Höhenburg

  • Nimburg - Burg Nimburg

    Burg Nimburg
    Burgstelle Nimburg - Luftaufname Hans-Jürgen van Akkeren
    Luftbildaufname H-J van Akkeren
     Alternativname(n)  
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Nimburg
     Entstehungszeit  11. Jhd.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.10312/7.77705
     Höhenlage  235,8 m ü. NHN

    Gemeinde Nimburg - Burg Nimburg

    Burgstelle erkennbar, keine Ruinenreste

     

    Lage

    Die Burg stand auf dem nördlichen Ende des Nimbergs, auf ca. 236 Meter Höhe. Dieser langgestreckte Höhenzug liegt im Norden der Freiburger Bucht zwischen der Dreisam und der Glotter.

    Der Name Nimburg zeigt einen echten Burgnamen an. Siedlungen mit dem Namen -burg (wie z.B. Straßburg, Offenburg, Nimburg, Freiburg, Neuenburg) verdanken ihren Ortsnamen nicht von einer Adelsburg, sondern von einer damals im Gelände ablesbaren vormittelalterlichen Besiedlung oder einem spätrömischen Kastell. Der älteste Teil der Siedlung Nimburg hat sich vermutlich im Umfeld der Bergkirche befunden und ist in die Zeit vor die Jahrtausendwende zu datieren, noch bevor die Grafen von Nimburg sich hier nieder ließen. Die Siedlung des heutigen Nimburgs ist den Grafen von Nimburg zuzurechnen.

    Die Grafen von Nimburg erhielten den Grafentitel im Zusammenhang mit dem Investiturstreit, also noch vor 1094. Vermutlich errichteten sie die Burg noch im 11. Jh. mit Erlangung des Grafentitels. Es ist nicht bekannt wie die Adelsfamilie von Nimburg den namengebenden Ort erworben hat. Ebenso unklar bleibt, wie die Herrschaft und ihre Rechte ausgesehen haben. Auf dem Nimberg hat sich ein Kloster der Augustinermönche befunden, das an der Stelle der Bergkirche gestanden hat. Die Vermutung liegt nahe, dass die Grafen von Nimburg vor 1200 das Kloster gestiftet haben. Die heutige Kirche ist auf den Resten einer romanischen Kirche erbaut und hat eine ungewöhnliche N-S Ausrichtung. Es wird vermutet, dass der kirchlich-klösterliche Komplex Mauerzüge aufweist, die aus römischer Zeit stammen. Darum wird an diesem Platz eine frühmittelalterliche Kirche angenommen. Jüngste archäologische Untersuchungen lassen an dieser Stelle sogar einen hölzernen Bau aus merowingischer Zeit vermuten.

    stammtafel_grafen_von_nimburg 
    Stammtafel der Grafen von Nimburg, 1:1 nach Kindler von Knobloch,
    Oberbadisches Geschlechterbuch, dritter Band Heidelberg 1919

     

    Geschichte

    977 Ein Weiler Nimburg mit Kirche wird in einer Urkunde Kaiser Otto II. genannt. Diese Urkunde ist allerdings eine Fälschung aus dem Kloster Murbach des 12. Jh.

    11. Jh.      Seit dem 11. Jh. ist der Ort Nimburg Namengeber und Herrschaftsmittelpunkt der Adelsfamilie von Nimburg. Zwischen 1087 und 1200 wurden sie in Zahlreichen Urkunden als Zeugen aufgeführt. Seit 1094 tragen sie den Grafentitel.

    1094 Erlewin von Nimburg erhält den Grafentitel.

    11. Jh. Die Grafen von Nimburg werden ebenso wie die Herren von Üsenberg zu der im Breisgau weitverzweigten Familie der Hessonen gezählt.

    1148 In Riegel verfügen die Grafen von Nimburg über Güter und Herrschaftsrechte.

    1189 Graf Berthold III. von Nimburg nahm an der Seite Friedrich Barbarossa am 3. Kreuzzug teil.

    1200 Die Grafen von Nimburg (Berthold III. und dessen Sohn Berthold IV.) verkaufen ihren gesamten Besitz an den Bischof von Straßburg und begeben sich auf den 4. Kreuzzug. Sie kehren nie wieder zurück. Somit endete die Geschichte der Grafen von Nimburg.

    1214 König Friedrich II. bestätigte dem Straßburger Bischof den Besitz des Hofes zu Riegel und weist somit die Ansprüche des Zähringer Herzogs zurück. Demnach müssen die Grafen von Nimburg eine wichtige Position in Riegel besessen haben, denn in der Urkunde von 1214 wird von einer curtis in Riegel und einer advocatia der Kirche gesprochen. Demnach verfügten die Grafen von Nimburg über Patronat und Gerichtsrechte in Riegel.

    1265 Nach einer Fede zwischen dem Grafen Konrad I. von Freiburg und dem Markgrafen Heinrich von Hachberg um das Nimburger Erbe, wird dem Grafen von Freiburg neben alten Zähringer Besitzungen auch das guot (...) grave Bertholdes von Núwenburg zugesprochen. Seit dem Interregnum vergrößerte sich die Konkurrenz zwischen den Markgrafen von Hachberg und den Grafen von Freiburg. Beide sahen sich als legitimierte Erben der alten Zähringer Linie und beanspruchten daher die Landgrafschaft Breisgau. Dabei spielte Nimburg als alter Grafensitz eine wichtige Rolle. So gelangte auch der alte Besitz der Nimburger Grafen, das Dorf Hecklingen an den Grafen Konrad I. von Freiburg. Vermutlich ließ Graf Konrad I. von Freiburg als Zeichen der Machtausbreitung in den nördlichen Breisgau hinein zwischen 1265 und 1272 die Festung Lichteneck über dem Dorf Hecklingen erbauen.

    1316 Die Herrschaft und Burg Nimburg werden urkundlich als Besitz des Grafen Egen von Freiburg genannt, als dieser sie seinem Sohn übergibt. Mit der Herrschaft Hecklingen, Burg und Herrschaft Nimburg und den Vogteien St. Ulrich und Sölden verfügen die Grafen von Freiburg über die wesentlichen Bestandteile der ehemaligen Nimburger Herrschaft.

    1351 Neben der Burg und Herrschaft Lichteneck verfügt die Gräfin Anna von Freiburg auch über die Burg Nimburg.

    1368 Graf Egen II. von Freiburg verpfändet die Burg Nimburg an seine Nichte Gräfin Klara von Tübingen-Lichteneck.

    1456 Ein Nimburger Urbar verzeichnet landwirtschaftliche Nutzung im Bereich des Burgareals, das guetter in der burg und darumb, ein gertlin und Reben uff der Burg nennt. Vermutlich ist zu der Zeit die Burg bereits längst abgegangen.

    1465

     

    Gräfin Anna von Tübingen-Lichteneck und ihre Söhne verkaufen dem Karle Marggrafen zuo Baden die zwei doerfere Numburg und Bottingen.
    Markgraf Karl von Baden stiftet auf dem Nimberg bei der Bergkirche das Antoniterpräzeptorei.

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006

    Ausschnitt Nimburg - Burg und Kirche aus der Landtafel von ca. 1587 - LAD KA H Eichstetten 2
    Ausschnitt Nimbúrg, Burg und Kirche, aus der Landtafel von ca. 1587 (Generallandesarchiv Karlsruhe, Signatur: H Eichstetten/2)
    Quelle: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1700495-1

    Burgstelle_Nimburg_2000  Sicht_auf_Breisgauer_Bucht_2000
    Links, Burgstelle Nimburg, rechts Blick auf die Breisgauer Bucht.

