung von ca. 1,5 m im Gelände ab. Westlich und südlich der Burgstelle ist ein verbleibender, etwa 5 m breiter Rest eines stark einsedimentierten Grabens im Gelände ersichtlich.

    Die Grundfläche der Ortsburg von Winden hat einen Durchmesser von ca. 20 m. Im östlichen Bereich wurden nach den Wegebauarbeiten an der Hangkannte eine Vielzahl von Dachziegeln vorgefunden, die auf eine ehemalige Bebauung hinweisen.

    An der steilen Westflanke befindet sich eine Terrasse von 100 x 50 m ab, die westlich des Burggrabens durch einen Hohlweg erschlossen ist, der vermutlich als alter Zugang zur Anlage zu bewerten ist. Unterhalb der Burg befanden sich in der Elzniederung zwei Mühlen, von denen eine im Jahr 1347 als Burgenders múli bezeugt wurde, das auf die mögliche Burgstelle hinweisen könnte.

    Der flache Hügel und die Erkenntnis, dass im Burgareal bislang keine Mörtelreste oder ortsfremdes Gesteinsmaterial vorgefunden wurden, lässt den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine Motte handelt, dessen Gebäude in Fachwerksbauweise errichtet wurden. Vorgefundene Hüttenlehmfragmente stützen diese These.

    Ein Ortsadel für Winden ist nicht bekannt. Die Erbauer der Burg sind daher im Umfeld der Vögte des Klosters St. Margarethen von Waldkirch zu vermuten. Die Entstehung der Burg ist durch die Erschließung des Elztals und seinen Seitentäler durch die Hintersassen des Klosters Waldkirch zu vermuten.



    Geschichte

    1178 In einer Urkunde des Papst Alexander III. wird der Besitz des Klosters im Ort Winden erstmals urkundlich als Windenden inferius et superius genannt. Niederwinden ist die ältere Siedlung. Die spätere Entstehung Oberwindens geht auf einen Fronhof zurück.

    1293 Die Herren von Schwarzenberg gelangten als Vögte des Klosters St. Margarethen in Waldkirch an die Lehen in Ober- und Niederwinden, das sie gemeinsam mit anderen Orten an die Waldkircher Herren von Hübschmann weitergaben. Die Herren von Hübschmann übten in Winden fortan die Niedergerichtsbarkeit aus. Bis 1670 blieb der Ort in ihrem Besitz.

    1592 Juni 23 Das Basler Domkapitel beurkundet den Rückkauf folgender verpfändeter Quarten durch den Bischof Andreas von Konstanz: Ihringen, Rothweil, Malterdingen, Köndringen, Kems und Leiselheim um 1.400 fl.; zu Umkirch oder Gottenheim, Wolfenweier, Kirchhofen, Mengen oder "Burckhenkilch", Bötzingen, Gundelfingen, Oberwinden und Niederwinden um 1.500 fl.; zu Säckingen, Zell im Wiesental, Schopfheim, Egringen, Kirchen, Mappach, Schliengen, Endingen und Riegel um 1.600 Goldgulden. (Text und Quelle: GLA KA 5 Nr. 4219)

    1762 Inhaber des Hübschmann'sches Lehens zu Niederwinden ist Freiherr von Bollschweil. (Quelle: GLA KA 229 Nr. 75008)

    Quelle:

    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 513 → Winden (EM)


     

     

     

     

     

  • Wyhl - Burg Schafgießen

    Burg Schafgießen


     Alternativname(n)  Schoffgiessen (1406)
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Wyhl
     Entstehungszeit  13. Jhd. o. um 1300
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Niederungsburg
     Lage/Typ  Wasserburg
     Erhaltungszustand  Burgstall,
     Wassergraben
     Geografische Lage  48.17446/7.64478
     Höhenlage  170 m ü. NHN

    Wyhl (Ldkr. Emmendingen) - Burg Schafgießen

    Dr. Andreas Haasis-Berner

    ehemalige Burgstelle, außer dem Wassergraben ist nichts ist mehr erkennbar

     

