Presse2025

  • 05.02.2025 Vortrag: Die Römer in Bad Krozingen – Ergebnisse der neuen Ausgrabungen in der Ortsmitte

    Vortrag am 05.02.2025: Die Römer in Bad Krozingen – Ergebnisse der neuen Ausgrabungen in der Ortsmitte

    2025-Plakat-Vortrag BK Römer


    Mit Dr. Marcel El Kassem (Landesamt für Denkmalpflege Freiburg) und Dr. Christel Bücker (Archäologie-Werkstatt Freiburg)

    Der Förderverein Museum Bad Krozingen lädt alle Krozinger Bürger und  Interessierten am Mittwoch, den 5. Februar 2025 um 19 Uhr zu einem Vortrag über die aktuellen Forschungen zur Römerzeit vor fast 2000 Jahren in Bad Krozingen ein.  
    Die Neugestaltung der Bad Krozinger Ortsmitte führte in den Jahren 2019 bis 2022 zu umfangreichen Rettungsgrabungen rund um das Rathaus. Neben den baulichen Resten der mittelalterlichen Ortsburg kamen auch überraschend zahlreiche Strukturen der römischen Siedlung von Bad Krozingen zutage. Dazu gehören drei Brunnen mit gut erhaltenen Holzverschalungen, die bis in die grundwasserführenden Schichten reichten. In den Brunnen wurden unter anderem Münzen, Gewandspangen, ein Schlüssel sowie Scherben von Keramik-, Glas- und Holzgefäßen des 1. bis 3. Jahrhunderts geborgen. Neben dem in den 80er Jahren ausgegrabenen Töpfereibezirk am südlichen Ortsrand konnte jetzt im Umfeld des Rathauses erstmals auch das Zentrum der römischen Siedlung untersucht werden.    

    Wann: Mittwoch, den 5. Februar 2025 um 19:00 Uhr

    Wo: Im Josefshaus, Ratssaal, Basler Straße 1, 79189 Bad Krozingen ( https://maps.app.goo.gl/A4GVGJqj7rRTbFYS7)

    Eintritt frei! Anmeldung nicht erforderlich.    


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    Foto: Erhaltener römischer Brunnenschacht aus Holz bei den Ausgrabungen von 2019 bis 2022
    in der Ortsmitte von Bad Krozingen. (Foto: Landesamt für Denkmalpflege Freiburg)


  • 17.08.2025 Burgführung durch die Burgruine Lichteneck: Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit mit Hans-Jürgen van Akkeren

    Burgführung durch die Burgruine Lichteneck am 17. August: Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit mit Hans-Jürgen van Akkeren

    Hans-Jürgen van Akkeren 04-07-2024 Burgführer im Gewand
    Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren

    Die Burgruine Lichteneck öffnet am Sonntag, den 17. August um 15 Uhr ihre Tore für eine spannende Reise durch ihre Vergangenheit. Hans-Jürgen van Akkeren, Burgführer und ehrenamtlicher Beauftragter der Archäologischen Denkmalpflege, wird die Besucher in die interessante Geschichte der Burg entführen, die bereits im 13. Jahrhundert mit den Grafen von Freiburg ihren Anfang nahm.

    Die Burgführung bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Bewohner der Burg. Hans-Jürgen van Akkeren wird die Besucher mit seinem umfangreichen Wissen über die Historie und die archäologischen Funde der Burg begeistern. Tauchen Sie ein in vergangene Zeiten und erleben Sie hautnah, wie das Leben auf einer Burg im Mittelalter ausgesehen hat.

    Interessierte können entweder von Hecklingen aus den malerischen Weg zur Burg zu Fuß erkunden oder bequem mit dem Auto anreisen. Die Burgruine Lichteneck, idyllisch gelegen inmitten einer reizvollen Landschaft, bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Region.

    Der Eintritt beträgt für Erwachsene 5,- Euro und für Kinder 3,- Euro. Die Veranstaltung verspricht sowohl für geschichtsinteressierte Erwachsene als auch für Familien ein unvergessliches Erlebnis zu werden.