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2000


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/GPisgLOEwvg

    Fotos: H-J van Akkeren 2000

     


     

  • Riegel - Burg Riegel

    Burg Riegel
    Burg und Michaelskapelle Riegel am Kaiserstuhl - Luftbuldaufname Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Luftbildaufname Hans-Jürgen van Akkeren 2014
     Alternativname(n)  castro Riegol
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Riegel
     Entstehungszeit  anfang 11. Jh.
     Ersterwähnung  zwischen 1152-1171
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.14733/7.75216
     Höhenlage  241 m ü. NHN

    Riegel - Burg Riegel (castro Riegol)

     

     

    Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste. Kapelle erhalten.

     

    Lage

    Die Burgstelle befindet sie südlich von Riegel in 241 m Höhe auf dem heutigen Michaselsberg, einem Ausläufer des Kaiserstuhlmassivs.
    Riegel bildete zusammen mit Sasbach das Zentrum des umfangreichen Königs- und Reichsgutkomplexes im Breisgau, des Kaiserstuhls und seiner Umgebung.

    Über die Gestalt und Baugeschichte der Burg lässt sich heute keine verbindliche Aussage treffen. Vermutlich wurde die Burg Riegel von den Zähringer Herzögen Mitte des 12. Jh. als Vögte des Klosters Einsiedeln durch dessen Auftrag erbaut. In der Literatur wird unter Verweis archäologischer Funde eine hallstattliche oder merowingerzeitliche Befestigung angenommen. Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Sie wird eindeutig im Jahre 1399 letztmals genannt.

    Die mittelalterliche Burganlage gliederte sich in drei ablesbare Bereiche ab: den kegelstumpfförmigen Burgberg, heute Kapellenberg, sowie die vordere und hintere Burg. Die Gräben wurden rund um den Kapellenberg angelegt und somit der Burgplatz aus dem Areal herausmodelliert. Die Ringmauer hat sich weitgehend erhalten.

    Seit 1465 erhebt sich die weithin sichtbare Michaelskapelle über den Resten der abgegangen Hauptburg. Den ältesten Teil der Kapelle bildet der spätgotische Chor. Das Langhaus stammt aus der Zeit des Umbaus des frühen 18. Jh. Ob die St. Michaelskapelle schon in der Burg einen Vorgänger hatte, bleibt offen. Denn die Annahme, dass die Kapelle auf dem Michaelsberg stand, wie es in der älteren Ortsgeschichte beschrieben wird, erbringt ebenso wenig einen Beleg dafür, wie die Lokalisierung der im 10. Jh. genannten Michaelskirche zu Riegel. Es ist möglich, dass die Michaelskirche zuvor an anderer Stelle gestanden hat.

    Geschichte

    762 Nach einer wohl im 12. Jh. verfälschten oder gefälschten Urkunde stattete Bischof Heddo von Straßburg laut seinem Testament sein Eigenkloster Ettenheimmünster mit Güter in Riegel aus.

    781 Eine Hildegrund überträgt ihre Güter in der villa Riegel an die einige Jahre zuvor gegründete Abtei Lorsch.

    9. Jh. In Riegel und Sasbach werden Königshöfe angenommen. Sie sind Stationen des Kaiser Karl III. und Kaiser Otto III.

    862 König Ludwig der Deutsche überträgt seinem Sohn die Orte Riegel und Endingen.

    10. Jh. Die Abtei Einsiedeln erlangte zahlreiche Güter im Bereich des alten Kaiserstühler Reichsgutkomplexes: die curtis Riegel mit dem loca Endingen, Wöllingen (einer abgegangen Siedlung bei Wyhl), Kenzingen, Teningen, Burkheim, Bahlingen, Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg, Kirchzarten, Liel, Tutschfelden, Riedlingen und Unterbirken. Diese Güter stammten aus dem Besitz eines Grafen Guntram, den König Otto I. 952 auf dem Augsburger Reichstag beschlagnahmen ließ.

    10. Jh. Eine Einsiedler Handschrift nennt die Martinskirche zusammen mit den anderen Kirchen zu Riegel, St. Michael, St. Maria und St. Stephan. Diese vier Kirchen bestanden nebeneinander und stehen für die verschiedenen Grundherrschaften und Siedlungskerne, die in Riegel bestanden haben.

    1004 Riegel wird in einem Diplom König Heinrichs II. als curtis regii quondam iuris, als ein ehemaliger Königshof bezeichnet. Die Riegeler curties übernahm offenbar auf Grund ihrer ehemaligen Qualität als königlicher Hof im Reichsgutkomplex die Funktion einer Verwaltungszentrale für die Breisgaues Güter des schwäbischen Klosters. Der Fronhof des grundherrschaftlichen Höfeverbands stand an der Stelle des heutigen Friedhofs, auf der Flur dem Fronhofbuck.

    1148 In Riegel verfügen die Grafen von Nimburg über Güter und Herrschaftsrechte.

    11. Jh. Als Vögte des Klosters Einsiedeln in Riegel werden ein Dietrich und danach sein Sohn Hesso genannt. Dieser Hesso wird zu der im Breisgau weitverzweigten Familie der Hessonen gezählt. Zu den Nachfahren dieser Hessonen werden die Grafen von Nimburg und die Herren von Üsenberg eingestuft.

    1094 Durch Zuwendungen eines Dietrich gelangte das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen zu Güter in Riegel. Dieser Dietrich ist möglicherweise identisch mit dem Dietrich von Emmendingen. Wahrscheinlich war er Ministeriale der Grafen von Nimburg.

    12. Jh. Ersterwähnung der Burg Riegel. Anlässlich eines Aufenthalts (zwischen 1152 und 1171) Herzog Bertolds IV. von Zähringen und seinem Sohn in castro Riegol wird die Burg erstmals erwähnt. Der Herzog vollzog eine Schenkung seines Ministerialen Werner von Roggenbach und dessen Söhne an das Kloster Tennenbach. Dieser Werner von Roggenbach ist wahrscheinlich als Burgherr des Zähringer Herzogs in Riegel eingesetzt worden. Werner von Roggenbach ist mehrfach als Zeuge bei Rechtsakten des Herzogs in Erscheinung getreten. Wie die Herzöge von Zähringen in Riegel zu Besitz kamen, bleibt unklar. Wahrscheinlich vor 1161 über die Einsiedler Vogtei, welche die Zähringer auf die Roggenbacher als Untervögte übertragen hatten.

    1200 Die Grafen von Nimburg verkaufen ihre Herrschaft zu Riegel an den Bischof von Straßburg und beteiligen sich als Kreuzfahrer und Tempelritter am vierten Kreuzzug.

    1214 König Friedrich II. bestätigte dem Straßburger Bischof den Besitz des Hofes zu Riegel und weist somit die Ansprüche des Zähringer Herzogs zurück. Demnach müssen die Grafen von Nimburg eine wichtige Position besessen haben, denn in der Urkunde von 1214 wird von einer curtis in Riegel und einer advocatia der Kirche gesprochen. Demnach verfügten die Grafen von Nimburg über Patronat und Gerichtsrechte in Riegel.

    1218 Nach dem Tod des letzten Zähringer Herzogs, übernehmen die Üsenberger die Rechte der Burg auf dem Michaelsberg, sowie auch die Rechte an dem abgegangen Ort Niedingen zwischen Riegel und Kenzingen.

    1238 Nachweislich sind die Üsenberger seit 1238 Burgherren in Riegel. Burkhard und Rudolf urkundeten in castro Rieggol anlässlich eines Verkaufs und einer Schenkung von Kirchen und Gütern an das 1227 gegründete Zisterzienserkloster Wettingen.

