Burg über dem Laubishof


 Alternativname(n)  
 Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
 Gemeinde  Burg (Kirchzarten)
 Entstehungszeit  Hochmittelalter
 Ersterwähnung  1341
 Burgentyp  Höhenburg
 Lage  Hügellage
 Erhaltungszustand  Burgstall, Burggraben
 Geografische Lage  47.97430/7.98364
 Höhenlage  457,4 m ü. NHN

Gemeinde Burg (Kirchzarten) und zwei unbekannte Burgstellen

Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


Beschreibung

Die Gemeinde Burg liegt im Dreisamtal ca. 1,5 km nordwestlich von Kirchzarten. Der auffallende Ortsname Burg leitet sich vermutlich von der keltischen Ringwallanlage Tarodunum ab, der wohl auch auf den 1301 belegten Flurnamen „Burgfeld“ hinweist. (KBFR Bd. 2,1, S. 170).
Auf der Gemarkung der Gemeinde Burg befinden sich nördlich zwei Burgstellen. Eine liegt oberhalb des Laubishofes auf einem Hügel mit einem Areal von ca. 10 x 10 m, der 1975 einen noch deutlich erkennbaren Graben das Burgareal vom Galgenbühl abtrennte. Lesefunde aus jüngster Zeit brachten Keramikscherben des 13. Bis 15. Jahrhunderts zum Vorschein. Die Burg lag an einer wichtigen Landstraße, die von Freiburg nach Villingen führte, wo eine Brücke über den Wagensteigbach querte.

Die zweite Burgstelle liegt ca. 300 m nordwestlich im Gewann Steinhalde auf einem Ausläufer des Galgenbühls auf 500 m ü. NN. Im 19. Jahrhundert sollen sich dort noch Mauerreste befundene haben. Im Osten deutet noch schwach im Gelände sichtbar sich ein Teil eines Grabens an. Neuzeitliche Keramikfunde deuten auf eine sekundäre Nutzung hin.  



Geschichte

1270 Im St. Märgener Berain wird der Besitz eines Hofguts hof ze Burg und due guot, due darin zinsent genannt. [2, S. 181]

1308 Das Zisterzienserkloster Tennenbach erhält von Gregor von Falkenstein den Zehnten in Burg. Dieser Zehnt war zuvor im Besitz des Klosters St. Gallen. [1, S. 81]

1341 Im Tennenbacher Güterbuch [3] wird ein Grundbesitz des Kloster in Burg Istud opidulum sett casalium situm est ob Friburg in dem tal prope castrum et infra wisnegge· genannt. Hierbei handelt es sich vermutlich um einen befestigten Getreidespeicher (Grangie) des Zisterzienserklosters, "die von einer mittelalterlichen Adelsburg zu unterscheiden ist" [1, S. 81].

1407 In Burg wird der Zoll erstmals urkundlich erwähnt.

1443 Vertrag zwischen den Gemeinden Villingen und Burg, dass die Leute von Burg gegen den Bezug des Zolls eine strasse, den weg und die bruck ze Burg, die da gat von Zarten bis zuo des smides huß under Wagen staige auf Ihre Kosten reparieren und instand zu halten haben. Hierbei handelt es sich um die Bücke beim Laubishof, die über den Wagensteigbach führt. Daraus geht hervor, dass die Burg unmittelbar mit der Zollstelle in Verbindung stand. [1, S. 79] [2, S. 36]

1502 Es wird des Burgers gut am Spitzenberg genannt. Heute Galgenbühl.

1544 In Burg wird an der Straße bei der Brücke über den Wagensteigbach erstmals ein Wirtshaus (Laubischer Hof) mit Herberge und Kapelle und 1598 eine Schmiede bezeugt. Bis 1900 Gasthaus zur Linde. [2, S. 37]

1661 In einem Urbar wird das sessgut des Hans Loubis im Wyswiler Grund an den Spitzenberg hinuff erwähnt. Mit dem sessgut könnte es sich um die Burgstelle oberhalb des Laubishofes gehandelt haben. Passend dazu auch die Lagebeschreibung und die Namenserwähnung einer Matte die loubysin … oben am thurn an der treisemen.

1662 wird Hans Loubis der würth ze Burge genannt.



Weblinks:

Quellen:

  1. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X, S. 79 → Burg (Kirchzarten, FR)
  2. Bernhard Mangei, 2003: „Herrschaftsbildung von Königtum, Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald. Untersuchungen zur Geschichte des Zartener Beckens von der merowingischen bis zur salischen Zeit“, Online: https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:1295/datastreams/FILE1/content
  3. GLA Karlsruhe 66 Nr. 8663,43 Tennenbacher Güterbuch → Burg: Online http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-4038166-1


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