Sasbach - Limburg
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- Hauptkategorie: Burgen
- Burgen im Landkreis Emmendingen
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Burg Limberg |
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Alternativname(n) | Limburg |
Landkreis | Emmendingen |
Gemeinde | Sasbach a. K. |
Entstehungszeit | um 1200 |
Ersterwähnung | 1215 - 1221 |
Burgentyp | Höhenburg |
Erhaltungszustand | Ruine |
Lage | Spornlage |
Geografische Lage | 48.14865/7.60181 |
Höhenlage | 259 m ü. NHN |
Sasbach a. K. - Limburg und Alte Limburg
Die "neue" Limburg
Die "neue" Limburg steht auf dem Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl, wo sie einen offenbar schon im Mittelalter eingerichteten Rheinübergang bewachte.
Die Ruine gibt noch eine Vorstellung von der Größe der mittelalterlichen Burganlage. Der Kernbereich umfasst ein Areal von 80 m Länge und 40 m Breite. Gegen Osten zum Bergrücken des Limbergs hin ist eine Niederung wohl künstlich als Zwinger gestaltet worden. Die Flanke nach Westen und die Nordseite liegen über den steilen Felsabstürzen zum Rhein. Hier sind in den letzten Jahrzehnten auch schon einige Teile abgestürzt. Der Zugang erfolgte wohl von Süden. Alte Ansichten aus dem 19. Jh. lassen hier Reste eines Torbogens erkennen. Durch ihn erreichte man einen ersten Burghof, der die ganze Rheinfront einzunehmen scheint. Eine zweite, höher gelegene Terrasse im nordöstlichen Viertel bildet offenbar einen zweiten Hof. Auf dem höchstgelegenen Teil im Südosten erhob sich über dem mutmaßlichen Eingang ein Bergfried.
Alte Limburg |
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Alternativname(n) | |
Landkreis | Emmendingen |
Gemeinde | Sasbach a. K. |
Entstehungszeit | 11. Jh. |
Ersterwähnung | 1078 |
Burgentyp | Höhenburg |
Erhaltungszustand | Ruine |
Lage | Spornlage |
Geografische Lage | 48.14745/7.60511 |
Höhenlage | 259 m ü. NHN |
Die Alte Limburg
Die sogenannte Alte Limburg befindet sich am südöstlichen Ende des Limbergs. Das Fundament und Sockel eines Rundturms steht an der Abbruchkannte über dem Steinbruch. Der Durchmesser des Turms im Außenmaß von 8,8 m und einer Mauerstärke von 3 m ist in einer Höhe von ca. 2,50 m erhalten. Im nördlichen Bereich des Turms befindet sich eine Wall-Graben-Anlage. Von dem Rundturm existiert heute nur noch etwa die Hälfte. Vor einigen Jahren ist ein Teil infolge einer Erosion abgestürzt. Eine Zeitliche Einordnung der Vorgängeranlage der Alten Limburg ist kaum möglich, da datierbare Funde fehlen. Ein Keramikfund aus dem Areal weist die Alte Limburg in das 8./9. Jahrhundert.
Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2022 Link: https://youtu.be/XzNNQmWTbwk |
Interessante Presseinformationen der Badischen-Zeitung:19.09.2009 Donnernd lösen sich Felsbrocken http://www.badische-zeitung.de/kreis-emmendingen/felssturz-in-sasbach-verklagt-kreis-die-landesregierung--47651329.html |
1078 | Die "Alte Limburg oben auf der Südspitze des Limbergs bildet offenbar das Bindeglied zwischen frühgeschichtlicher und mittelalterlicher Besiedlung des Berges. Es ist belegt, daß BERTOLD I. von Zähringen 1078 "die Limburg" bewohnte. Unbekannt ist, ob es sich dabei schon um die hier auf halber Höhe der Bergflanke über dem Rhein gelegene oder vielleicht noch um die ältere Anlage auf dem Hochplateau handelt. |
1215 | Die erste urkundliche Nachricht zur Ruine Limburg stammt aus der Zeit zwischen 1215 und 1221, als sich die Burg im Besitz der Grafen von Habsburg befand. Nach einer unbestätigten Überlieferung soll sie die Geburtsstätte von RUDOLF VON HABSBURG (1218) sein. Gegen Ende des 13. Jhs. sind die Grafen von Freiburg ihre Besitzer. Seither gab es ständige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Familien um den Besitz. |
1417 | Die besondere Bedeutung der Limburg liegt in ihrer Lage über dem Sasbacher Rheinübergang. Der "var zu Limperg" ist erstmals 1417 belegt, dürft aber schon seit alters bestanden haben. Die Fähr- und Zollrechte des Rheinüberganges waren eines der bedeutendsten Zubehöre der Limburg. Die Lage auf der Felsplattform vierzig Meter über dem Rhein macht die Beziehungen augenfällig. |
1423 | Richter Bertold von Staufen und das Lehngericht entscheiden, daß das Lehen Limburg, welches Dietrich von der Weitenmühle (Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiß der Stadt Haguenau [1]) innehatte, der Herrschaft Österreich heimfällt. (GLA KA 21 Nr. 4938, 1423 Juni 10) |
1457 | Nach dem Aussterben der Grafen von Freiburg ging die Burg endgültig in den Besitz an die Habsbuger. Und die langen Sreitigkeiten waren somit beendet. |
1496 | Ludwig Masmünster verkündet den Vergleich, der vor ihm und den königlichen Räten zwischen den Grafen Konrad und Georg von Tübingen und der Stadt Breisach in Betreff der Zollstreitigkeiten an der Fähre zu Limburg abgeschlossen worden ist. (GLA KA 21 Nr. 4939, 1496 März 19) |
1701 | Noch im 16. Jh. Ist die Burg als bewohnbar belegt. Der zeitpunkt ihres Niederganges und ihrer Zerstörung ist nicht bekannt. Vermutlich erfolgte diese im Zuge des Dreißigjährigen Krieges oder der darauffolgenden Feldzüge. 1701 wird sie als vollständig ruiniert bezeichnet. |
Quellen:
- → Dietrich von den Weitenmühlen (*1360 - †1425), Stammbaum auf Geneanet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=dietrich&n=von+den+weitenmuhlen
→ Johanna von Masmünster, Ehefrau von ∞ Dietrich von den Weitenmühlen, Stammbaum auf Geneantet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=johanna&n=von+masmunster
→ 1406 März. 19, April 20. Rapoldsteinisches Urkundenbuch im Zusammenhang mit der Burg Schafgießen und den dazu gehörigen Dörfern Wyhl und Wellingen. Seite 543 Nr. 709b, Seite 544 Nr. 710, Seite 545 Nr. 711, = https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558.item.r
→ Dietrich von der Weitenmühle hatte das Lehen Limburg bei Sasbach inne, dies fällt am 10. Juni 1423 an die Herrschaft Österreich zurück: Urkunde GLA KA 21 Nr. 4938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1432789-1
→ Siegel des Dietrich von der Weitenmühle zwischen 1396 – 1431: Sigilla numérique des sceaux conservés en France Online http://www.sigilla.org/sceau-type/dietrich-weitenmuhle-sceau-1396/1431-93112
→ Spruchbrief (der sogenannte lange Spruchbrief) über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 6720 / 12. Februar 1424) Die Siegler dieser Urkunde sind Dietrich von der Weitenmühle (viermal, einmal unten und dreimal an der Seite) und sein Schwager oder Schwiegervater Ulman von Masmünster.
→ Dietrich von der Weitenmühle stammte aus einer reichen mährischen Familie, die in Bidschower in Böhmen die Burg Weitenmühlen in ihrem Besitz hatten. Wie schon sein Vater Stislaw (Stanislas II. von den Weitenmühlen), war Dietrich Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiss der Stadt Haguenau (Elsass).
Text/Fotos/Scans: Hans-Jürgen van Akkeren
Stiche und Postkarte mit der freundlichen Unterstützung durch
Dr. med. E. Bühler
(Burg Sponeck - Jechtingen)
79235 Vogtsburg-Oberrotweil