    1240 Riegel wird für die Üsenberger eine wichtige Herrschaftsposition, von der sie aus das Kloster Wonnental und die Stadt Kenzingen gründeten. Um 1240 ruft Rudolf von Üsenberg im Weiler Niedingen ein Frauenkloster ins Leben und stattet es mit Holzungsrechten und dem Patronat zu Amoltern, sowie dem Recht zum Bau von Mühlen, Grundbesitz und Einkünften in Kenzingen aus. Dieses Kloster in Niedingen verlegt Rudolf von Üsenberg später nach Kenzingen und gehörte 1244 dem Dominikanerorden an, wurde dann aber 1248 Zisterze und unterstand den Äbten von Tennenbach und Salem. Befürworter für diese Änderung war neben Rudolf von Üsenberg, der Bischof Heinrich II. von Straßburg, denn beide standen politisch im Kampf gegen den Kaiser Friedrich II. von Staufen.

    1249 Burkhard und Rudolf II. von Üsenberg beurkunden auf der Burg Riegel die Stadtgründung von Kenzingen.

    1286 Im Jahre 1286 urkundeten die Söhne der Brüder Burkhard II. und Rudolf II. von Üsenberg, Hesso IV. und Rudolf III.in Wonnentaler Angelegenheiten auf ihrer Burg in Riegel castro nostro Riegol.

    1291 Die Herrschaft der Üsenberger teilt sich. Als Bestandteil der nunmehr oberen Herrschaft fällt Riegel an Hesso IV. von Üsenberg. Nachfolger im Besitz der Burg und dem Ort Riegel wird später Burkhart III.

    1336 Burkhart III. von Üsenberg häufte so viele Schulden an, das nach seinem Tod sein Schwager und Vormund Markgraf Heinrich IV. von Hachberg dem Rat und der Gemeinde von Endingen und den Bürgern von Freiburg die Burgen und Herrschaft Höhingen und Riegel zusammen mit Dorf, Höfe und Mühle, Dorf Eichstätten, die Leute zu Bahlingen und Forchheim verpfändete, mit der Auflage über Endingen, Riegel und Höhingen nicht weiter zu verfügen.

    1346 Johann von Üsenberg öffnet dem Rat und den Bürgen von Freiburg die Burg Riegel. Er stelle gleiches für Endingen und Höhingen in Aussicht, wenn diese an ihn gefallen sind.

    1355 Nachdem Johann Malterer den Fronhof zu Riegel vom Kloster Einsiedeln gekauft hatte, ging von den Snewelin Burg und Dorf mit der Mühle an die Familie Malterer über, nachdem 1353 Johann Malterer den Fronhof zu Riegel bereits gekauft hatte. Diese Herrschaft Riegel, bestehend aus Fronhof, Burg und Dorf, ging später an die Enkel Martin Malterer über, darunter auf Graf Konrad von Tübingen-Lichteneck, dessen Vater mit der Tochter Martin Malterer, Verena, verheiratet gewesen war.

    1356 Johann von Üsenberg gelang es nicht, Burg und Dorf zu Riegel zu halten. Er sah sich gezwungen Burg und Dorf Riegel an Johann Snewlin, sowie an Dietrich von Falkenstein zu verkaufen. Snewelin hatte später (1358) auch in Neuershausen üsenbergisches Lehen inne und auch als solches seit 1345 einen Hof in Riegel, wohl die üsenbergische curia.
    Über die Burg und Dorf Riegel schloss der Sohn Hesse mit der Stadt Freiburg ein ewiges Bündnis.

    1399 Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Die wird im Jahre 1399 letztmals eindeutig genannt. Danach soll sie entweder verfallen sein und von den Herren von Blumeck abgebrochen oder im Bauernkrieg zerstört worden sein.

    1407 Hanmann Snewlin von Landeck kaufte sich in die Herrschaft ein. Dabei wurde der gesamte Komplex des Dorfes Riegel und einem Burgstall beschrieben.

    1484 Über das Ende der Burg Riegel ist nichts bekannt. Im Jahre 1484 wird eine Dorfordnung erwähnt, die eine geweihte und vom Papst zugelassene Kapelle nennt. Diese lässt annehmen, dass die Burg anlässlich des Kapellenbaus im 15. Jh. bereits nicht mehr bestanden hat.
       

    Quelle: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, Nördlicher Teil Halbband L-Z, Alfons Zettler / Thomas Zotz - Thorbecke Verlag 2006 

    Burg_Michaelskapelle_Riegel_2000 (1)  Burg_Michaelskapelle_Riegel_2000 (2)
    Michaelskapelle Riegel
    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren 2000


    Video: Hans-Jürgen van Akkeren
    Link: http://youtu.be/CTf1BC3R5MY

     


     

  • Sasbach - Limburg

    Burg Limberg
    Burgruine Limburg bei Sasbach a. Kaiserstuhl

     Alternativname(n)  Limburg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Sasbach a. K.
     Entstehungszeit  um 1200
     Ersterwähnung  1215 - 1221
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.14865/7.60181
     Höhenlage  259 m ü. NHN

    Sasbach a. K. - Limburg und Alte Limburg

     

    Die "neue" Limburg


    Die "neue" Limburg steht auf dem Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl, wo sie einen offenbar schon im Mittelalter eingerichteten Rheinübergang bewachte.

    Die Ruine gibt noch eine Vorstellung von der Größe der mittelalterlichen Burganlage. Der Kernbereich umfasst ein Areal von 80 m Länge und 40 m Breite. Gegen Osten zum Bergrücken des Limbergs hin ist eine Niederung wohl künstlich als Zwinger gestaltet worden. Die Flanke nach Westen und die Nordseite liegen über den steilen Felsabstürzen zum Rhein. Hier sind in den letzten Jahrzehnten auch schon einige Teile abgestürzt. Der Zugang erfolgte wohl von Süden. Alte Ansichten aus dem 19. Jh. lassen hier Reste eines Torbogens erkennen. Durch ihn erreichte man einen ersten Burghof, der die ganze Rheinfront einzunehmen scheint. Eine zweite, höher gelegene Terrasse im nordöstlichen Viertel bildet offenbar einen zweiten Hof. Auf dem höchstgelegenen Teil im Südosten erhob sich über dem mutmaßlichen Eingang ein Bergfried.

     

     

     

     

     

     

     

     

    Alte Limburg
    Alte Limburg bei Sasbach a.K_1

     Alternativname(n)  
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Sasbach a. K.
     Entstehungszeit  11. Jh.
     Ersterwähnung  1078
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Spornlage
     Geografische Lage  48.14745/7.60511
     Höhenlage  259 m ü. NHN

    Die Alte Limburg

    Die sogenannte Alte Limburg befindet sich am südöstlichen Ende des Limbergs. Das Fundament und Sockel eines Rundturms steht an der Abbruchkannte über dem Steinbruch. Der Durchmesser des Turms im Außenmaß von 8,8 m und einer Mauerstärke von 3 m ist in einer Höhe von ca. 2,50 m erhalten. Im nördlichen Bereich des Turms befindet sich eine Wall-Graben-Anlage. Von dem Rundturm existiert heute nur noch etwa die Hälfte. Vor einigen Jahren ist ein Teil infolge einer Erosion abgestürzt. Eine Zeitliche Einordnung der Vorgängeranlage der Alten Limburg ist kaum möglich, da datierbare Funde fehlen. Ein Keramikfund aus dem Areal weist die Alte Limburg in das 8./9. Jahrhundert.