    Nutzen Sie diese einzigartige Gelegenheit, die faszinierende Geschichte der Burg Lichteneck kennenzulernen und sich von einem Experten durch die Ruinen führen zu lassen. Der Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Lichteneck e.V. ladet Sie herzlich ein, an dieser besonderen Veranstaltung teilzunehmen.

    Datum: Sonntag, den 17. August 2025, Uhrzeit: 15:00 Uhr 

    Ort: Burgruine Lichteneck, Kenzingen-Hecklingen

    Navi: https://maps.app.goo.gl/wFyXAiioCL2GwXG66 

    Burgruine Lichteneck

    Weitere Infos: www.burg-lichteneck.de

  • 29. Mai 2025 Burgführung durch die Burgruine Lichteneck: Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit mit Hans-Jürgen van Akkeren

    Kenzingen/Hecklingen

    Burgführung durch die Burgruine Lichteneck am 29. Mai 2025: Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit mit Hans-Jürgen van Akkeren

    Hans-Jürgen van Akkeren 04-07-2024 Burgführer im Gewand
    Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren

    Die Burgruine Lichteneck öffnet am Donnerstag, Christi Himmelfahrt, den 29. Mai um 15 Uhr ihre Tore für eine spannende Reise durch ihre Vergangenheit. Hans-Jürgen van Akkeren, Burgführer und ehrenamtlicher Beauftragter der Archäologischen Denkmalpflege wird die Besucher in die interessante Geschichte der Burg entführen, die bereits im 13. Jahrhundert mit den Grafen von Freiburg ihren Anfang nahm.

    Die Burgführung bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Bewohner der Burg. Hans-Jürgen van Akkeren wird die Besucher mit seinem umfangreichen Wissen über die Historie und die archäologischen Funde der Burg begeistern. Tauchen Sie ein in vergangene Zeiten und erleben Sie hautnah, wie das Leben auf einer Burg im Mittelalter ausgesehen hat.

    Interessierte können entweder von Hecklingen aus den malerischen Weg zur Burg zu Fuß erkunden oder bequem mit dem Auto anreisen. Die Burgruine Lichteneck, idyllisch gelegen inmitten einer reizvollen Landschaft, bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Region.

    Der Eintritt beträgt für Erwachsene 5,- Euro und für Kinder 3,- Euro. Die Veranstaltung verspricht sowohl für geschichtsinteressierte Erwachsene als auch für Familien ein unvergessliches Erlebnis zu werden.

    Nutzen Sie diese einzigartige Gelegenheit, die faszinierende Geschichte der Burg Lichteneck kennenzulernen und sich von einem Experten durch die Ruinen führen zu lassen. Der Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Lichteneck e.V. ladet Sie herzlich ein, an dieser besonderen Veranstaltung teilzunehmen.

    Datum: Donnerstag, Christi Himmelfahrt, den 29. Mai 2025, Uhrzeit: 15:00 Uhr
    Ort: Burgruine Lichteneck, Kenzingen-Hecklingen
    Navi: https://maps.app.goo.gl/wFyXAiioCL2GwXG66 

    Burgruine Lichteneck

     

  • Archäologische Sensation in Kenzingen: Mittelalterliches Stadtbächle und historische Baureste im Bereich des ehemaligen Franziskanerklosters entdeckt

    Archäologische Sensation in Kenzingen: Mittelalterliches Stadtbächle und historische Baureste im Bereich des ehemaligen Franziskanerklosters entdeckt

    Der Neubau des Franziskanerklosters (1659–1662) überformte einst das alte Stadtquartier.

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    Abb 01: Kenzingen, Eisenbahnstraße 20.
    Gesamtfläche der Ausgrabung (Drohnenaufnahme E&B excav).


    Kenzingen, Juli 2025
    – Im Rahmen der geplanten Sanierung und Erweiterung des AWO-Pflegeheims an der Eisenbahnstraße in Kenzingen wurde eine archäologische Rettungsgrabung erforderlich. Die von der Grabungsfirma E&B excav durchgeführte Untersuchung, die mit Unterbrechungen Ende März begann und am 30. Juni abgeschlossen wurde, brachte eine Reihe bedeutender Funde ans Licht – darunter ein mittelalterliches Stadtbächle sowie bislang unbekannte Baustrukturen, die neue Einblicke in die Stadtentwicklung Kenzingens ermöglichen.