    Beschreibung

    Die Ortschaft Wyhl befindet sich im nördlichen Kaiserstuhlvorland nahe des Rheins. Hier hatte vermutlich Graf Guntram umfangreicheren Besitz, der nach der Konfiskation durch Otto I. im Jahr 970 an das Kloster Einsiedeln sowie das Kloster St. Margarethen von Waldkirch gelangte. Leider gibt es zu den Verbindungen zum Kloster Waldkirch nur wenige Quellen. Es wird immerhin deutlich, dass zu Waldkirch Teile der Wyhler Gemarkung sowie der heute verschwundene Ort Wöllingen gehörte. Unmittelbar westlich dieses Ortes stand eine „Schafgießen“ genannte Niederungsburg. Dieser Name bezieht sich auf einen Altrheinarm. Sie wird 1311 zusammen mit Wyhl und Wöllingen erstmals genannt. Aus der Quelle geht hervor, dass diese Güter im Besitz der Familie Koler waren.  Diese Familie stand vermutlich in einem nicht näher bestimmbaren Verhältnis zum Kloster St. Margarethen. Aus diesem Grund dürfte der Bau der Burg zumindest mit Billigung des Klosters erfolgt sein. Doch scheint das Kloster seine Rechte früh verloren zu haben. Zwischen 1351 und 1406 sind die Herren von Weisweil Besitzer der Burg und ihrem Zubehör. Kurz danach geht der Besitz zunächst an Smasman von Rappoltstein, dann an die Stadt Endingen über. 1499 wird die Burg erstmals als „Burgstall“ erwähnt, was anzeigt, dass sie nicht mehr bewohnt und verfallen war. Zu Anfang des 19. Jahrhundert wurden ihre Reste abgetragen. Lesefunde (Keramik) aus dem Burgareal können in das späte 13.-15. Jahrhundert datiert werden. Zusammen mit den Schriftquellen kann daraus abgeleitet werden, dass die Burg am Ende des 13. Jahrhunderts oder um 1300 als Sitz der Ortsherrschaft Wyhl und Wöllingen gegründet wurde und im Verlauf des 15. Jahrhunderts als Wohnsitz aufgegeben worden war. Heute ist obertägig nichts mehr erkennbar. [1]

    Geschichte

    1406 Katherina von Burgund, Herzogin von Österreich, bestätigt den Besitz von Wernher von Wiswiler, welchen er gemeinschaftlich mit Smaßmann Herr von Pappoltstein besitzt, am hauses Schoffgiessen mit seiner zugehoerung, das ein Lehen der Herrschaft von Österreich ist. [2]

    Ritter Werner von Weisweil beurkundet die Gemeinschaft, in welcher er Smaßmann, Herr zu Rappoltstein, sowohl für das österreischische Lehen der Burg Schafgießen und der dazu gehörigen Dörfer Wyhl und Wellingen als auch für seinen in dem halben Dorf Amoltern bestehenden Eigenbesitz aufgenommen hat. [3]

       

    Literatur:

    1. Boris Bigott, Burg Schafgießen (EM), in: Alfons Zettler / Thomas Zotz (Hg.), Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z (2006), 524-530.

    2. Karl Albrecht 1846-1902: Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass. II (S. 543, →709a/709b): Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f557
    3. Karl Albrecht 1846-1902: Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass. II (S. 543, →710): Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558

     


     

     

  • Yach (Elzach, EM) - Schlossbühl

    Burg Yach "Schlossbühl"
    Burg Yach bei Elzach - Nordansicht
    Nordansicht auf das Schlossbühl.
    Foto: Hans-Jürgen van Akkeren

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Yach (Elzach)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.14636/8.09481
     Höhenlage  560,4 m ü. NHN

    Yach (Elzach, EM) - Schlossbühl

    Burgstall in der Flur »Schlossbühl« im Yacher Hinterzinken südlich vom Adamshof. Eine weitere Burg bei Yach, genannt "Schlössle", befand sich am Vorderzinken am Bigertlochfelsen westlich vom Schneiderbauernhof.