     


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2022
    Link: https://youtu.be/XzNNQmWTbwk
     

    Interessante Presseinformationen der Badischen-Zeitung:

    19.09.2009 Donnernd lösen sich Felsbrocken
    http://www.badische-zeitung.de/sasbach/donnernd-loesen-sich-felsbrocken--19800476.html

    20.07.2011 Felssturz in Sasbach: Verklagt Kreis die Landesregierung?
    http://www.badische-zeitung.de/kreis-emmendingen/felssturz-in-sasbach-verklagt-kreis-die-landesregierung--47651329.html



    1078 Die "Alte Limburg oben auf der Südspitze des Limbergs bildet offenbar das Bindeglied zwischen frühgeschichtlicher und mittelalterlicher Besiedlung des Berges. Es ist belegt, daß BERTOLD I. von Zähringen 1078 "die Limburg" bewohnte. Unbekannt ist, ob es sich dabei schon um die hier auf halber Höhe der Bergflanke über dem Rhein gelegene oder vielleicht noch um die ältere Anlage auf dem Hochplateau handelt.

    1215 Die erste urkundliche Nachricht zur Ruine Limburg stammt aus der Zeit zwischen 1215 und 1221, als sich die Burg im Besitz der Grafen von Habsburg befand. Nach einer unbestätigten Überlieferung soll sie die Geburtsstätte von RUDOLF VON HABSBURG (1218) sein. Gegen Ende des 13. Jhs. sind die Grafen von Freiburg ihre Besitzer. Seither gab es ständige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Familien um den Besitz.

    1417 Die besondere Bedeutung der Limburg liegt in ihrer Lage über dem Sasbacher Rheinübergang. Der "var zu Limperg" ist erstmals 1417 belegt, dürft aber schon seit alters bestanden haben. Die Fähr- und Zollrechte des Rheinüberganges waren eines der bedeutendsten Zubehöre der Limburg. Die Lage auf der Felsplattform vierzig Meter über dem Rhein macht die Beziehungen augenfällig.

    1423 Richter Bertold von Staufen und das Lehngericht entscheiden, daß das Lehen Limburg, welches Dietrich von der Weitenmühle (Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiß der Stadt Haguenau [1]) innehatte, der Herrschaft Österreich heimfällt. (GLA KA 21 Nr. 4938, 1423 Juni 10)

    1457 Nach dem Aussterben der Grafen von Freiburg ging die Burg endgültig in den Besitz an die Habsbuger. Und die langen Sreitigkeiten waren somit beendet.

    1496 Ludwig Masmünster verkündet den Vergleich, der vor ihm und den königlichen Räten zwischen den Grafen Konrad und Georg von Tübingen und der Stadt Breisach in Betreff der Zollstreitigkeiten an der Fähre zu Limburg abgeschlossen worden ist. (GLA KA 21 Nr. 4939, 1496 März 19)

    1701 Noch im 16. Jh. Ist die Burg als bewohnbar belegt. Der zeitpunkt ihres Niederganges und ihrer Zerstörung ist nicht bekannt. Vermutlich erfolgte diese im Zuge des Dreißigjährigen Krieges oder der darauffolgenden Feldzüge. 1701 wird sie als vollständig ruiniert bezeichnet.

     

     Sasbach Limburg_1
    Postkarte von 1910

     Sasbach Limburg_2
    Limburg, Foto aus dem Jahr 2000 an der Stelle des alten Rheinübergangs

    Sasbach Limburg_3
    Limburg, Foto aus dem Jahr 2000

     Burg Limburg Mai 2013
    Limburg, Foto Mai 2013

    Sasbach Limburg_4
    alter Stahlstich - von Ch. Kreutzberger - vermutlich 19. Jh.

     Mai 2013 - fehlendes Mauereck
    Limburg, Foto Mai 2013 - abgestürzte Mauerecke


    Sasbach Limburg_5

    alter Stahlstich

    Sasbach Limburg_1
    Litographie Burg Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl
    Rekonstruktion von F. Maeher
    (Fehlinterpretation!)

    Neue Limburg bei Sasbach a.K
    Limburg, Foto Mai 2019

     

    Alte Limburg bei Sasbach a.K_1

    Alte Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl.
    Rest des Turmsockels über dem Steinbruch.
    Südöstliches Ende des Limbergs.

    Foto Mai 2019

    Alte Limburg Turmsockel bei Sasbach a.K_2

    Alte Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl.
    Rest des Turmsockels über dem Steinbruch.
    Südöstliches Ende des Limbergs.

    Foto Mai 2019

     

    Quellen:

    1. → Dietrich von den Weitenmühlen (*1360 - †1425), Stammbaum auf Geneanet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=dietrich&n=von+den+weitenmuhlen
      → Johanna von Masmünster, Ehefrau von ∞ Dietrich von den Weitenmühlen, Stammbaum auf Geneantet. Online: https://gw.geneanet.org/jfriedel?lang=en&iz=68&p=johanna&n=von+masmunster
      → 1406 März. 19, April 20. Rapoldsteinisches Urkundenbuch im Zusammenhang mit der Burg Schafgießen und den dazu gehörigen Dörfern Wyhl und Wellingen. Seite 543 Nr. 709b, Seite 544 Nr. 710, Seite 545 Nr. 711, = https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9401047h/f558.item.r
      → Dietrich von der Weitenmühle hatte das Lehen Limburg bei Sasbach inne, dies fällt am 10. Juni 1423 an die Herrschaft Österreich zurück: Urkunde GLA KA 21 Nr. 4938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1432789-1
      → Siegel des Dietrich von der Weitenmühle zwischen 1396 – 1431: Sigilla numérique des sceaux conservés en France Online http://www.sigilla.org/sceau-type/dietrich-weitenmuhle-sceau-1396/1431-93112
      → 
      Spruchbrief (der sogenannte lange Spruchbrief) über die hohe Gerichtsbarkeit zu Schliengen. (GLA KA 21 6720 / 12. Februar 1424) Die Siegler dieser Urkunde sind Dietrich von der Weitenmühle (viermal, einmal unten und dreimal an der Seite) und sein Schwager oder Schwiegervater Ulman von Masmünster.
      → Dietrich von der Weitenmühle stammte aus einer reichen mährischen Familie, die in Bidschower in Böhmen die Burg Weitenmühlen in ihrem Besitz hatten. Wie schon sein Vater Stislaw (Stanislas II. von den Weitenmühlen), war Dietrich Unterlandvogt im Elsass und kaiserlicher Schultheiss der Stadt Haguenau (Elsass).

    Text/Fotos/Scans: Hans-Jürgen van Akkeren

    Stiche und Postkarte mit der freundlichen Unterstützung durch

    Dr. med. E. Bühler
    (Burg Sponeck - Jechtingen)
    79235 Vogtsburg-Oberrotweil

     


     

  • Sitzenkirch - Sausenburg

    Sausenburg


     Alternativname(n)  Burg Sausenberg,
     castri Susenberk (1246)
     Landkreis  Lörrach
     Gemeinde  Sitzenkirch
     (Kandern)
     Entstehungszeit  vor 1240 (13. Jh.)
     Ersterwähnung  1246
     Burgentyp  Höhenburg
     Erhaltungszustand  Ruine
     Lage  Gipfellage
     Geografische Lage  47.73808/7.68916
     Höhenlage  657 m ü. NHN

    Sitzenkirch - Sausenburg

    gut erhaltene Burgruine

     


    Die Burg steht heute auf dem Gemeindegebiet Kandern, Stadtteil Sitzenkirch.
    Östlich davon liegt die Gemeinde Malsburg-Marzell.