    Im rückwärtigen Bereich des ehemaligen Franziskanerklosters, dem heutigen Franziskanergarten der AWO, wurde ein überdeckter Wasserkanal freigelegt. Dabei handelt es sich um einen bislang unbekannten Abschnitt des historischen Stadtbachsystems. Der Befund belegt erstmals eindeutig, dass nicht nur die Hauptstraßen, sondern auch die heute verkürzten Nebengassen – wie Goldgasse und Spitalgasse – bis zum Stadtgraben im Westen führten und an das innerstädtische Wassernetz angeschlossen waren.

    „Mit dem freigelegten Bächle im Franziskanergarten haben wir den bislang überzeugendsten Beweis dafür, dass auch die damaligen Nebengassen Teil des mittelalterlichen Wasserleitungssystems waren“, erklärt Hans-Jürgen van Akkeren, ehrenamtlicher Beauftragter der Archäologischen Denkmalpflege Baden-Württemberg. „Diese Entdeckung ist ein Glücksfall für die Stadtgeschichtsforschung.“

    Weitere bedeutende Funde umfassen Reste gewerblicher Nutzung aus dem 14. Jahrhundert, darunter eine Schmiedeesse – eine spezielle Feuerstelle zum Erhitzen von Metall. Diese Hinweise bestätigen, dass der heutige Klostergarten einst durch Handwerksnutzung geprägt war und das Bächle ein funktionaler Bestandteil dieser Infrastruktur war.

    Auch historisch bedeutsame Baustrukturen konnten identifiziert werden: An der Südseite des heutigen AWO-Hauptgebäudes – dem heutigen Zugang zum ehemaligen Kreuzgang – stießen die Archäolog:innen auf Reste der Grundmauern der im Jahr 1499 errichteten Sankt-Anna-Kapelle. Sie befand sich einst unmittelbar angrenzend an die heutige Eisenbahnstraße und war Teil des religiösen Lebens in der spätmittelalterlichen Stadt.

    Das Franziskanerkloster selbst wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg in den Jahren 1659 bis 1662 im nordwestlichen Teil der Altstadt errichtet. Die archäologischen Untersuchungen zeigen, dass dieser Bereich bereits zwischen 1300 und 1350 städtisch bebaut war – mit Strukturen, die dem sogenannten Tennenbacher Hof zugeordnet werden. Die Klostergründung überformte diese älteren Nutzungen vollständig, sodass viele der mittelalterlichen Spuren erst jetzt durch die Grabung wieder sichtbar gemacht werden konnten.

    Die Entdeckungen zeigen eindrucksvoll, wie tiefgreifend die frühneuzeitlichen Umgestaltungen die mittelalterliche Stadtstruktur veränderten – und wie viele historische Informationen bis heute im Boden verborgen liegen. Die Stadt Kenzingen und die AWO zeigen sich erfreut über die wertvollen Erkenntnisse. Eine wissenschaftliche Auswertung der Funde ist in Planung.

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    Abb 04: Kenzingen, Eisenbahnstraße 20.
    Teilstück des spätmittelalterlichen Stadtbachs, teilweise mit Platten abgedeckt (Drohnenaufnahme E&B excav).

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    Abb 05: Grabungsplan der Archäologischen Grabungsfirma E&B excav.


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    Abb 06: Grabungsfläche im heutigen Franziskanergarten.
    Die Goldgasse und Spitalstraße führten vor der Errichtung des Klosters (1659-62) bis an den Stadtgraben

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    Abb07: Kenzingen, Eisenbahnstraße 20. Grabungsfläche im heutigen Franziskanergarten des ehemaligen
    Franziskanerklosters in Kenzingen (Heute AWO). Unter der Baggerschaufel Teilstück des spätmittelalterlichen Stadtbachs.