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Der Berg besteht aus Gneis und erstreckt sich von Nordwest nach Südost und fällt zum Tal des Rauchgrundbaches steil ab. Nach Norden zum benachbarten Adamshof fällt das Gelände sanfter ab. Südwestlich des Zusammenflusses der beiden Bäche, Rauchgrundbach und Hintererzinkenbach befindet sich ein steiler Aufstieg zum Burgplateau, der vermutlich den alten Zugang markiert.

    Die Burgstelle ist westlich zur Rauchenbühlhalde durch einen Halsgraben mit einem vorgelagerten, bis zu 1,5 m hohen Wall abgetrennt. Östlich davon erhebt sich ein künstlich aufgeschütteter Hügel mit einem Durchmesser von ca. 25 m, der von der Grabensohle etwa acht Meter aufragt. Seine abgeflachte Kuppe hat einen Durchmesser von ca. 7 m.

    Am östlichen Rand des Burgstalls befindet sich ein weiterer Hügel, dessen Durchmesser ca. 15 m beträgt.
    Die Fläche zwischen beiden Hügeln hat eine Länge von 20 m und ist 14 m breit, an deren nördlichen Längsseite ein Trockenmauerwerk erhalten ist. An der Ostflanke befindet sich ein 4 m breiter Graben mit einem bis zu einem Meter hohen vorgelagerten Wall. Hier schließt eine Geländestufe an, die den ganzen Bergsporn als Wall-Graben-Anlage umläuft. Die Gesamtlänge der gut erhaltenen Anlage beträgt 80 m.

    Archäologisches Fundmaterial liegt nicht vor. Dies ist auf die schlechten Erhaltungseigenschaften der sauren Gneisböden zurückzuführen. Die Errichtung der Burg hat vermutlich im 11./12. Jahrhundert stattgefunden. Aufgrund fehlender Schriftquellen, sowie fehlende Ziegel- oder Mörtelreste ist ein Ende der Anlage vor dem 13. Jahrhundert denkbar.




    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung unter der Herrschaft des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch, dessen Grundbesitz im Elztal in verschiedene Meiertümer aufgeteilt war. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herren von Schwarzenberg als Vögte mit den Güter in Yach belehnt. Wilhelm von Schwarzenberg gab am 9. September 1293 die Güter an die Gebrüder Hübschmann von Elzach weiter. Es konnte nicht geklärt werden, wo die Vögte der Yacher Ortsherrschaft ihren Sitz hatten.
    Der Bau der Burganlage „Schlossbühl“ steht möglicherweise mit dem Bergbau in Verbindung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Flurnamen „Silberlöchle“ und „Fahr ins Loch“.

    1148 Erste Erwähnung des Adelsgeschlechts „von der Eich“ – quidam vir nobilis Cuono de Eicha vocatus.

    Zwischen 1291 – 1338 In verschiedenen Urkunden wird ein Konrad von der Eich als Zeuge erwähnt. Darunter zweimal jedoch als Verkäufer genannt. Am 11. Juni 1314 verkaufte er an den Freiburger Bürger Gutmann den Heuener eine Gült (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 91). Am 25. März 1338 veräußert Konrad von der Eich, Kirchherr zu Ballrechten, an Johans den Scherren Reben im Zähringer Bann (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 254). Ob es sich bei den letzten beiden Urkunden um denselben Konrad von Eich gehandelt hat, ist ungewiss, da er sonst als Ritter bezeichnet wurde. Zwischen den beiden Urkunden liegen 47 Jahre.