    Geschichte

    Anfang
    12. Jh.
    Die Herren von Kaltenbach schenkten (aus dem Ort Kaltenbach bei Malsburg-Marzell) Ländereien an das Kloster St. Blasien. Dieses Kloster kam so in den Besitz von Sausenberg. Es errichtete weitere Probsteien in diesem Gebiet. In Bürgeln, in Sitzenkirch und in Weitenau, einem Ortsteil von Steinen. Bürgeln ist ein noch heute erhaltenes Schloss auf der Gemarkung Schliengen bei Schallsingen.

    1232 Die Markgrafen von Hachberg erwarben die Herrschaft Sausenberg vom Kloster St. Blasien. Sie errichteten dort die Burg, um das Gebiet zu sichern.

    1246 Seit 1246 wurde die Burg von den Markgrafen von Hachberg bewohnt.

    1300 / 1306 Im Jahre 1300 fand die Erbteilung unter den Markgrafen von Hachberg statt. Markgraf Rudolf I. bekam die südlichen Ländereien und wurde 1306 zum Begründer der Sausenberger Linie. Er nannte sich von da an Markgraf von Hachberg-Sausenberg.

    1315 Markgraf Liuthold II. von Rötteln bei Lörrach war der letzte männliche Überlebende seines Geschlechtes. Er schenkte 1315 die Rötteler Herrschaft dem Markgrafen Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg und der Erbtochter Agnes von Rötteln. Die auf der Burg Hochberg bei Emmendingen ansässigen Markgrafen von Hachberg-Sausenberg wurden die neuen Herren über die Herrschaft Rötteln. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg zogen von der Sausenburg auf die Burg Rötteln um. Sie errichteten dort ihre Verwaltung und setzten auf der Burg Sausenburg Vögte ein.

    1316 Am 19. Mai 1316 starb Liuthold II. von Rötteln als letzter männlicher Vertreter der Herren von Rötteln. Die Schenkung der Herren von Rötteln an die Hachberg-Sausenberg ist die erste Etappe in der Entwicklung des Markgräflerlandes.

    1444 Johann der letzte der Grafen von Freiburg vermachte 1444 seine Herrschaft Badenweiler an die Söhne von Wilhelm Markgraf von Hachberg-Sausenberg. Seine Söhne Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg und Hugo ließen durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rötteln, Sausenburg und Badenweiler das "Markgräflerland" entstehen.

    1503 Kam die Burg durch die Vererbung des Markgräflerlandes an die Markgrafschaft Baden.

    1525 Im Bauernkrieg übernehmen Freischärler die Burg, es fand aber keine Zerstörung statt.

    1633 Im 30-Jährigen Krieg wird die Burg zunächst von Kaiserlichen Truppen eingenommen, später dann von Schwedischen Truppen.

    1678 Sie wurde 1678 von der Armee des französischen Marschalls Creque während des Holländischen Krieges zerstört.

    seit 1960 Seit 1960 sichern und renovieren das staatliche Hochbauamt, das Forstamt, das Landesdenkmalamt und der Schwarzwaldverein die Burg.

       



    Fotos 2019: Hans-Jürgen van Akkeren


     

  • Staufen - Burg Staufen

    Burg Staufen


     Alternativname(n)  
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Staufen i. Breisgau
     Entstehungszeit  12. Jh.
     Ersterwähnung  1248
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  47.88645/7.73197
     Höhenlage  358 m ü. NHN
     Museum  Badisches Landesmuseum
     Aussenstelle Südbaden

    Staufen - Burg Staufen

    gut erhaltene Burgruine

     


    Urkundlich wird ein Dorf Staufen erstmals im Lorscher Codex mit der am 16. April 770 erfolgten Schenkung von Gütern in der villa Staufen in pago Brisigawo an das Kloster Lorsch genannt. Weitere Schenkungen sind bereits für die Jahre 772 bzw. 773 belegt; so ist auch aufgrund des St. Martin-Patrozinium der späteren Stadtkirche von einer größeren Ansiedlung um einen fränkischen Herrenhof auszugehen.
    Die sich markant über die Rheinebene erhebende Burg wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut - zum Schutz des reichen Silberbergbaus im Münstertal, der die Haupteinnahmequelle für die Herren von Staufen bildete.
    Die Freiherren von Staufen sind seit dem frühen 12. Jahrhundert als Dienstmänner der Herzöge von Zähringen nachgewiesen. Sie sind nicht verwandt mit den Staufern (Hohenstaufen).

    Die Herren von Staufen entstammen einer Nebenlinie derer von Blankenberg, die ihren Sitz vermutlich auf einem kleinen Berg bei Opfingen hatten und im Dreisamtal über Besitz verfügten. Wie auch bei deren Verwandten, den Herren von Weiler/Falkenstein, handelt es sich wahrscheinlich um alten Adel, der mit dem Vordringen der Zähringer in die Ministerialität eintrat, und somit nicht um ursprünglich unfreie Dienstmänner der Zähringer. Eine besondere Stellung der Herren von Staufen unter den Zähringern ist durch die Übernahme des Hofamts des Marschalls belegt.
     

    1111 In diesem Jahr wird im Rotulus Sanpetrinus, dem Schenkungsverzeichnis des Klosters St. Peter, erstmals ein Adelbert von Staufen erwähnt, der Eigengüter im Nachbarort Ballrechten an das Kloster überträgt.

    1115 Die gleiche Quelle belegt die Herren von Staufen als Ministeriale der Herzöge von Zähringen, ebenso eine Urkunde des Klosters Cluny von 1115.
    Adalbert dürfte bereits eine Burg in oder bei Staufen besessen haben, ob es sich dabei bereits um die noch heute sichtbare Burg Staufen handelte ist fraglich. Deren Entstehung wird im Lauf des 12. Jahrhunderts angenommen, dies ist jedoch in Frage zu stellen (Ersterwähnung erst 1248).

    1211 Erwähnung der Herren von Staufen als Vögte des Klosters St. Trudpert.

    1214 Herzog Berthold IV. erkennt zumindest für das Möhlintal 1214 die Obervogtei der Straßburger Bischöfe an.

    1239 Weiterhin scheinen die Herren von Staufen auch unter den Grafen von Freiburg das Amt des Marschalls innegehabt zu haben, in einem Vertrag der Grafen aus dem Jahr 1239 wurden sie als deren Ministeriale bezeichnet, nannten sich jedoch selbst in einem Vertrag mit dem Bischof von Basel 1258 nobilis vir.

    1248 Erste urkundliche Erwähnung der Burg Staufen. Zwei anwesende Üsenberger, schließen auf der Burg einen Vertrag mit dem Kloster Tennenbach ab.

    1269 Staufen wurde noch als villa bezeichnet.

    1275 Die Kirche wird als eigenständige Pfarrei belegt.

    1280/81 Fehde zwischen den Herren von Staufen und der Stadt Freiburg

    1306 Eine Urfehde mit Freiburg ab dem Jahr 1306 endete mit einer Niederlage der Herren von Staufen, die als Sühneleistung ab 1309 der Stadt Freiburg für zehn Jahre Kriegsfolge leisten mussten.

    1321/25 Zwischen 1321 und 1325 mussten Glieder der Familie der Herren von Staufen sogar ihre Anteile an der Burg Staufen verpfänden.

    1323 Erste urkundliche Erwähnung Staufens als Stadt. Staufen selbst wird 1323 in einer Urkunde des Heiligen-Geist-Spitals in Freiburg erstmals als Stadt bezeichnet (für das oft genannte Gründungsdatum 1280 finden sich keine Belege).

    1325/26 Von 1325 bis 1326 befanden sich die Herren von Staufen in einem Kleinkrieg mit Freiburg um den Bergbau im Münstertal und widerstanden dabei angeblich einer Belagerung. Der Konflikt wurde zu Ungunsten der Herren von Staufen im April 1326 beigelegt, möglicherweise aufgrund des späteststens 1327 erfolgten Erwerbs von pfandschaftlichen Anteilen an der Burg Staufen durch die Stadt Freiburg.