  • Öffentliche Führung 9. Juli | Suche nach Hafen aus der Gründungszeit des Klosters Reichenau

    Suche nach Hafen aus der Gründungszeit des Klosters Reichenau
    Forschungsgrabung an der Haitostraße auf der Insel Reichenau hat begonnen

    Bei einer Forschungsgrabung auf der Insel Reichenau sucht das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) nach Hinweisen auf den ersten Hafen des Klosters. Die Grabungen haben am 24. Juni 2025 begonnen und dauern noch bis zum 18. Juli 2025.

    In dem Gelände zwischen Haitostraße und Burgstraße haben am Dienstag, den 24. Juni 2025, Erdarbeiten begonnen. Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart führt dort mit einem Team der Mittelalterarchäologie am Dienstsitz Freiburg, mit Unterstützung der Kreisarchäologie, bis zum Freitag, 18. Juli 2025, eine Forschungsgrabung durch.

    Ziel ist es in diesem Areal Hinweise auf den Hafen oder Schiffslandeplatz aus der Gründungszeit des Klosters Reichenau zu erfassen. Vorerkundungen durch Bodenradar und Bohrproben haben ergeben, dass die ehemalige Uferlinie der Insel etwa 100 Meter weiter südlich lag. Das Gründungskloster lag demnach unmittelbar am Seeufer.


    Das Gelände zwischen Haito- und Burgstraße war einst eine natürliche Bucht, die durch das westlich gelegene Baurenhorn windgeschützt war. Hier boten sich ideale Voraussetzungen zum Anlanden der flachbodigen Bodenseeschiffe. Durch gezielte Grabungsschnitte soll nun erkundet werden, ob diese Stelle von Menschenhand weiter für das Anlegen von Schiffen verbessert worden ist. Erst im Spätmittelalter wurde diese Bucht verfüllt und die Schiffe landeten nun an der „Herrenstedi“, einen in den See hineinragenden Landungssteg, der im Bereich des heutigen
    Jachthafens lag.

    Öffentliche Führung

    Für interessierte Anwohner und Gäste der Reichenau wird am Mittwoch, 9. Juli, von 16:00 bis 17:00 Uhr, durch den Grabungsleiter Dr. Bertram Jenisch kostenfrei eine Führung zur Grabung angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
    Bitte achten sie auf wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk.


    Bei Rückfragen zur Führung wenden Sie sich bitte an:
    Dr. Bertram Jenisch
    Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Dienstsitz Freiburg
    Ref. 84.4 Archäologische Denkmalpflege: Provinzialrömische, frühgeschichtliche, mittelalterliche und neuzeitliche Archäologie - Fachgebiet 2, frühgeschichtliche, mittelalterliche und neuzeitliche Archäologie
    Telefon: 0761/208-3587
    E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  • Presse 2025

    Pressemitteilungen 2025

  • Rettungsgrabung im Areal der neuen Oberfinanzschule Freiburg

    Rettungsgrabung im Areal der neuen Oberfinanzschule Freiburg. Einblicke in mittelalterliche Stadtplanung ermöglicht

    Nördlich der Freiburger Altstadt soll ein mit einer Tiefgarage ausgestatteter Neubau der Oberfinanzschule errichtet werden. Seit Ende März führt ein archäologischer Dienstleister unter fachlicher Begleitung des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart an dieser Stelle eine archäologische Rettungsgrabung durch.

    Dienstag, 02.09.2025. LAD Baden-Württemberg.

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    Bild 1: Detail Ziegelgasse – LAD/Firma E&B excav

    Im rund 4.000 Quadratmeter großen Areal in der Albertstraße/Habsburgerstraße nördlich der Freiburger Altstadt soll ein Neubau der Oberfinanzschule mit Tiefgarage errichtet werden. Das Areal liegt in der so genannten „Neuburg“, der ersten mittelalterlichen Stadterweiterung Freiburgs, die ab 1240 angelegt wurde und im Rahmen des Festungsbaus ab 1677 niedergelegt wurde. Da mit archäologischen Funden zu rechnen ist, werden seit Ende März 2025 sogenannte Rettungsgrabungen durchgeführt – fachlich begleitet vom Landesamt für Denkmalpflege (LAD) Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart.

