Schloss Kranzenau


 Alternativname(n)  Granznau (1761)
 Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
 Gemeinde  Bötzingen
 Entstehungszeit  Anfang 15. Jh.
 Ersterwähnung  1428
 Burgentyp  Niederungsburg
 Lage  Wasserburg
 Erhaltungszustand  Burgstall
 Geografische Lage  48.06557/7.71898
 Höhenlage  188 m ü. NHN

Bötzingen (Oberschaffhausen) – Schloss Kranzenau und Burgstall Seelenberg

ehemalige Burgstelle, nichts mehr erkennbar





Beschreibung

Die Gemeinde Bötzingen liegt am südöstlichen Rand des Kaiserstuhls und besteht aus zwei Siedlungskernen, mit dem südwestlich anschließenden ehemaligen Oberschaffhausen. Auf der Gemarkung Oberschaffhausen befanden sich mehrere Burgen.

In den Wiesen südöstlich von Oberschaffhausen bei den Gewannen „Stegmatten“ und „Schlossmatten“ zwischen dem Mühlbach und dem Riedkanal, in der Nähe der Brücke, die über den Riedgraben führt, befand sich die Wasserburg Kranzenau. Die Gewannnamen „Steinmatten“, „Herrenweg“ und „Weiermatten“ weisen auf die Burgstelle hin.

In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die letzten Überreste der Niederungsburg, die möglicherweise von Wassergräben umgeben war, beim Bau der Industrieanlage Pegu zerstört.

Geschichte

Der Ort Bötzingen wird erstmals im Jahr 769 in Betzinger marca erwähnt. Hesso von Eichstetten ließ zwischen 1057 und 1072 eine Kapelle vom Basler Bischof Berenger weihen, die er unter anderem mit einer Hufe in der Mark Bötzingen ausstatten ließ. Ab dem 13. Jh. benennen sich mehrere Personen nach dem Ort Bötzingen: 1262 Heinricus de Wagenstat natus quondam Burchardi militis de Bezzingen, Sohn des Ritters Burkhard von Bötzingen und Uolrich von Bezzingen und Heeslin un Heinifon Bezzingen, die vermutlich Freiburger Bürger waren.

Der Ort Oberschaffhausen wird erstmals am 27. Januar 1148 in einer Urkunde des Papst Eugens III. erwähnt. Darin werden die Rechte des Klosters St. Ulrich bestätigt, zu denen auch ein Hof curtem de Scafhusen in Schaffhausen gehörte. 1239 werden die Herren von Schaffhausen erstmals erwähnt, als Rudolf II. und Burkard von Üsenberg den beiden Brüdern Heinrich und Friedrich von Schaffhausen ihre Besitzungen zu Dottighofen für 60 Mark verkaufen. Vermutlich war die Burg im Gewann Seelenberg im Besitz der Herren von Schaffhausen.

Die Grafen von Freiburg besaßen im 13. Jahrhundert in Bötzingen die Herrschaftsrechte, die sie als Erben der Zähringer erhalten hatten. Diese vergaben sie im 14. Jahrhundert zur Hälfte an die Freiburger Familie Snewlin und Morser zu Lehen. Die andere Hälfte teilten sich mehrere Mitglieder der Familien Snewlin und Falkenstein. Um das Jahr 1400 gelangte der Besitz der Grafen von Freiburg in die Hände der österreichischen Herzöge, die nunmehr als Oberlehensherren im Ort wirkten. 1477 musste Palus Morser die Besitzungen an den Markgrafen von Baden verkaufen.

Über die Entstehungszeit und die ersten Besitzer der Burg Kranzenau liegen keine Erkenntnisse vor. Anfang des 14. Jahrhunderts wird In Scafhvsesen an der Stelle vnd ze Betzingen bi der bvrk I mans mat eine Nachricht überliefert, womit vermutlich die Burg Kranzenau gemeint war. 1428 wird die Burg Kranzenau erstmals urkundlich erwähnt.

Die Familie Kotz, eine Linie des weitverzweigten Adelsgeschlechts der Snewli von Freiburg, war seit Beginn des 15. Jahrhunderts im Besitzt der Burg Kranzenau. → Kindler von Knobloch, OBG, Bd. 2: Dietrich Kotz nannte sich ab 1409 Kotz von Krantznow, Ratsmitglied in Freiburg 1397, 1409, 1413, 1426 und 1427, Bürgermeister von Freiburg 1409 und 1412. Sein Sohn Conrad Kotz von Kranzenau 1428, trat für zwölf Jahre in den Dienst des Markgrafen Bernhard I. Baden. Sein Sohn Conrad der Jüngere nannte sich 1483 Snewli von Kranznau. Die Burg befand sich bis zum Ende des 16. Jahrhundert im Besitz der Familie Kotz von Kranzenau. Nachdem die Familie Kotz von Kranzenau erlosch, ging der Besitz an die Snewlin Bernlapp von Bollschweil über, → 1636 Gerorg Snewlin von Kranznau, genannt Bernlapp von Bollschweil.

 

 

Weblinks:

Quellen:

  1. Adolf Poinsignon „Ödungen und Wüstungen im Breisgau“ in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 41 / NF 2 (1887), → Kranzenau S. 363. Online https://archive.org/details/zeitschriftfrdi16langoog/page/363/mode/2up?view=theater&q=kranzenau
  2. Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: A – K. Nördlicher Teil. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 14). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7364-X → S. 38 Bötzingen (FR)
  3. Friedrich Hefele Freiburger Urkundenbuch 1940, Bd. 1, Nr. 189: Online https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/3624524
  4. Friedrich Hefele Freiburger Urkundenbuch 1940, Bd. 1, Nr. 311: Online https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/3624642
  5. Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.], Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905: Online https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1898bd2/0359/image,info


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