    1350 In Staufen herrscht die Pest

    1356 Schweres Erdbeben in und um Staufen.

    1369 Es wurden die Einkünfte der Stadt Staufen an Freiburger Kaufleute verpfändet; die Freiherren von Staufen mussten 1370 die Oberlehnshoheit der Grafen von Freiburg akzeptieren.

      In der Folge wurde die Stadt Staufen ein Teil Vorderösterreichs; die Freiherren von Staufen bekleideten ab dem 15. Jahrhundert verschiedene habsburgische Amtsposten in Vorderösterreich.

       
    1534 Während des Bauernkrieges, Aufstand in Staufen.

    1566 Bau des Stadtschlosses der Herren von Staufen (westlicher Anbau 1725).

    1602 Der letzte Freiherr von Staufen stirbt (das Geschlecht erlischt im Mannesstamm, das Lehen fällt an Österreich).

    1626 Österreich verpfändet die Herrschaft Staufen an Hannibal von Schauenburg.

    1632 Im Dreißigjährigen Krieg besetzen schwedische Truppen Staufen und brennen die Burg nieder (seither Ruine), danach wechselnde Besetzung der Stadt durch kaiserliche und schwedische Truppen, Brandschatzungen und Plünderungen.

    1643 Staufen ist Hauptquartier der schwedisch-französischen Armee, Bevölkerung lebt vier Monate in den Wäldern.

    1676 Errichtung des Kapuzinerklosters (heute Goethe-Institut).

    1676/79 Holländischer Erbfolgekrieg: französische Truppen besetzen Staufen, Plünderungen, die Bevölkerung flüchtet in die Wälder.

    1688/89 Pfälzischer Erbfolgekrieg: Französische Truppen besetzen die Stadt und reißen die Stadtmauer nieder.

    1722 Die Herrschaft Staufen fällt wieder direkt an Osterreich.

    1725 u. 1732 Die Stadttore werden wieder aufgebaut.

    1738 Staufen geht als Lehen an das Kloster St. Blasien.

    1792 Französische Revolutionskriege: Staufen wird Hauptquartier der französischen Emigrantenarmee.

    1800 Staufen wird durch französiche Truppen geplündert.
    1806 Staufen kommt nach Napoleons Sieg im Preßburger Frieden zum neugegründeten Großherzogtum Baden.

    1813/15 Erneute Einquartierung wahrend der Befreiungskriege gegen Napoleon.

    1827 Die Stadttore werden abgerissen.

    1848 Badische Revolution: Besetzung Staufens durch Freischärler und Erstürmung der Stadt durch Großherzogliche Truppen (24.September), Ende des sogenannten Struve-Putsches

     

    Badisches Landesmuseum Außenstelle Südbaden



    Fachbibliothek zur Kulturgeschichte Badens (ca. 40.000 Bände)
    Bildarchiv aus allen Bereichen der badischen Kulturgeschichte (ca. 300.000 Bildquellen)
    Printmedienarchiv vor allem sog. graue Literatur (Prospekte, Festschriften, Heimatblätter)
    Film- u.Videoarchiv sowie Ton- u.Schallarchiv zur badischen Kulturgeschichte
    Goethe-Sammlung Staufen (ca. 1.600 Bände Primär- u. Sekundärliteratur um Goethe)

    Ort: Badisches Landesmuseum - Außenstelle Südbaden
    Stadtschloss Staufen, Hauptstr. 11, Telefon: 07633- 806 450

    Geöffnet: Montag bis Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr
    Zusätzlich Mittwoch 14.00 bis 16.00 Uhr

       
       

    Burgruine Staufen
    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/IZ71wA1Ipjc



    Fotos 2001: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Waldkirch - Kastelburg

    Kastelburg
    Kastelburg Waldkirch

     Alternativname(n)  Burg Kastelberg
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  1250-1260
     Ersterwähnung  1289
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.09750/7.95753
     Höhenlage  368,3 m ü. NHN
     Arbeitsgruppe  heimatverein-waldkirch.de/
     html/aktion_kin.html
     Führungen  heimatverein-waldkirch.de/
     html/burgfuhrungen.html
     Elztalmuseum  elztalmuseum.de/

    Kastelburg

    gut erhaltene Burgruine

    Verwandte Links: Waldkirch - Schwarzenburg | Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen

     


    Kastelburg, Stich nach einer Zeichnung v. R. Höfle, um 1850/60

    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Stadtgebiet Waldkirch und ist seit 1970 im Besitz der Stadt Waldkirch.

    Geschichte

    Die Kastelburg wurde in den Jahren 1250 bis 1260 von den Herren von Eschenbach-Schnabelburg und Schwarzenberg erbaut. Die Neuerbauung dieser Burg, wesentlich näher an der Stadt als die Schwarzenburg, war Teil eines großen Planes des herrschenden Adelsgeschlechts derer von Schwarzenberg, die im Tal eine neue Stadt gründeten und diese 1280 bis 1290 mit Mauern, Toren und Türmen versahen. Diese sollte durch die nähergelegene Burg besser geschützt werden. Gleichzeitig war sie auch Zeichen des macht- und wirtschaftspolitischen Anspruchs der Schwarzenberger. Aber aus wirtschaftlichen Gründen konnte die Burg nicht gehalten werden. Die Schwarzenberger mussten sie verkaufen und so ging sie im Laufe der Jahre durch viele Hände. Die Besitzer waren unter anderen der Patrizier Martin Malterer, Graf Hermann von Sulz, das Geschlecht der Staufer, Direktverwaltung durch die vorderösterreichische Landesregierung. In dieser Zeit wurde die Kastelburg, die eine Nasenburg ist, da sie auf einer vorgeschobenen Bergnase steht, in drei Bauperioden ausgebaut. Eine romanische um 1260, eine gotische 1450 und nochmals um 1510. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Kastelburg am 14. März 1634 von den eigenen vorderösterreichischen Truppen als Taktik des verbrannten Bodens in Schutt und Asche gelegt. Noch heute kann man an der relativ gut erhaltenen Ruine der die klassische Burganlage des Mittelalters erkennen und nachvollziehen. Ganz besonders lohnenswert ist die Besteigung des 28 m hohen Bergfrieds, von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Waldkirch und das Elztal genießt. (Thomas Kern)



    Kastelburg Waldkirch  Waldkirch Kastelburg - Aquarell Hans-Jürgen van Akkeren

    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/VCwWJjEs11Y

    Fotogrammetrische 3D-Aufnahme der Innen- und Außenfassaden (Zustand 2016).


    2021 © Landesamt für Denkmalpflege im Regeierungspräsidium Stuttgart, Fotos: Christoph Steffen & Markus Steffen, Modell: Christoph Steffen.

    3D-Modell Kastelburg, Waldkirch

    Fotogrammetrische 3D-Aufnahme der Gesamtanlage Kastelburg Waldkirch


    2018 © Landesamt für Denkmalpflege im Regeierungspräsidium Stuttgart, Fotos: M. Schaich
  • Waldkirch - Schwarzenburg

    Schwarzenburg


     Alternativname(n)  Burg Schwarzenberg,
     Swarzenberg,
     de suarcinberc
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Waldkirch
     Entstehungszeit  um 1110
     Ersterwähnung  1136
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Erhaltungszustand  Ruine
     Geografische Lage  48.06994/7.96344
     Höhenlage  656,2 m ü. NHN
     Elztalmuseum  elztalmuseum.de/

    Waldkirch - Schwarzenburg

     Verwandte Links: Waldkirch - Kastelburg | Waldkirch - Kyffelburg und Küchlinsburg | Waldkirch - Kloster St. Margarethen

     


    Federzeichnung von F. Lederle 1891, Südseite


    Lage

    Die Burg steht heute auf dem Stadtgebiet Waldkirch auf dem Schwarzenberg und ist im Besitz der Stadt Waldkirch.