    Der zuständige Archäologe des LAD, Dr. Bertram Jenisch, berichtete: „Trotz der Überbauung durch das im 2. Weltkrieg zerstörte Universitätsklinikum haben sich die Laufhorizonte des frühen 13. Jahrhunderts weitgehend erhalten. Die Ausgrabung ermöglicht somit einen großflächigen Einblick in die im Mittelalter planmäßig angelegte Vorstadt Freiburgs“. Unter einem Laufhorizont, auch Gehhorizont genannt, wird in der Archäologie eine Grabungsschicht von Überresten einer Kultur verstanden, die als Laufoberfläche den früher lebenden Menschen diente.

    Ziegelgasse entdeckt

    Dr. Jenisch zufolge sei eine kleine Sensation schon die Lokalisierung des Straßenkörpers der Ziegelgasse: „Mittelalterliche Straßen sind in der Regel ortskonstant und daher durch moderne Straßenkörper sowie Versorgungsleitungen nachhaltig gestört. Aufgrund des veränderten Parzellenzuschnitts hat sich diese Straße jedoch erhalten“, so Jenisch. Zu beiden Seiten reihen sich die unterkellerten Steinbauten der hier einst wohnhaften Handwerker. Die bisher untersuchten Häuser unterscheiden sich deutlich von den Hausformen in der Innenstadt: „Sie sind weit weniger repräsentativ, haben keine zweigeschossigen Keller und sind für die Bedürfnisse ihrer Bewohner ausgerichtet“, erläuterte der Archäologe. 

    Laut Jenisch belegen die archäologischen Befunde, dass man im Zuge der Gründung der Neuburg unter Graf Konrad von Freiburg kurz nach 1240 sehr planmäßig vorgegangen ist. Zunächst wurde offenbar das Straßennetz festgelegt. Parallel dazu wurde mittels einer durchlaufenden Parzellenmauer ein „Gewerbegebiet“ abgegrenzt, die sogenannte „Allmend“. Der Raum zwischen Straße und Parzellenmauer wurde untergliedert und von den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern bebaut. Die Gewerbeeinrichtungen und Öfen erstellte man – vermutlich aus Gründen des Brandschutzes – in der 42 Meter (130 Schuh) breiten Allmend.

    Erstmals wurden im Zuge der Rettungsgrabung in Freiburg Töpferöfen zur Produktion der vor Ort verwendeten Keramik des 13. und 14. Jahrhunderts erfasst. „Einer der hier tätigen Handwerker hat sich im frühen 14. Jahrhundert offenbar auf die Produktion von Spielzeug aus Ton spezialisiert“, berichtete Dr. Jenisch. In einem Ofen fanden sich demnach zahlreiche Bruchstücke von kleinen Tonfigürchen: Frauen mit Kopfputz, Männer mit Hut und Tierfiguren.

    Hintergrundinformationen:

    Der Großteil der im Land durchgeführten archäologischen Untersuchungen sind sogenannte Rettungsgrabungen. Im Gegensatz zu Forschungsgrabungen, bei denen in der Regel ausreichend Zeit für die Freilegung und Dokumentation der Befunde zur Verfügung steht, müssen Rettungsgrabungen teils unter erheblichem Zeitdruck stattfinden. 

    Rettungsgrabungen werden im Vorfeld von Baumaßnahmen dann nötig, wenn aus Gründen der Zumutbarkeit keine Erhaltung der archäologischen Fundstelle gefordert werden kann. Dabei reicht die Bandbreite von kleinen Einzelbaumaßnahmen bis hin zu großen Bau- und Infrastrukturmaßnahmen, wie Erschließung von Gewerbegebieten, Fernstraßenbau oder Pipelinetrassierungen.

    Quelle: Pressestelle Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

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    Bild 2: Übersicht über die Rettungsgrabung – LAD/Firma E&B excav

     

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    Bild 3: Tonfigürchen – LAD-RPS/Jenisch


    "Kleine Sensation": Archäologen finden mittelalterliches Spielzeug in Freiburg

    Haben Kinder im Mittelalter mit kleinen Tonfigürchen gespielt? Archäologen haben in Freiburg tatsächlich eine mittelalterliche Spielzeug-Produktionsstätte entdeckt. Und noch mehr.