    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben - Westansicht 
    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben Nordansicht

    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben - Ostansicht Burg Yach bei Elzach - Blick vom Bergfried nach Osten



    Weblinks:

    Quelle:
    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 531 → Yach (Elzach EM)

    Literaturhinweis:


    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022


  • Yach (Elzach, EM) - Schlössle

    Burg Yach Schlössle
     
     Alternativname(n)  .
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Yach (Elzach)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Verwendungszweck  Burgwarte der Burg
     Yach im Gewann
     Schlössbühl
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.15426/8.11821
     Höhenlage  590,9 m ü. NHN

    Yach (Elzach, EM) - Schlössle

    Burgstall »Schlössle« bei Yach im Vorderzinken am Bigertlochfelsen westlich vom Schneiderbauernhof. Eine weitere Burgstelle bei Yach hat sich im Hinterzinken im Gewann »Schlossbühl« befunden.

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Zwischen dem Ringwaldhof und dem Schneiderbauernhof erstreckt sich am Vorderen Zinken eine steile Talflanke, die den Flurnamen „Schlössle“ trägt. Der Bigertlochfelsen liegt östlich des Ringwaldhofes an einer Einmündung eines kleinen Seitenbaches des Vorderen Zinkens, der an drei Seiten in die Talaue hinein steil abfällt. Der Zugang zu einem 25 m langen und 5 m breiten Burgplateau erfolgt aus nordöstlicher Richtung. An der nördlichen Seite zeichnet sich ein etwa 10 m breiter und teilweise bis zu 3 m tiefer Halsgraben ab, der durch Erosionen stark verfüllt wurde. Auf dem Burgplateau sind keine Siedlungsspuren erkennbar. Bei dieser Burgstelle handelt es sich vermutlich um eine dem „Schlossbühl“ zugeordnete Burgwarte, die als Beobachtungsposten verwendet wurde (sogenannter Wartturm). Die Burg auf dem „Schlossbühl“ und die Burgwarte „Schlössle“ kontrollierten vermutlich eine Pass-Straße, die vom hinteren Elztal über den Rohrhardsberg nach Trieberg und Furtwangen und weiter auf die Baar führte. Dies wird durch den Bergrücken „Paßeck“ und durch die Flurnamen „Am Schlagbaum“ an der Grenze zwischen Yach und der Schonacher Gemarkung deutlich. Die heutige Hauptstraße im hinteren Prechtal bis zum Rohrhardsberg wurde erst im 18. Jahrhundert erschlossen.




    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung unter der Herrschaft des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch, dessen Grundbesitz im Elztal in verschiedene Meiertümer aufgeteilt war. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herren von Schwarzenberg als Vögte mit den Güter in Yach belehnt. Wilhelm von Schwarzenberg gab am 9. September 1293 die Güter an die Gebrüder Hübschmann von Elzach weiter. Es konnte nicht geklärt werden, wo die Vögte der Yacher Ortsherrschaft ihren Sitz hatten.
    Der Bau der Burganlage „Schlossbühl“ steht möglicherweise mit dem Bergbau in Verbindung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Flurnamen „Silberlöchle“ und „Fahr ins Loch“.

    1148 Erste Erwähnung des Adelsgeschlechts „von der Eich“ – quidam vir nobilis Cuono de Eicha vocatus.

    Zwischen 1291 – 1338 In verschiedenen Urkunden wird ein Konrad von der Eich als Zeuge erwähnt. Darunter zweimal jedoch als Verkäufer genannt. Am 11. Juni 1314 verkaufte er an den Freiburger Bürger Gutmann den Heuener eine Gült (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 91). Am 25. März 1338 veräußert Konrad von der Eich, Kirchherr zu Ballrechten, an Johans den Scherren Reben im Zähringer Bann (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 254). Ob es sich bei den letzten beiden Urkunden um denselben Konrad von Eich gehandelt hat, ist ungewiss, da er sonst als Ritter bezeichnet wurde. Zwischen den beiden Urkunden liegen 47 Jahre.


    Weblink:

    Quelle:

    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 531 → Yach (Elzach EM)

    Literaturhinweis:



Partner