    Geschichte

    Die Schwarzenburg wurde um 1110 von Conrad von Waldkirch, dem Schirmvogt des Klosters St. Margarethen, auf dem Schwarzenberg erbaut. Von da an nannte er sich Conrad von Schwarzenberg. Er war der Stammvater des Adelsgeschlechtes derer von Schwarzenberg, das vom 12. bis zum 15.Jh. im Elztal residierte und herrschte. Die Schwarzenburg ist eine sogenannte Höhenburg und wurde eine gute Fußstunde von Waldkirch entfernt auf dem 656 m hohen Schwarzenberg erbaut. Es wird vermutet, dass die Burg an dieser doch recht entlegenen Stelle aus machtpolitischen Gründen angelegt wurde, um die Position der Schwarzenberger als freiem, nur dem Kaiser unterstellten Adelsgeschlecht zu betonen. War die Schwarzenburg doch bis weit ins Rheintal hinein zu sehen. Bis in die Mitte des 15.Jh. diente die Burg den Schwarzenbergern als Wohnsitz, anschließend als Zweitwohnsitz für Jagdgesellschaften. 1590 war nach einem Chronisten des Margarethenstifts von den Dachstühlen nichts mehr zu sehen und die Mauern eingefallen. Und so ist auch bis heute nicht viel mehr zu sehen als ein paar zerfallene Mauern. (Thomas Kern)


    Weblink:



    Wirtschaftsräume/Bergfried
    Rheintalblick, am Horizont
    sieht man die Vogesen.
    Wirtschaftsräume/Bergfried
    Wirtschaftsräume, Bergfried.
    Kapelle
    Kapelle
         
      Wirtschaftsräume
    Wirtschaftsräume
    Schalenturm
    Schalenturm





    Text: Thomas Kern
    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren

     


     

  • Winden im Elztal – Burgstall

    Burg Winden
     
     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Niederwinden (Winden
     im Elztal)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall
     Geografische Lage  48.14818/8.02319
     Höhenlage  360 m ü. NHN

    Winden (EM) im Elztal – Burgstall



    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste

     

    Beschreibung

    Die Gemeinde Winden im Elztal liegt zwischen Waldkirch und Elzach und besteht aus den Teilorten Ober- und Niederwinden.

    Die ehemalige Burg lag nördlich von Niederwinden auf einem Sporn an der nördlichen Talseite westlich des Scharbaches im Gewann "Burgstal". Der unmittelbar angrenzende "Herrenwald" weist auf den herrschaftlichen Besitz hin. Durch Wegebauarbeiten wurde die Anlage im norden und östlichen Bereich stark verändert. Die Reste der Anlage zeichnen sich als leichte Erhebung von ca. 1,5 m im Gelände ab. Westlich und südlich der Burgstelle ist ein verbleibender, etwa 5 m breiter Rest eines stark einsedimentierten Grabens im Gelände ersichtlich.

    Die Grundfläche der Ortsburg von Winden hat einen Durchmesser von ca. 20 m. Im östlichen Bereich wurden nach den Wegebauarbeiten an der Hangkannte eine Vielzahl von Dachziegeln vorgefunden, die auf eine ehemalige Bebauung hinweisen.

    An der steilen Westflanke befindet sich eine Terrasse von 100 x 50 m ab, die westlich des Burggrabens durch einen Hohlweg erschlossen ist, der vermutlich als alter Zugang zur Anlage zu bewerten ist. Unterhalb der Burg befanden sich in der Elzniederung zwei Mühlen, von denen eine im Jahr 1347 als Burgenders múli bezeugt wurde, das auf die mögliche Burgstelle hinweisen könnte.

    Der flache Hügel und die Erkenntnis, dass im Burgareal bislang keine Mörtelreste oder ortsfremdes Gesteinsmaterial vorgefunden wurden, lässt den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine Motte handelt, dessen Gebäude in Fachwerksbauweise errichtet wurden. Vorgefundene Hüttenlehmfragmente stützen diese These.

    Ein Ortsadel für Winden ist nicht bekannt. Die Erbauer der Burg sind daher im Umfeld der Vögte des Klosters St. Margarethen von Waldkirch zu vermuten. Die Entstehung der Burg ist durch die Erschließung des Elztals und seinen Seitentäler durch die Hintersassen des Klosters Waldkirch zu vermuten.



    Geschichte

    1178 In einer Urkunde des Papst Alexander III. wird der Besitz des Klosters im Ort Winden erstmals urkundlich als Windenden inferius et superius genannt. Niederwinden ist die ältere Siedlung. Die spätere Entstehung Oberwindens geht auf einen Fronhof zurück.

    1293 Die Herren von Schwarzenberg gelangten als Vögte des Klosters St. Margarethen in Waldkirch an die Lehen in Ober- und Niederwinden, das sie gemeinsam mit anderen Orten an die Waldkircher Herren von Hübschmann weitergaben. Die Herren von Hübschmann übten in Winden fortan die Niedergerichtsbarkeit aus. Bis 1670 blieb der Ort in ihrem Besitz.

    1592 Juni 23 Das Basler Domkapitel beurkundet den Rückkauf folgender verpfändeter Quarten durch den Bischof Andreas von Konstanz: Ihringen, Rothweil, Malterdingen, Köndringen, Kems und Leiselheim um 1.400 fl.; zu Umkirch oder Gottenheim, Wolfenweier, Kirchhofen, Mengen oder "Burckhenkilch", Bötzingen, Gundelfingen, Oberwinden und Niederwinden um 1.500 fl.; zu Säckingen, Zell im Wiesental, Schopfheim, Egringen, Kirchen, Mappach, Schliengen, Endingen und Riegel um 1.600 Goldgulden. (Text und Quelle: GLA KA 5 Nr. 4219)

    1762 Inhaber des Hübschmann'sches Lehens zu Niederwinden ist Freiherr von Bollschweil. (Quelle: GLA KA 229 Nr. 75008)

    Quelle:

    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 513 → Winden (EM)


     

     

     

     

     

  • Yach (Elzach, EM) - Schlossbühl

    Burg Yach "Schlossbühl"
    Burg Yach bei Elzach - Nordansicht
    Nordansicht auf das Schlossbühl.
    Foto: Hans-Jürgen van Akkeren

     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Yach (Elzach)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.14636/8.09481
     Höhenlage  560,4 m ü. NHN

    Yach (Elzach, EM) - Schlossbühl

    Burgstall in der Flur »Schlossbühl« im Yacher Hinterzinken südlich vom Adamshof. Eine weitere Burg bei Yach, genannt "Schlössle", befand sich am Vorderzinken am Bigertlochfelsen westlich vom Schneiderbauernhof.

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Der Berg besteht aus Gneis und erstreckt sich von Nordwest nach Südost und fällt zum Tal des Rauchgrundbaches steil ab. Nach Norden zum benachbarten Adamshof fällt das Gelände sanfter ab. Südwestlich des Zusammenflusses der beiden Bäche, Rauchgrundbach und Hintererzinkenbach befindet sich ein steiler Aufstieg zum Burgplateau, der vermutlich den alten Zugang markiert.