    Quelle: SWR

  • Sonntag 18. Mai 2025 Exkursion zur Burg Kürnberg im Bleichtal

    Herbolzheim/Bleichheim

    Wanderexkursion zur Burg Kürnberg am 18. Mai 2025

    „Im Schatten der Burg Kürnberg“ mit Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren 

    Burgfuehrer Hans-Juergen van Akkeren_01
    Im Gewand des 13. Jh.,
    Exkursion mit Hans-Jürgen van Akkeren
     

    Die Kirnburg thront seit Jahrhunderten am Eingang des malerischen Bleichtals auf dem Berg, der heute Kirnberg genannt wird. Der Name der Burg leitet sich unmittelbar vom beeindruckenden Berg ab, der ihre erhabene Position dominiert, und so ist sie heute als Kirnburg bekannt. Ein faszinierendes Detail ihrer Geschichte knüpft sich an das alte mittelhochdeutsche Wort für Mühlstein: Kürn, Kürne und später Kirn. Die Burg hat im Laufe der Jahrhunderte viele Namen getragen, aber keiner ist so tief in der lokalen Geschichte verwurzelt wie der aktuelle.

    Erstmals tauchte die Kirnburg in den historischen Aufzeichnungen am 16. November 1219 auf, als sie als castro nostro Kvrinberc in prima porta supiori (übersetzt: „in unserem Schloss Kurinberc am oberen ersten Tor…“) urkundlich erwähnt wurde. Diese frühe Erwähnung gibt uns einen faszinierenden Einblick in die Bedeutung und den Stolz, den die Herren von Üsenberg dieser Region mit ihrer Burg verbanden. Sie ließen die Urkunde an dem erwähnten oberen ersten Tor niederschreiben. Man könnte die Burg auch als "Burg Kürnberg" bezeichnen, und dies spiegelt die Kontinuität und Beständigkeit wider, die dieses Bauwerk über die Jahrhunderte hinweg charakterisiert hat.

    Die Kirnburg steht nicht nur als imposantes Zeugnis für die mittelalterliche Herrschaft der Herren von Üsenberg, sondern auch als lebendiges Denkmal für die wechselhafte Geschichte dieser Region. Ihr Name, der von der topographischen Umgebung und einem alten Handwerksbegriff abgeleitet ist, verwebt die Burg mit den Traditionen und der Sprache vergangener Zeiten.

    Besucher können am 18. Mai nicht nur die beeindruckende Burganlage mit ihrer Wehrgrabentechnik bewundern, sondern mit Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren in die reiche Geschichte eintauchen, die die Mauern der Kirnburg umgibt. Die Exkursion

    Auf dem Weg von Bleichheim bis zur Burgruine berichtet Burgführer Hans-Jürgen van Akkeren über die spannende Vergangenheit der Herrschaft Üsenberg und ihre Burg Kvrinberc mit Themen über die Mühlsteinproduktion, dem Bergbau, dem Duttenbrunnen und die Wasserversorgung zur Burg, der Schlosswiese und dem Schlosshof, das Königssträßle zur Burg und die Vorwerke der Burganlage.

    Erfrischung und eine kleine Stärkung im Anschluss

    Der Weinhof WeinJuBella der Bleichtäler Winzer eG bietet im Anschluss auf der Kirnburg gegen eine Spende eine kleine Stärkung für das leibliche Wohl an.


    Treffpunkt: Kirnburghalle Bleichheim


    Navigation zum Treffpunkt: https://maps.app.goo.gl/wBLyvHKWRUeZ5jse6

    Start der Exkursion: 18.05.2024, 13:45 Uhr. Dauer ca. 2,5 Stunden.


    Am Ende der Exkursion versorgen uns Bleichheimer Freunde der Burg Kürnberg gegen eine Spende mit Vesper und Getränke.

    Unkostenbeitrag: 6,- € Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Keine Voranmeldung erforderlich!

