Achkarren

  • Achkarren - Burg Höhingen

    Burg Höhingen

    Luftaufname H-J. van Akkeren
     Alternativname(n)  -
     Landkreis  Breisgau-Hochschwarzwald
     Gemeinde  Achkarren
     Entstehungszeit  13. Jh.
     Ersterwähnung  1336
     Burgentyp  Höhenburg
     Lage  Gipfellage
     Erhaltungszustand  sehr wenige Mauerreste
     Geografische Lage  48.07087/7.62090
     Höhenlage  352,1 m ü. NHN

    Achkarren - Burg Höhingen

      Burgstelle erkennbar, wenig Ruinenreste

     

    Hoehingen_nach_Merian
    Kupferstich von Matthäus Merian 1644


    Lage


    Für den Ort Achkarren kann keine Burg aus dem 11. oder 12. Jhd. belegt werden. Für die Burg Höhingen sind nach Ausweisung der archäologischen Befunde und historischen Überlieferungen ein Bau der Anlage erst im 13. Jhd. zu datieren. Im 13./14. Jahrhundert war die Burg im Besitz der Üsenberger, eines der mächtigen Adelsgeschlechter im Breisgau und besonders am Kaiserstuhl. Dessen Stammburg, die Üsenburg, lag auf einer Rheininsel unweit von Breisach. Nach J.D.Schöpflin hatten die Breisacher die für das Geschlecht namengebende Burg Üsenburg zerstört und als Entschädigung mussten die Breisacher dafür die Burg Höhingen errichten. Schöpflin konnte für diese Behauptung keine Belege vorweisen. Sie war Bestanteil der Oberen Herrschaft Üsenberg.

    Ausschnitt_der_Burg_Hoehingen
    Kupferstich von Matthäus Merian 1644

    Geschichte

    1259 Erster möglicher Bezug auf die Örtlichkeit, Nennung eines miles Ruetherus de Hohingen, der als Zeuge in einer Urkunde des Hesso IV. von Üsenberg auftrat. (ZGO9 (1858, S. 345)

    1306 Hesso IV. und sein Sohn Burkard III. Urkunden für Ruolande, unserem lieben diener, un unsern Pfleger ze Höhingen. (HZB Bd. 5, S. 326)

    1315 Achkarren befand sich im Reichsbesitz. König Friedrich der Schöne verpfändete an Burkard III. von Üsenberg für dem König und dem Reich geleistete Dienste die ihm gehörenden Dörfer Rimsingen, Archkarren, Leiselheim, Hochstetten sowie einen Hof in Achkarren und alle Reichsleute in den Dörfern Wasenweiler, Ihringen, Bickensohl, Bergen, Rotweil, Bischofingen, Schaffhausen, Gündlingen und Merdingen. Vermutlich hat sich die Pfandschaft bereits in üsenbergischen Händen befunden.

    1330 Kaiser Ludwig betätigt Burkard III. von Üsenberg die Reichspfandschaft (siehe 1315).

    1334 Burkard von Üsenberg stirbt. Sein Schwiegersohn Markgraf Heinrich IV. von Hachberg übernimmt die Vormundschaft für die noch minderjähringen Söhne Johann und Hesso V..

    1336 Erste urkundliche Erwähnung der vesti  Höhingen. Übergang in den Besitz der Hachberger. Nachfolger Markgraf Heinrich IV.,  dieser nennt sich "Markgraf von Hachberg Herr zu Höhingen".
    In folge der hohen Verschuldung der Üsenberger bezüglich der Schuldsprechung des sogenannten Kaisertühler Krieges, war die Obere Herrschaft in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Markgraf Heinrich V. von Hachberg urkundete in seiner Funktion als Vormund und setzte die vesti Höhingen, Burg und Dorf Riegel, das Dorf Eichstetten und die Leute zu Bahlingen und Forchheim als Pfand ein. Endingen und Freiburg sollten die Pfandschaft bis zur Ablösung der Schuld in Höhe von 2600 Mark Silber innehaben.

    1353 Kurzzeitig verpfändet an Dietrich Snewlin im Hof und seinen Bruder Hesse.

    1356 Vom Lösungsrecht wurde gebrauch gemacht, Markgraf von Hachberg verbündete sich mit der Stadt Freiburg, die Burg Höhingen wurde als Unterpfand eingesetzt.

    1362 Die Burg Höhingen erscheint für kurze Zeit wieder im Betitz der Üsenberger, denn Hesso V. verbündete sich mit Freiburg über Endingen und Höhingen.