    Die Burgstelle ist westlich zur Rauchenbühlhalde durch einen Halsgraben mit einem vorgelagerten, bis zu 1,5 m hohen Wall abgetrennt. Östlich davon erhebt sich ein künstlich aufgeschütteter Hügel mit einem Durchmesser von ca. 25 m, der von der Grabensohle etwa acht Meter aufragt. Seine abgeflachte Kuppe hat einen Durchmesser von ca. 7 m.

    Am östlichen Rand des Burgstalls befindet sich ein weiterer Hügel, dessen Durchmesser ca. 15 m beträgt.
    Die Fläche zwischen beiden Hügeln hat eine Länge von 20 m und ist 14 m breit, an deren nördlichen Längsseite ein Trockenmauerwerk erhalten ist. An der Ostflanke befindet sich ein 4 m breiter Graben mit einem bis zu einem Meter hohen vorgelagerten Wall. Hier schließt eine Geländestufe an, die den ganzen Bergsporn als Wall-Graben-Anlage umläuft. Die Gesamtlänge der gut erhaltenen Anlage beträgt 80 m.

    Archäologisches Fundmaterial liegt nicht vor. Dies ist auf die schlechten Erhaltungseigenschaften der sauren Gneisböden zurückzuführen. Die Errichtung der Burg hat vermutlich im 11./12. Jahrhundert stattgefunden. Aufgrund fehlender Schriftquellen, sowie fehlende Ziegel- oder Mörtelreste ist ein Ende der Anlage vor dem 13. Jahrhundert denkbar.




    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung unter der Herrschaft des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch, dessen Grundbesitz im Elztal in verschiedene Meiertümer aufgeteilt war. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herren von Schwarzenberg als Vögte mit den Güter in Yach belehnt. Wilhelm von Schwarzenberg gab am 9. September 1293 die Güter an die Gebrüder Hübschmann von Elzach weiter. Es konnte nicht geklärt werden, wo die Vögte der Yacher Ortsherrschaft ihren Sitz hatten.
    Der Bau der Burganlage „Schlossbühl“ steht möglicherweise mit dem Bergbau in Verbindung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Flurnamen „Silberlöchle“ und „Fahr ins Loch“.

    1148 Erste Erwähnung des Adelsgeschlechts „von der Eich“ – quidam vir nobilis Cuono de Eicha vocatus.

    Zwischen 1291 – 1338 In verschiedenen Urkunden wird ein Konrad von der Eich als Zeuge erwähnt. Darunter zweimal jedoch als Verkäufer genannt. Am 11. Juni 1314 verkaufte er an den Freiburger Bürger Gutmann den Heuener eine Gült (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 91). Am 25. März 1338 veräußert Konrad von der Eich, Kirchherr zu Ballrechten, an Johans den Scherren Reben im Zähringer Bann (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 254). Ob es sich bei den letzten beiden Urkunden um denselben Konrad von Eich gehandelt hat, ist ungewiss, da er sonst als Ritter bezeichnet wurde. Zwischen den beiden Urkunden liegen 47 Jahre.


    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben - Westansicht 
    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben Nordansicht

    Burg Yach bei Elzach - Halsgraben - Ostansicht Burg Yach bei Elzach - Blick vom Bergfried nach Osten



    Weblinks:

    Quelle:
    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 531 → Yach (Elzach EM)

    Literaturhinweis:


    Fotos: Hans-Jürgen van Akkeren © 2022


  • Yach (Elzach, EM) - Schlössle

    Burg Yach Schlössle
     
     Alternativname(n)  .
     Landkreis  Emmendingen
     Gemeinde  Yach (Elzach)
     Entstehungszeit  11./12. Jh.
     Ersterwähnung  -
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Spornlage
     Verwendungszweck  Burgwarte der Burg
     Yach im Gewann
     Schlössbühl
     Erhaltungszustand  Burgstall, Grabenanlage
     Geografische Lage  48.15426/8.11821
     Höhenlage  590,9 m ü. NHN

    Yach (Elzach, EM) - Schlössle

    Burgstall »Schlössle« bei Yach im Vorderzinken am Bigertlochfelsen westlich vom Schneiderbauernhof. Eine weitere Burgstelle bei Yach hat sich im Hinterzinken im Gewann »Schlossbühl« befunden.

    Burgstelle erkennbar, wenig oder keine Ruinenreste


    Beschreibung

    Zwischen dem Ringwaldhof und dem Schneiderbauernhof erstreckt sich am Vorderen Zinken eine steile Talflanke, die den Flurnamen „Schlössle“ trägt. Der Bigertlochfelsen liegt östlich des Ringwaldhofes an einer Einmündung eines kleinen Seitenbaches des Vorderen Zinkens, der an drei Seiten in die Talaue hinein steil abfällt. Der Zugang zu einem 25 m langen und 5 m breiten Burgplateau erfolgt aus nordöstlicher Richtung. An der nördlichen Seite zeichnet sich ein etwa 10 m breiter und teilweise bis zu 3 m tiefer Halsgraben ab, der durch Erosionen stark verfüllt wurde. Auf dem Burgplateau sind keine Siedlungsspuren erkennbar. Bei dieser Burgstelle handelt es sich vermutlich um eine dem „Schlossbühl“ zugeordnete Burgwarte, die als Beobachtungsposten verwendet wurde (sogenannter Wartturm). Die Burg auf dem „Schlossbühl“ und die Burgwarte „Schlössle“ kontrollierten vermutlich eine Pass-Straße, die vom hinteren Elztal über den Rohrhardsberg nach Trieberg und Furtwangen und weiter auf die Baar führte. Dies wird durch den Bergrücken „Paßeck“ und durch die Flurnamen „Am Schlagbaum“ an der Grenze zwischen Yach und der Schonacher Gemarkung deutlich. Die heutige Hauptstraße im hinteren Prechtal bis zum Rohrhardsberg wurde erst im 18. Jahrhundert erschlossen.




    Geschichte

    Im 10. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung unter der Herrschaft des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch, dessen Grundbesitz im Elztal in verschiedene Meiertümer aufgeteilt war. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Herren von Schwarzenberg als Vögte mit den Güter in Yach belehnt. Wilhelm von Schwarzenberg gab am 9. September 1293 die Güter an die Gebrüder Hübschmann von Elzach weiter. Es konnte nicht geklärt werden, wo die Vögte der Yacher Ortsherrschaft ihren Sitz hatten.
    Der Bau der Burganlage „Schlossbühl“ steht möglicherweise mit dem Bergbau in Verbindung. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Flurnamen „Silberlöchle“ und „Fahr ins Loch“.

    1148 Erste Erwähnung des Adelsgeschlechts „von der Eich“ – quidam vir nobilis Cuono de Eicha vocatus.

    Zwischen 1291 – 1338 In verschiedenen Urkunden wird ein Konrad von der Eich als Zeuge erwähnt. Darunter zweimal jedoch als Verkäufer genannt. Am 11. Juni 1314 verkaufte er an den Freiburger Bürger Gutmann den Heuener eine Gült (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 91). Am 25. März 1338 veräußert Konrad von der Eich, Kirchherr zu Ballrechten, an Johans den Scherren Reben im Zähringer Bann (Urk. Heiliggeist, Bd. 1, Nr. 254). Ob es sich bei den letzten beiden Urkunden um denselben Konrad von Eich gehandelt hat, ist ungewiss, da er sonst als Ritter bezeichnet wurde. Zwischen den beiden Urkunden liegen 47 Jahre.


    Weblink:

    Quelle:

    • Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.): Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Halbband 1: Nördlicher Teil L – Z. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 15). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-7365-8, S. 531 → Yach (Elzach EM)

    Literaturhinweis:



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