    Festes Schuhwerk ist erforderlich. Teilnahme auf eigene Gefahr, keine Haftung für Wegeunfälle durch den Veranstalter. 
    Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

    Siehe auch www.kirnburg.de


  • Spurensuche Tennenbach Freitag 11.04.2025 und Samstag 12.04.2025


    Einladung zur Veranstaltung „Spurensuche Tennenbach II - 11./12. April 2025


    Kapelle Tennenbach Chor Innenraum H-J. van Akkeren 2022
    Foto: Hans-Jürgen van Akkeren

    Die Hachberg-Bibliothek lädt herzlich zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Katholischen Kirchengemeinde Emmendingen-Teningen ein.

    Mit der „Spurensuche Tennenbach II“ setzen wir die Erkundung der mittelalterlichen (Bau- und Kunst-) Geschichte des Zisterzienserklosters Tennenbach fort. Anlässlich des Erscheinens des „Badischen Klosterbuchs“ (Schnell & Steiner 2025) bieten wir am Freitag, den 11. April 2025, und Samstag, den 12. April 2025, ein abwechslungsreiches Programm mit Vortrag, Rundgang, Ausstellung und Musik.

    Den Auftakt bildet am Freitag, den 11. April 2025, ein Vortrag von Dr. Jürgen Treffeisen zum Thema:
    „Das Kloster Tennenbach im Spiegel seiner Dokumente (1158/61–1806/34)“
    Beginn ist um 19:00 Uhr im Gemeindesaal St. Bonifatius, Emmendingen, Markgraf-Jacob-Allee 2.

    Am Samstag, den 12. April 2025, beginnt um 14:00 Uhr ein Nachmittag an der Himmelspforte.

    Von der mittelalterlichen Klosteranlage in Tennenbach ist heute nur noch die spätgotische Marienkapelle sichtbar erhalten. Doch wie fügte sie sich in die Gesamtanlage ein? Welche Funktion hatte sie? Wie groß war das Kloster, das einst eines der größten Zisterzienserklöster in Südwestdeutschland war? Überreste der Inneren und Äußeren Umfassungsmauer sind noch vorhanden, wenn auch teilweise verborgen. Darüber hinaus geht es um die „Lebensader“ des Klosters – seine Wasserversorgung. Die Lage der Stauweiher, der künstlichen Wasserläufe und der von ihnen betriebenen Mühlen lässt sich rekonstruieren.

    Aber nicht nur bauliche Zeugnisse erzählen von der Geschichte Tennenbachs. Über 50 Handschriften aus der ehemaligen Klosterbibliothek, die vor allem aus dem 13. bis 17. Jahrhundert stammen, haben sich in verschiedenen Bibliotheken erhalten. Ein Konzert mit Gesängen aus liturgischen Tennenbacher Handschriften bildet einen besonderen Höhepunkt der Veranstaltung.

    Unsere Veranstaltung umfasst folgende Programmpunkte, die auch einzeln besucht werden können:

    Im Pavillon vor der Kapelle
    Präsentation ausgewählter Faksimiles aus den Tennenbacher Codices.

    14:00 Uhr
    Eröffnung in der Marienkapelle durch Dr. Bertram Jenisch, Landesamt für Denkmalpflege, mit dem Vortrag „Das Tennenbacher Infirmarium und die Marienkapelle“. Anschließend Erkundung der baulichen Einbindung der Kapelle von außen.

    15:00 Uhr
    Konzert mit liturgischen Gesängen aus den erhaltenen Tennenbacher Handschriften.
    Aufführende: Vokalensemble Kaiserstuhl, Leitung: Michele Savino.

    16:00 Uhr
    Rundgang entlang der mittelalterlichen Klostermauern mit Dr. Bertram Jenisch.

    17:00 Uhr
    Abschluss mit dem Rundgang „Die Zisterzienser und ihre Wasserbauten in Tennenbach“.
    Dr. Jenisch erläutert die Lage der Teiche, Mühlbäche und die Wasserversorgung, die – wie in allen Zisterzienserklöstern – eine zentrale Rolle spielte.

    Praktische Hinweise:
    Parkmöglichkeiten stehen am Parkplatz am Torrain zur Verfügung. Bitte denken Sie an festes Schuhwerk und gegebenenfalls Regenschutz.
    Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Spenden sind herzlich willkommen.

    Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

    Flyer: 2025-11_12-04_Porta_coeli_2025_Plakat.pdf

     

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