    1376 Hesso V. von Üsenberg überschreibt aus seiner Pfandschaft seiner Gemahlin Agnes von Geroldseck 600 Mark Silber auf das Dorf Eichstetten und 200 Mark auf die Dörfer Hochstetten, Niederrimsingen und Leiselheim sowie die Leute aus Achkarren, als Wittum.

    1384 Hesse von Hachberg, Sohn des Markgrafen Heinrich von Hachberg, nennt sich auch Herr zu Höhingen.

    1392 Hesse von Hachberg Herr zu Höhingen erwirbt für 5000 Goldgulden die Burg mit samt Zubehör von Werner von Hornberg und dessen Gemahlin Anna von Üsenberg, Tochter des 1379 verstorbenen letzten Üsenberger Hesso V. Nach dem Tod Werner von Hornberg heiratet Anna von Üsenberg den Herzog Reinhold von Urslingen, der aus dieser Ehe Ansprüche auf die alte Üsenberger Herrschaft, insbesondere auf die Burg Höhingen ableitete, jedoch nicht durchsetzen konnte.

    1415 Markgraf Otto von Hachberg Herr zu Höhingen verkauft schuldenhalber seine Herrschaft Hachberg und Höhingen an Markgraf Bernhard I. von Baden. Otto von Hachberg lässt sich jedoch ein Wohnrecht auf der Burg Höhingen einräumen, das er bis zu seinem Tod (1418) besitzt. Mit Markgraf Bernhard als alleinigen Besitzer erloschen auch die letzten üsenbergischen Ansprüche. Agathe von Üsenberg, Nonne des Klosters St. Margarethen in Waldkirch, verzichtet 1420 gegen eine jährliche Summe auf alle Ihre Ansprüche an der Herrschaft Üsenberg und Höhingen. 1421 verzichten auch Herzog Reinhold von Urslingen und seine Gemahlin Anna von Üsenberg förmlich auf alle Anspüche.

    1525 Dem Burgvogt Junker Jakob Pheye gelang es nicht die Burg zu verteidigen. Die Burg Höhingen wird im Bauernkrieg durch die Achkarrer teilweise zerstört und in Brand gesetzt.

    1611 Die Burg scheint nach dem Bauernkrieg teilweise oder notdürftig instand gesetzt worden zu sein, denn es ist von einer Schildwache auf Höhingen die Rede.

    1620 Im Dreißigjärigen Krieg Wiederaufbau unter Markgraf Gerorg Friedrich von Baden-Durlach gegen Breisach mit dem Dorf Achkarren. Die Leute der Herrschaft bringen ihre Habe auf die Burg Hachberg und Höhingen.

    1632 Schwedische Besatzung.

    1633 Einnahme der Burg durch die Kaiserlichen aus Breisach.

    1638 Rückzug der kaiserlichen Besatzung und Zerstörung der Burg.

    1671 Übereinkunft zwischen Markgraf Friedrich VI. von Baden und dem französischen Staatsmann und Kardinal Mazarin über den Abbruch der Burg gegen Geldentschädigung und die Verwendung ihrer Steine für den Ausbau der Festung Breisach unter Vauban. Später benutzen auch die Bewohner in der Umgebung die Burg als Steinbruch.

       
    Zur Verwaltung oder militärischen Sicherung der Herrschaft Höhingen saß im Auftrag des jeweiligen Besitzers ein Vogt oder Amtmann auf der Burg. Einige dieser Burgvögte sind bekannt.
       
    1259 Ruther von Höhingen, üsenbergischer Mann

    1306 Roland, diener un pfleger ze Höhingen unter Hesso von Üsenberg und seinem Sohn Burkhard

    1337 Johann von Ortenberg (Iohannis advocatus de Höhingen (TG, S. 398)), durch Markgraf Heinrich V. von Hachberg eingesetzter Vogt zu Höhingen.

    1415 Tham von Ramstein

    1416/17 Edelknecht Rudolf von Schnellingen

    1420 Heinrich Röder

    1424 Herzog Reinhold von Urslingen

    1460 Hans von Sulz, genannt Harm

    1465 Junker Asimus zum Wyger

    1493 Johann Landschreiber

    1501 Jakob Han

    ca. 1505 Bartholome Stürzel

    ca. 1512 Ludwig Horneck

    1524 Junker Jakob Pheye (Vaie)


     

    hoehingen_61512   PA300612

    PA300613   PA300615

    PA300616   Ihringen1621

     


    Film: Hans-Jürgen van Akkeren 2014
    Link: http://youtu.be/xUcrfFJmDmg

    Text/Fotos/Film: Hans-Jürgen van Akkeren

    Quellen:

     


     

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